Milder Winter birgt Gefahren
Vorzeitiger Austrieb der Reben in Frankreich befürchtet
Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 11. Januar 2023
Das Jahr 2023 zeigt sich bislang von seiner milden Seite – keine guten Voraussetzungen für das Wachstum von Reben. Wetter- und Klimaexperten in Frankreich befürchten, dass aufgrund des milden Winters die Pflanzen in diesem Jahr zu früh austreiben könnten. Das berichtet die französische Weinplattform Vitisphere. Demnach seien vor allem die südlichen Weinbaugebiete gefährdet, bereits im Februar einen Austrieb zu erleben. Diese Triebe könnten dann Frösten im Frühjahr zum Opfer fallen.
Grund dafür sei ein Azorenhoch, das für warme Strömungen sorge, erklärte Emmanuel Buisson, Experte des französischen Agrarwetter-Anbieters Weenat. Bereits im Dezember seien die Temperaturen um zwei Grad Celsius höher als im Durchschnitt gewesen.
«Falscher Frühling»
«Die Anomalien werden mindestens bis Mitte Januar anhalten. Pflanzen waren fast einen Monat lang einem falschen Frühling ausgesetzt», fügte der Agrarklimatologe Serge Zaka vom Wetterdienst ITK hinzu. Konkret bedroht von den Frühaustrieben sind unter anderem die Anbaugebiete Bordeaux und Languedoc-Roussillon.
Entscheiden werde sich im Februar, wie das Jahr weitergeht. «Der Monat wurde ursprünglich als kalt und trocken prognostiziert, aber die Trends sind immer weniger klar», so Emmanuel Buisson. Zudem sehen die aktuellen Prognosen für den April Spätfröste kommen.