Nachbericht zur 30. ProWein in Düsseldorf
Optimismus trotz zurückgehender Zahlen
Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 14.03.2024
Die nach wie vor grösste Messe für Wein und Spirituosen der Welt, die ProWein, ist am Dienstag in Düsseldorf zu Ende gegangen. Im 30. Jubiläumsjahr der Messe ging es darum, einem stagnierenden Markt neue Impulse zu geben. Auch VINUM war wieder mit einem Stand präsent, an dem das Magazin zahlreiche und sehr gut besuchte Themen-Verkostungen anbot.
Die Weine der Zukunft
Immer grösser auf der Messe wird das Angebot von Weinen und anderen Getränken, die Nachhaltigkeit versprechen: So waren unter anderem Piwi-Weine wieder ein grosses Thema, und zwar nicht nur am Stand des Winzernetzwerkes «Zukunftsweine», sondern auch etwa bei Genossenschaften und auch bei ausländischen Ausstellern, etwa aus Südfrankreich und Norditalien.
Thema Bio wächst
Zu einem zentralen Bestandteil der Messe ist auch die «Organic World» geworden, in der der Weingüter und Unternehmen biologisch und ökologisch erzeugte Weine vorstellen. Auch die Mitgliedsweingüter von internationalen Verbänden wie Bioland, Demeter, Ecovin, Fair'n Green, Respekt Biodyn und Vignerons de Nature nutzten die Messe. Die Sonderschau «Packaging & Design»thematisierte unter anderem umweltfreundlichere Verpackungsalternativen zur Glasflasche.
An Alkoholfrei führt kein Weg vorbei
Nach dem Erfolg bei der Premiere im letzten Jahr gab es mit «ProWein Zero» auch wieder eine Sonderfläche für alkoholfreie Weine und Weinalternativen.
VINUM begeistert mit originellen Themen
Der Stand von VINUM in Halle 1 war für viele Besucherinnen und Besucher ein Anziehungspunkt wegen des fast durchgängigen Verkostungsprogramms. Die VINUM-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter Claudia Stern, Christian Eder und Miguel Zamorano führten durch oft ausgebuchte Verkostungen von Weinen vom Gardasee, aus Mantova, Valtènesi, Oltrepò Pavese, Soave und Santorini, Apulien, Montefalco (Umbrien) und Neuchâtel (Schweiz). Chefredakteur Thomas Vaterlaus stellte die Gewinnerweine der VINUM-Wettbewerbe des vergangenen Jahres «Best of Portugal» und «Grands Vins de Suisse» vor. Ein besonderer Publikumsmagnet war die Masterclass zu Weinen aus Armenien, die vom Journalisten und Osteuropa-Experten Thomas Brandl geleitet wurde.
Das sind die Spirituosen-Trends
Eine Neuerung war ein optimiertes Konzept für den Spirituosenteil der Messe: ProSpirits, die Markenwelt für Spirituosen in der gesamten Halle 5, in direkter Nachbarschaft zur Trendshow «Same but different» für die Bar-Szene. Zu den Trends im Spirituosenbereich gehörten in diesem Jahr Brandy, Wodka, Liköre, Agavenbrände und vorgemixte Cocktails, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz entwickelt wurden (KI-RTD-Cocktails).
Teilnehmerzahl deutlich rückläufig
Doch auch wenn die Branche sich nach der Messe überwiegend optimistisch äusserte, so gingen die Besucher- und auch die Ausstellerzahlen im Vergleich zu vor den Covid-Jahren doch erkennbar zurück: Waren 2019 noch 6‘900 Aussteller und
61‘500 Fachbesucher nach Düsseldorf gekommen, waren es in diesem Jahr nur noch 5‘400 Aussteller und 47‘000 Fachbesucher. Das sind fast 22 Prozent weniger Aussteller und etwa 23,5 Prozent weniger Besucher. Viele ehemalige Aussteller äusserten als Grund für ihre Nicht-Teilnahme gegenüber VINUM unter anderem die stark gestiegenen Standgebühren. Ein Faktor für die gesunkenen Besucherzahlen könnte der Bahn-Streik am letzten Messetag gewesen sein.
Die nächste ProWein findet vom 16. bis 18. März 2025 in Düsseldorf statt.