Nachhaltiges aus Südtirol
Leichte Weinflaschen sparen Ressourcen
Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 27.05.2024
Schwere Weinflaschen wirken auf manchen Kunden wertig, sind aber nicht sehr nachhaltig. Der Grund: Sie verbrauchen sowohl bei der Herstellung als auch beim Transport viel Energie. Immer mehr Weinproduzenten führen deshalb Leichtglas-Flaschen ein. So zum Beispiel die Kellerei Girlan in Südtirol.
Ab dem Jahrgang 2023 werden alle Weine der Kellerei in Flaschen abgefüllt, die nur noch 410 Gramm wiegen. Zum Vergleich: Eine konventionelle Weinflasche wiegt üblicherweise 600 bis 700 Gramm – manche Sonderflaschen bringen es gar auf 1200 Gramm Leergewicht und mehr.
CO2 -Ausstoss von 1,37 Mio. Autokilometern
Damit spart die Kellerei eigenen Berechnungen zufolge fast ein Drittel ihrer CO2-Emissionen ein. Das entspreche 228 Tonnen CO2 – das seien mehr, als ein halber Hektar Wald speichern kann oder ein Auto in 1,37 Millionen gefahrenen Kilometern ausstösst.
«Keine Qualität ohne Nachhaltigkeit»
«Die Entscheidung für diese neue Flasche mit geringerem Gewicht ist eine Entscheidung, über die wir schon seit einiger Zeit nachgedacht haben, und jetzt ist die Zeit gekommen, sie in die Tat umzusetzen, erklärt Oscar Lorandi, Obmann der Kellerei Girlan, in einer Pressemitteilung. Für die Kellerei sei dies «ein wichtiger Schritt, der mehr Respekt für die Erde darstellt, denn es gibt keine Qualität ohne Nachhaltigkeit.»
Logo informiert Käufer
Damit die Konsumentinnen und Konsumenten die Veränderung wahrnehmen, werden alle Rückenetiketten mit dem Logo «Light-Weight – Lower Carbon Footprint» versehen.
Ausserdem: Artenvielfalt und Solarenergie
Die leichten Flaschen sind nicht das einzige Nachhaltigkeitsprojekt der Kellerei: Schon länger achten die Südtiroler auf eine nachhaltige Bewirtschaftung und Artenvielfalt im Weinberg. Ausserdem wird ein Gutteil der Energie der Kellerei durch eine hauseigene Solaranlage gedeckt. Die Kellerei produziert eigenen Angaben zufolge durchschnittlich 1,8 Millionen Flaschen Wein pro Jahr.