Joseph Drouhin findet Burgunder-Weine zu teuer

Erstes Weinhaus im Burgund senkt Preise

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 09.04.2024


Eine überraschende Ankündigung kam dieser Tage von Frédéric Drouhin, Präsident des Familienunternehmens Joseph Drouhin: Er verkündete eine signifikante Preissenkung für die Weine seines Hauses. Die 2022er Weine des Hauses würden im Vergleich zu 2021 um 15 Prozent günstiger angeboten erklärte er nach Angaben von «La Revue du Vin de France»

«Wir lassen Kunden auf der Strecke»

«Die Preise für Burgunder sind zu stark gestiegen», erklärte Drouhin. «Wir lassen in Frankreich und überall auf der Welt Kunden auf der Strecke, das tut mir leid. Wenn ich sehe, dass ein Aligoté die 1‘000-Euro-Marke überschreitet, was dem Preis von zwei Montrachets entspricht, scheint es mir, dass wir den Verstand verlieren.»

«Image des Burgunds beschädigt»

«Die Preise sind in die Höhe geschnellt, als burgundische Erzeuger ihre Türen für Besucher schlossen, weil sie keinen Wein zu verkaufen hatten. Diese Situation beschädigt das Image von Burgund, das immer auf der Qualität der Gastfreundschaft aufgebaut wurde.» Um dem entgegenzuwirken, beschloss sein Haus, die Preise für seinen Jahrgang 2022 zu reduzieren.

Village Monopole für 28 Euro

Nun kostet zum Beispiel bei den Weissweinen der Saint-Romain 2022 rund 30 Euro für den Endkunden, und bei den Rotweinen ist etwa der Savigny Clos des Godeaux, ein «Village Monopole», für 28 Euro zu haben.

Einflussreiches Haus im Burgund

Das Haus Joseph Drouhin, verfügt über 100 Hektar eigenes Land in 60 Appellationen mit 14 Grand Crus und 27 Premier Crus. Das Weingut arbeitet biodynamisch. Zur vierten Generation an der Spitze des Hauses gehören neben Frédéric auch seine Geschwister Philippe, Laurent und Véronique Drouhin. Frédéric Drouhin war ausserdem über längere Zeit Vorsitzender der wichtigsten Weinverbände des Burgund, der sUnion des Maisons de Vins de Bourgogne und des Bureau Interprofessionnel des Vins de Bourgogne (BIVB).

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