Deutliche Preissteigerungen bei Cheval Blanc und Angélus

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 11. Mai 2023

Die Châteaux Cheval Blanc und Angélus in St. Émilion, Bordeaux, haben die Kampagne «Bordeaux en primeur» eingeläutet. Die Preise für ihre Weine des Jahrgangs 2022 stiegen bei beiden deutlich im Vergleich zum Vorjahr.

Plus ein Fünftel bei Cheval Blanc

Der Château Cheval Blanc 2022 wurde zu einem Preis von 470 Euro pro Flasche ab Bordeaux auf den Markt gebracht, was einem Preisanstieg von 20,5 Prozent gegenüber dem Premierenpreis des Jahrgangs 2021 entspricht, berichten Analysten der Weinhandelsplattform Liv-ex. Allerdings sei der Wein damit immer noch preisgünstiger gewesen als die Top-Jahrgänge 2019, 2016 und 2015.

Einer der teuersten Angélus-Jahrgänge

Der Château Angélus wurde zu einem Preis von 350 Euro pro Flasche ab Bordeaux auf den Markt gebracht und lag damit 32 Prozent über dem Preis des Jahrgangs 2021. Damit wurde der 2022er sofort zu einem der teuersten Angélus-Jahrgänge auf dem Markt.

Hohe Erwartungen an den 2022er

Trotz der grossen Hitze, die im letzten Sommer zu Problemen in den Weinbergen führte, sind die Erwartungen an diesen Jahrgang gross.  Der technische Direktor von Cheval Blanc, Pierre-Olivier Clouet, sagte, alle seien von der Frische der Weine überrascht gewesen, nachdem die Vegetationsperiode überwiegend heiss und trocken gewesen sei.

Andere könnten nachziehen

Es wurde bereits allgemein erwartet, dass die Preise gegenüber der letztjährigen En-Primeur-Kampagne des schwierigeren Jahrgangs 2021 steigen würden. «Diese Freigabe könnte durchaus einen Trend für die Kampagne setzen, bei dem die Preise um 20 bis 25 Prozent über denen des letzten Jahres liegen», erklärte die Analystengruppe Wine Lister.

En Primeur: Eine frühzeitige Investition

Die Kampagnen En Primeur, auch «Wein-Futures» genannt, sind in Frankreich ein weit verbreitetes Verkaufssystem. Chateaus, die an dieser jährlichen Veranstaltung teilnehmen, bieten ihren Kunden die Möglichkeit, in einen Jahrgang zu investieren, bevor der Wein abgefüllt wird, was den Zugang zu begrenzten Jahrgängen und eine rechtzeitige Investition garantiert. Ursprünglich in Bordeaux begründet, wurde das System auch von Erzeugern im Burgund, an der Rhône und für Port übernommen.