8,88 Millionen Hektoliter Wein erwartet

Prognosen für die Weinlese in Deutschland stimmen zuversichtlich

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 19. September 2022


Die Hitze sorgte offenbar nicht für Verluste: Die Winzerinnen und Winzer in Deutschland erwarten für 2022 eine bessere Weinernte als im Jahr 2021. Wie das Statistische Bundesamt anhand erster Schätzungen mitteilt, wird die Erntemenge 2022 voraussichtlich bei 8,88 Millionen Hektolitern Weinmost liegen. Gegenüber dem Jahrgang 2021 mit 8,52 Millionen Hektolitern wäre dies ein Anstieg um 4,2 Prozent.

Die geschätzte Erntemenge liegt demnach auch über dem Mittel der vergangenen fünf Jahre von 8,72 Millionen Hektolitern – und das trotz der grossen Hitze und Trockenheit. Die Weingüter erwarten in diesem Jahr auch deshalb bessere Erträge, weil grössere Schäden durch Hagel, Sturm und Frost ausgeblieben sind und insbesondere junge Rebanlagen, die besonders auf Trockenstress reagieren, vielfach bewässert wurden.

Starke Schwankungen

Die Veränderungen gegenüber 2021 fallen in den einzelnen Anbaugebieten teils sehr unterschiedlich aus: Deutliche Steigerungen der Erntemenge werden unter anderem in den Anbaugebieten Mittelrhein (+ 50,1 Prozent), Baden (+ 46,9 Prozent) und Saale-Unstrut (+ 35,3 Prozent) erwartet. Mit Ernteeinbussen müssen Erzeuger unter anderem im Rheingau (-11,8 Prozent), in Rheinhessen (- 8,2 Prozent) und an der Mosel (- 7,6 Prozent) rechnen. In der Pfalz wird sich die Erntemenge voraussichtlich leicht über dem Vorjahresniveau bewegen (+ 4,4 Prozent).

Laut den Schätzungen entfallen 66,1 Prozent der Erntemenge auf weisse und 33,9 Prozent auf rote Sorten. Die Erntemenge von Riesling, der meistangebauten deutschen Rebsorte, nimmt voraussichtlich um 83‘000 Hektoliter auf 1,90 Millionen Hektoliter ab (- 4,2 Prozent). Die flächenmäßig zweitwichtigste weisse Rebsorte, Müller-Thurgau bewegt sich in etwa auf Vorjahresniveau (1,08 Millionen Hektoliter). Die Erntemenge von Spätburgunder wiederum wird um fast ein Drittel auf 930‘500 Hektoliter deutlich zunehmen. Für Dornfelder wird ein leichter Rückgang um 2,5 Prozent erwartet auf 765 400 Hektoliter.

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