Die beste Weinkarte Deutschlands 2023

Text: Harald Scholl | Veröffentlicht: 03. November 2022

Es war einmal … Langeweile in der Weinbegleitung! Heute werden in der Pizzeria Große Gewächse gereicht und kommt die Weinkarte oft gleich digital daher. Auch in Deutschland sind Restaurants weltoffener geworden, das ist gut so. Und dennoch kommt die Weinkarte des Jahres von einem wohlbekannten Wallfahrtsort für Genießer. 

Der Schwarze Adler in Vogtsburg-Oberbergen ist eine Legende, er war schon mit Sternen bekrönt, als die wenigsten unserer Landsleute die Begriffe Foie gras oder Bresse-Huhn überhaupt kannten. Geschweige denn wussten, wie derlei exotische Produkte überhaupt schmecken. Das hat sich grundlegend geändert, zu verdanken ist das ganz wesentlich auch Franz Keller senor, der in den 1960er Jahren den wahrscheinlich größten Weinkeller für Wein aus Bordeaux und Burgund in Deutschland aufbaute. Davon zehrt die Weinkarte bis heute, die Jahrgangstiefe ist unglaublich, und nach wie vor gibt es enge persönliche Kontakte zu den renommiertesten Produzenten weltweit. Echte Weinfans schätzen diesen Platz unabhängig aller Moden, auch weil die Weinkarte mit rund 4.000 Positionen immer noch als außerordentlich genussfreundlich bepreist gelten kann. Ein Prachtband, in Leder gebunden, der zum stundenlangen Stöbern einlädt. Wenn der Nachbartisch sie nicht ebenfalls benötigen würde.

Vor allem die Kalkulation der Weine kann als legendär betrachtet werden, weltweit gesuchte Pretiosen sind hier jederzeit verfügbar und erschwinglich. „Das Wichtigste an der Weinkarte ist, den Fokus auf die klassischen Weinbauländer zu richten und dort eine entsprechende Jahrgangstiefe aufzubauen“, erklärt Josef Dvorak, Sommelier im Schwarzen Adler. „Aufgrund langer Zusammenarbeit mit vielen Weingütern und Händlern freuen wir uns, stets Weine von gefragten Weingütern zu bekommen und diese auch in optimaler Reife anbieten zu können.“

Zum Beispiel zum neudeutsch «Signature Dish» genannten Klassiker des Hauses, der Poularde in drei Varianten aus der Schweinsblase. „Dazu empfehlen wir sehr gerne gereifte Weißweine wie zum Beispiel einen Chardonnay Kirchberg aus dem Jahr 2012 von unserem Weingut Franz Keller. Die reife Frucht, gepaart mit der noch gut vorhandenen feinen Säure, macht den Wein ideal.“ Der aktuelle Lieblingswein des Sommeliers stammt allerdings aus Frankreich: „Die Domaine Armand Rousseau mit dem Jahrgang 2013. Der Jahrgang ist durch seine kühle Stilistik und saftige Frucht im Moment sehr zugänglich.“ 

Kontaktdaten

Restaurant und Hotel Schwarzer Adler

Badbergstraße 23

79235 Vogtsburg im Kaiserstuhl

(07662) 93 30-10

keller@franz-keller.de

www.franz-keller.de/schwarzer-adler/restaurant