Pflanzenschutz im Öko-Weinbau

Deutschland beantragt Zulassung von Kaliumphosphonat

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 20.11.2024


Deutschland hat bei der Europäischen Kommission einen Antrag auf Zulassung von Kaliumphosphonat als Pflanzenschutzmittel im ökologischen Weinbau eingereicht. Ziel ist es, den Pflanzenschutz für Wein effektiver zu machen und dabei den Einsatz von Kupfer im Weinbau zu reduzieren.

«Wirksame Ergänzung»

Landwirtschafsminister Cem Özdemir erklärte dazu: «Die Sommer vor der Weinlese werden immer feuchter – auch das ist eine Folge der Klimakrise. Es drohen massive Ernteverluste, die existenzbedrohend sein können. Diese Lücke muss geschlossen werden – es braucht dringend eine wirksame Ergänzung zum Schutz der Reben.»

Sommer werden feuchter

Viele Betriebe sorgen sich, dass die im biologischen Weinbau zugelassenen Pflanzenschutzmittel auf Kupferbasis bei zunehmend feuchter Witterung nicht mehr ausreichen, um den Falschen Mehltau zu bekämpfen. Bei Regen werden die kupferhaltigen Pflanzenschutzmittel ausgewaschen und gelangen in den Boden. Kaliumphosphonat wiederum wird nicht von aussen aufgebracht und wirkt deshalb auch bei Nässe. 

Schnell abbaubar

Bisher ist der Wirkstoff im Öko-Weinbau nicht zugelassen, weil er systemisch wirkt und nicht von aussen aufgebracht wird. Allerdings gilt er als schonend für die Umwelt, weil er sich im Boden schnell abbaut. 

Unterstützung aus Nachbarländern

Verbände aus Deutschland, Luxemburg, Österreich, den Niederlanden und Tschechien unterstützen den Antrag. Er wird nun in der Expert Group for Technical Advice on Organic Production (EGTOP) behandelt.

 

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