Cerequio 2018 neu bei «La Place de Bordeaux»
Erster Barolo in elitäres französisches Weinvertriebsnetz aufgenommen
Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 24. Februar 2022
Hier kommen nur Auserwählte rein: Der Vertriebsnetz «La Place de Bordeaux» nimmt zwar schon seit geraumer Zeit auch Weine auf, die nicht aus Frankreich stammen. Barolo, der Premium-Rotwein des Piemont, war bisher aber nicht dabei.
Das ändert sich jetzt: Ab März wird im Netzwerk der Négociants auch der Barolo Cerequio 2018 des Weingutes Michele Chiarlo aus Calamandrana gehandelt. Damit reiht sich der Barolo-Cru in einer Auswahl der berühmtesten Weine der Welt ein.
Barolo von einem aussergewöhnlichen Jahrgang
Der Barolo Cerequio wird in grossen Eichenfässern vergoren, um dann 20 Tage auf den Schalen zu mazerieren. Dann reift er mindestens drei Jahre, davon zwei Jahre in mittelgrossen Eichenfässern. Der Jahrgang 2018 war von grosser Hitze im Sommer geprägt, welche die Trauben spriessen liess. In den Nebbiolo-Weinbergen für den Cerequio wurde deshalb laut dem Weingut rund ein Drittel der potenziellen Erntemenge bei einer grünen Ernte weggeschnitten, um die Qualität der verbleibenden Trauben zu maximieren.
Milde Tage und kühle Nächte im September liessen die Trauben langsam und gleichmässig ausreifen, so dass der Wein ein elegantes Aromenprofil entwickelte. Geerntet wurde der Wein zum idealen Zeitpunkt Anfang Oktober.
Spitzenweine effektiv in aller Welt verteilen
Das Netzwerk «La Place de Bordeaux» besteht aus Négociants und Châteaus. Es handelt sich dabei nicht um einen physischen Ort, sondern um ein komplexes Vertriebssystem – zunächst nur für die Weine der Region, aber zunehmend auch für Spitzenweine aus der ganzen Welt.
In Bordeaux kann man Wein nicht direkt beim Erzeuger kaufen. Stattdessen werden die Weine bereits seit dem 17. Jahrhundert über ein komplexes dreistufiges System verkauft. Über das Vertriebsnetz finden die Weine ihren Weg auf die Märkte auf der ganzen Welt. Das System bietet einen etablierten und effizienten Weg zum globalen Markt. So kann ein Château seinen gesamten Jahrgang unter Umständen innerhalb weniger Stunden verkaufen.
Ursprünglich war das System etabliert worden, um Risiken zu reduzieren und Angebot und Nachfrage zu steuern. Die Négociants übernehmen den Vertrieb des Weins, sodass die Weingüter kein eigenes Vertriebsnetz benötigen. Dies ist besonders nützlich bei Weinen, bei denen die Nachfrage das Angebot übersteigt. Darüber hinaus hilft das System bei der Herkunftsverfolgung.
Top-Gewächse aus der Neuen Welt schon länger im Angebot
Die ersten Nicht-Bordeaux-Weine, die über «La Place de Bordeaux» gehandelt wurden, waren Almaviva aus dem chilenischen Weingut von Baron Philippe de Rothschild und Opus One, einer der rarsten Weine Kaliforniens von Robert Mondavi und Rothschild. Beide sind im Bordeaux-Stil gemacht. Mittlerweile werden aber auch andere Top-Weine, zum Beispiel aus Napa Valley, Chile und Argentinien sowie einige Supertoskaner, über «La Place de Bordeaux» gehandelt.