Marktschau: Moscato d’Asti und Schaumweine aus dem Piemont

Ein grösserer Unterschied als der zwischen den fruchtig-süssen Moscato d’Asti und den trockenen Schäumern des Piemonts ist schwer vorstellbar. Beide Weinstile haben Tradition, und bei den Edelschäumern ist mächtig viel in Bewegung. In der Geschichte spielt die Metodo Classico schon seit 1865 eine grosse Rolle. Carlo Gancia war es, der zurück vom Praktikum in Reims kam und die Flaschengärung als Erster nach Italien, und zwar ins Piemont brachte. Giuseppe Contratto begann 1867 mit der Schaumweinproduktion in Canelli und wurde rasch offizieller Lieferant des Vatikans, des belgischen Königshauses und des Königshauses Savoyen. Enrico Serafino startete 1878 in Canale. Die Trauben kamen oft aus der noch zum Piemont gehörenden Region Oltrepò Pavese, die heute Teil der Lombardei ist. Es waren dort die Conte Vistarino, die als Erstes Pinot Noir für die Schaumweinproduktion pflanzten. 1878 wurden dann in Canale erste Untergrundkeller für die Flaschenreifung gebaut. Giorgio Rivetti kaufte 2011 das Weingut Contratto mit seinen traumhaften Kellern. 1990 wurde Spumante Piemonte ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die besten Lagen für Pinot Noir und Chardonnay zu definieren. Zwischen 1991 und 1994 wurden die ersten Anlagen gepflanzt. 1994 kamen dann die ersten 20 Hektar in Produktion, und somit war die Alta Langa definiert. Seit 2004 findet man öfters Pas-Dosé-Weine und auch deutlich längere Hefelager, die Nico Conta (Enrico Serafino) zu verdanken ist.

Die immer frisch zu trinkenden Moscato von Prunotto, Vietti oder La Spinetta sind Bestseller in italienischen Restaurants. Etwas herber und nicht ganz so süss ist der Brachetto D’Acqui von Braida.