Guide Wachau: Grüner Veltliner und Riesling Smaragd
Mehr Grip, Frische und Eleganz!
Degustation: Ursula Geiger und Sigi Hiss, Text: Sigi Hiss, Foto: VINUM
Die Wachau – beeindruckend wie eh und je und wahrscheinlich immer noch die prominenteste Weinregion Österreichs. Sind doch Smaragd, Steinfeder und Federspiel nahezu jedem Weintrinker ein Begriff für Qualität. Börsianer nennen solche Spitzenwerte Blue Chips – «kann man bedenkenlos kaufen». Vor allem Smaragd-Weine, die höchste Stufe der Wachauer Qualitätspyramide, sind seit Jahren mit höchsten Bewertungen versehen. Die zwei Hauptprotagonisten dieses Erfolgs, Grüner Veltliner und Riesling, gehören dabei untrennbar zur Wachau. Aus beiden entstehen legendäre Weine. Und es scheint, die Stilistik der Smaragde wandelt sich peu à peu. Weg vom sehr Fetten und Wuchtigen, hin zum Schlanken und Animierenden. Und das war im sehr heissen und sehr trockenen Jahr 2018 alles andere als leicht. Im Vergleich dazu ist 2019 mit deutlich mehr Niederschlägen gesegnet, und das bei vereinfacht gesagt ähnlichen Temperaturen. Für 2018 heisst das: Weine mit moderaterem Alkohol, ausreichender Säurestruktur und reintöniger Frucht zu vinifizieren, war schon tricky. Und doch ist es vielen Weinmachern gelungen. Ohne Frage, man schmeckt die Jahrgangsbedingungen, aber mit in sich sehr stimmigen Weinen. Und klar, beim einen oder anderen zünftigen Heurigenbetrieb trinkt man immer noch die mächtigen, enorm cremigen und gewaltigen Smaragd-Qualitäten. Doch die bekannten, oft auch international renommierten Weingüter brachten erstaunliche Weine auf die Flasche. Und wie schon erwähnt, das war 2018 keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Richtet man den Fokus auf die zwei dominierenden Weissweinsorten Grüner Veltliner und Riesling, so hat Riesling Hitze und Trockenheit scheinbar etwas besser weggesteckt. Unser Fazit: Die 2018er-Wachauer-Smaragde zählen zu den guten bis sehr guten Jahrgängen mit einzelnen, hervorragenden Weinen.