Bericht der Welt-Wein-Organisation OIV
Wein-Exporte des Jahres 2021 knacken Rekordmarke
Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 29. April 2022
Der weltweite Weinsektor hat sich im Jahr 2021 deutlich erholt. Obwohl etwas weniger Wein produziert wurde, stieg die Kauflaune der Weintrinkerinnen und Weintrinker wieder merklich. Die weltweiten Exporte von Wein stiegen gar auf ein Allzeithoch, wie Pau Roca, Generaldirektor der internationalen Organisation für Rebe und Wein OIV am Mittwoch, 27. April bei der Vorstellung des OIV-Jahresberichts mitteilte.
Zwei Millionen Hektoliter Wein mehr getrunken
Die weltweite Rebfläche war 2021 rund 7,3 Millionen Hektar gross und damit nur geringfügig kleiner als im Jahr 2020. Die Weinproduktion betrug geschätzt 260 Millionen Hektoliter, was einem Rückgang von fast drei Millionen Hektolitern respektive einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die konsumierte Menge Wein schätzt die OIV auf 236 Millionen Hektoliter, 0,7 Prozent mehr als 2020.
Exportiert wurden den Angaben zufolge 111,6 Millionen Hektoliter Wein im Wert von insgesamt 34,3 Milliarden Euro - so viel wie noch nie. Gegenüber dem Vorjahr stieg die exportierte Menge um vier Prozentpunkte, deren Wert legte gar um 16 Prozent zu.
Der Weinsektor habe sich insgesamt als widerstandsfähiger als andere Branchen erwiesen, erklärte die OIV. Ein Teil dieses Erfolgs habe mit der Fähigkeit zu tun gehabt, zügig erweiterte Online-Lösungen einzuführen, welche die Verluste in der Gastronomie und im stationären Handel etwas abfederten.
Keine guten Aussichten für 2022
Auf der Südhalbkugel wird 2022 wohl deutlich weniger Wein geerntet als beim vorherigen Jahrgang – womit die Produktion dort aber lediglich auf ihr Durchschnittsniveau zurückkehren wird. Denn 2021 warf die Ernte besonders hohe Erträge ab. Einzig für Neuseeland und Südafrika wird erwartet, dass die Weinerzeugung mindestens die gleichen Mengen hervorbringt wie im Vorjahr.
Die OIV ist nicht optimistisch, dass die Entwicklung des Weinmarktes im Jahr 2022 positiv weitergeht. Grund dafür seien gestörte Lieferketten, was sich durch den Krieg in der Ukraine, mehr Covid-Varianten und steigende Energiepreise wahrscheinlich auch noch weiter verschärfen werde.