35 Jahre Franciacorta-Konsortium
Auf gutem Kurs dank Luxus-Image – und Bläschen

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 12.03.2025
95 Prozent der Italiener kennen den Luxus-Schaumwein aus der Lombardei, fast zwei Drittel von ihnen hat ihn im letzten Jahr mindestens einmal getrunken: Diese Umfragedaten vom Institut Nomisma präsentierte das Konsortium für den Franciacorta anlässlich seines 35-jährigen Bestehens Anfang März.
Der norditalienische Schaumwein aus Flaschengärung hat von jeher die Beziehung zu anderen prestigeträchtigen Branchen gesucht, allen voran zur Modewelt. Auch deshalb hat er in seinem Heimatland heute einen ähnlichen Status wie Champagner.
Gehobene Gastlichkeit schwört auf ihn
Aber natürlich auch die gehobene Gastronomie und Hotellerie hält grosse Stücke auf den Schaumwein. Franciacorta sei «ein Synonym für Exzellenz und Qualität», welche auch grundlegende Werte der Gastronomie und der Luxus-Hotellerie seien, erklärten Enrico Buonocore, Inhaber des Mailänder Restaurants «Langosteria», und Dino Dell'Appennino, Generaldirektor des Bulgari Hotels Milano.

Schaumwein-Anteil steigt
In die nahe Zukunft ist das Franciacorta-Konsortium optimistisch, auch aufgrund der Konsumdaten für Wein. Denn während Rotwein permanent Marktanteile verliert, sind Schaumweine allgemein im Kommen. Laut den Zahlen von Nomisma waren 15 Prozent der in Italien verkauften Weine im Jahr 2023 prickelnd – im Jahr 2010 waren es noch 8 Prozent. Im gleichen Zeitraum sank der Anteil von Rotwein von 43,9 auf 37,6 Prozent.
Nachhaltigkeit wird wichtiger
Generell gehe der Konsum für Wein allgemein zwar zurück. Für junge Konsumenten werde aber eine Nachhaltigkeitszertifizierung von Weinen wichtiger, erklärte Denis Pantini, Direktor von Nomisma Wine Monitor.
Im Ausland «muss er bekannter werden»
Auch für internationale Märkte sieht die Region gute Zukunftschancen für ihre Schaumweine. Die finnische Master of Wine Essi Avellan etwa wies darauf hin, dass Schaumwein zum Beispiel «der einzige Wachstumssektor in den Vereinigten Staaten» sei. Amy Wislocky, Redakteurin des britischen Weinmagazins «Decanter», betonte «die Spitzenqualität der Franciacorta und die Notwendigkeit, ihren Bekanntheitsgrad im Ausland zu erhöhen.»