Weniger Ertrag, höhere Steuern

Winzer in Neuseeland unter Druck

Text: Linus Bauer | Veröffentlicht: 17. Juni 2021


Winzerinnen und Winzer in Neuseeland haben 370'000 Tonnen Trauben für den Jahrgang 2021 geerntet. Die Qualität sei aussergewöhnlich gut. Die Menge entspricht jedoch einem Rückgang von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr, berichtet «New Zealand Wine». Gründe für den geringeren Ertrag seien ein kühler Frühling sowie regionaler Spätfrost.

Regionen wie Wairarapa, Marlborough, Nelson oder North Canterbury hätten mit Ernte-Rückgängen von über einem Fünftel zu kämpfen. Es seien jedoch bei weitem nicht alle neuseeländischen Weinbauregionen von den Ausfällen betroffen. So stieg in Central Otago im Süden des Inselstaates die Erntemenge gemäss «New Zealand Wine» um 21 Prozent.

Unterm Strich werde der Rückgang sieben bis neun Millionen Liter weniger Wein bedeuten. «Unsere Weingüter werden vor schwierige Entscheidungen gestellt, wen sie in ihren Schlüsselmärkten beliefern können», sagt Philip Gregan, CEO von «New Zealand Winegrowers», zu den Folgen der Ausfälle.

Herausforderungen für kleinere Betriebe

Die geringe Erntemenge ist nicht die einzige Herausforderung für die Weinszene in Neuseeland. Im Inselstaat zeichnet sich eine Erhöhung der Wein-Verbrauchssteuer ab. Gut 300 kleinere Produzenten, die hauptsächlich im heimischen Markt tätig sind, dürften diese besonders zu spüren bekommen.

«Sie wurden bereits vom Mangel an internationalen Touristen durch Covid-19, hochschnellenden Produktionskosten und Schwierigkeiten im Gastgewerbe hart getroffen», sagt Philip Gregan zum Schicksal dieser Betriebe. Noch mehr Druck durch erneute Steuererhöhungen seien deshalb nicht sinnvoll.

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