Portwein kann auch «funky»

Das Alto Douro bietet einzigartige geologische und klimatische Bedingungen. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts ist es das älteste definierte Weinanbaugebiet der Welt und seit 2001 Weltkulturerbe. In der Produktion für die edlen Süssen aus dem Dourotal werden die Trauben nach der manuellen Lese traditionell in Lagares gestampft und vergoren. Die gärende Maische wird nach ein bis zwei Tagen mit 77-prozentigem Weinbrand aufgespritet, wodurch die Hefen ihre Arbeit einstellen. Der Portwein hat 40 bis 80 g/l unvergorenen Restzucker, was verschiedene Reifungsmöglichkeiten bietet. Vintage Ports wie der Pintas von Wine and Soul bilden die Königsklasse. Es sind geschätzte Weine, die nur in besonderen Jahrgängen erhältlich sind. Der Reifeprozess in der Flasche macht sie begehrt, und sie sind ein Sammlerstück für Aficionados. Sie sollten dekantiert werden. Tipp: Nicht mit dem Coravin zapfen, das Depot geht auch durch die feine Nadel. Die mindestens drei Jahre, aber sogar bis zu 50 Jahre gereiften Tawny Ports bieten ein Spektrum von Bernstein- und Rottönen und sind vielseitig in ihrer Aromenvielfalt. Sie sind ideal zu Käse und können – einmal geöffnet – einige Wochen aufbewahrt werden. Late Bottled Vintage Ports (LBV) sind dagegen die Mittelklasse. Sie werden nach vier bis sechs Jahren im Fass meist gefiltert abgefüllt und sind sofort trinkbar. LBVs sind Alltagsweine mit guter Komplexität, die den Jahrgang widerspiegeln und mit einer Selektion von dunklen Ursprungsschokoladen immer wieder ein schönes Geschenk darstellen. Ruby Ports sind die Tausendsassas. Sie passen perfekt zu Weich- und Hartkäse, eignen sich für Drinks wie Portwein Cobbler, Portwein Sour oder eine Kombination mit Campari und Cold Drip Coffee. In der Küche sind sie bei Desserts wie Feigen in Portwein zum Walnusseis ebenso wie in der Saucenküche nicht wegzudenken.