Frühe Rebsorten schon reif
Erste Trauben für Federweisser gelesen
Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 17. August 2023
Die Weinlese in Deutschland hat begonnen. In der Pfalz wurden am 14. August die ersten Trauben des Jahres mit 74 Grad Öchsle gelesen. Mit ihnen wird der Federweisser hergestellt. Nach Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) bewegt sich damit der diesjährige Lesestart wie auch der allgemeine Entwicklungsstand der Reben im Durchschnitt der letzten Jahre.
Hauptweinlese im September
Gelesen werden dieser Tage früh reifende Sorten wie Solaris und Ortega. Die Hauptweinlese wird in diesem Jahr voraussichtlich wieder Anfang bis Mitte September beginnen. Für die Sekterzeugung könnten die ersten Trauben der Burgundersorten eventuell auch schon Ende August eingebracht werden. Der später reifende Riesling dürfte in diesem Jahr je nach Anbaugebiet Mitte bis Ende September lesereif sein.
Frankreich und Italien zwei Wochen voraus
Die Lese in Deutschland startete damit gut zwei Wochen nach der ersten Traubenernte in Frankreich und Italien. Die ersten Trauben in Frankreich wurden im Roussillon gelesen, in Italien auf Sizilien. In Spanien begann die Lese bereits im Juli. Während die Winzer in Deutschland und Frankreich gute bis durchschnittliche Erträge erwarten, rechnet man in Italien mit bis zu 40 Prozent Ernteausfall in manchen Regionen aufgrund der Hitze, Dürre und dem weitreichenden Befall durch Falschen Mehltau (Peronospora).
Echter Mehltau macht viel Arbeit
In Deutschland blieben die Weinberge bisher von grösseren witterungsbedingten Schäden verschont. Auch die Wasserversorgung sei zum jetzigen Zeitpunkt optimal, wie das DWI erklärte. Allerdings gab es in diesem Jahr einen außergewöhnlich hohen Befallsdruck durch Echten Mehltau (Oidium), der für viel Arbeit im Weinberg sorgte.
Hoffnung auf mehr sonnige Tage
Trotzdem bleiben die Winzerinnen und Winzer bisher optimistisch, wie sie dem DWI mitteilten: «Wenn es in den nächsten Wochen sonnig und vor allem zur Hauptlesezeit weitgehend trocken bleibt, steht einem qualitativ guten Weinjahrgang 2023 nichts im Wege.»