VINUM-PROFIPANEL Tannat
Herzschlag-Finale
Text: Carsten Henn, Fotos: Manuel Kniepe
Keine Rebe beugt Herzinfarkten besser vor – doch unser Kampf um die Tannat-Krone war nichts für schwache Herzen. Würde Uruguay, wo die Rebe mittlerweile die Nationaltraube ist, das französische Madiran schlagen können? Die besten Weine der Regionen standen bei der Blindprobe in Köln auf dem Tisch. Platz 1 und 2 gingen knapp an Frankreich, doch unter den Top Ten waren sechs Weine aus Uruguay. So gewannen beide Länder. Und konnte die Profi-Jury sie auseinanderhalten? Keine Chance. Statt Neuer und Alter Welt: eine Tannat-Welt!
Beim Gruppenfoto nach der Probe lächelten wir zwar alle – aber hielten die Lippen dabei wohlweislich geschlossen. Denn sonst hätte man den Eindruck bekommen können, ein Vampir-Treffen würde abgelichtet. Eine Tannat-Probe ohne blutrote Lippen und dunkle Zähne ist schlicht unmöglich. Schliesslich ist Tannat die Weintraube mit den meisten Polyphenolen, also Tannine und Farbstoffe. Die Probe fand in Köln statt, und wäre Karneval gewesen, hätte sich niemand von der Jury verkleiden müssen – und lächeln dürfen. Denn nach Lächeln war dem ein oder anderen Jurymitglied wegen der Qualität der verkosteten Weine durchaus. So zog der Sommelier des Sternerestaurants «Maibeck Für Dich» (Köln), Sascha Alexander Bauer, ein sehr positives Resümee: «Teilweise gab es überraschende Qualitäten, die ich so nicht erwartet hätte. Es waren nicht nur Farb- und Gerbstoffmonster – Eleganz muss demnach für Tannat kein Fremdwort sein. Ich dachte, wir werden von der Wucht erdrückt, aber viele Weine verfügten über enormen Trinkfluss und animierende Frucht.» Wie die ganze Jury lag auch der erfahrene Spitzensommelier bei der regionalen Zuordnung oft falsch, weil es eine Rebsorte ist, die man selbst als Profi nicht jeden Tag im Glas hat.
Sebastian Bordthäuser ist Sommelier, Weinjournalist und Enfant terrible der deutschen Weinszene – in die Berufsbezeichnung für unsere Juroren schrieb er unter anderem tatsächlich «Klugscheisser». Er fasste die regionale Thematik so zusammen: «Geografisch ist die Rebsorte schwer fassbar. Die Tannats aus Frankreich waren teils rustikal, teils sehr modern. Diejenigen aus Uruguay waren sehr sauber und modern, aber auch bei ihnen habe ich, was die Herkunft betrifft, oft danebengetippt. Fazit: Alles Alte-Neue-Welt-Denken ist wie immer Unsinn.»
Man bekam den Eindruck, die Franzosen wollen moderner werden und die Winzer aus Uruguay europäischer. Überraschend war, wie zugänglich selbst junge Tannats sich zeigten, wo die Rebsorte doch den Ruf hat, sehr langlebige Weine zu ergeben, aber eben auch Tropfen, die in den ersten Jahren untrinkbar sind. Aline Schüler, die junge Sommelière vom Sternerestaurant «Zur Alten Post» in Bad Neuenahr, brachte es bei der abschliessenden Runde auf den Punkt: «Die Weine bringen alle gute bis sehr gute Tanninstrukturen mit. Einige sind sehr trinkig, bei ihnen macht das zweite Glas Spass, andere sind allerdings grenzwertig. Ich habe wenig Tannats auf der Karte, aber das Thema könnte in den nächsten Jahren wieder spannend werden.»
Was alle an diesem Märztag feststellten: Des Widerspenstigen Zähmung war gelungen. Der Tannat, verantwortlich für strenge, adstringierende Weine, die seit je einen langen Fassausbau benötigen (20 Monate und mehr), um überhaupt auf die Welt losgelassen zu werden, kann auch charmant sein. Was die Sorte bei alldem nicht verloren hat, ist ihre Wildheit, das Animalische, die prägnanten Aromen von Pferdestall und -sattel.
«Sobald Animalik drin war, haben wir gedacht: Das ist Alte Welt», sagte Melanie Panitzke, Sommelière im «Wein am Rhein». Bei einigen Weinen kam sie sich vor wie in einem ganzen Gestüt, doch in einer Zeit, in der gerade das Ungewöhnliche beim Wein geschätzt wird, in der Orange Wine und Vin Naturel in aller Munde, wenn auch nicht in aller Glas sind, hätte der Tannat es verdient, wieder als Einzigartigkeit der Weinwelt wahrgenommen zu werden.
«Die Weine aus Uruguay können neben den Klassikern aus Frankreich mehr als bestehen.»
Marco Franzelin, Sommelier
Gerhard Neumann von «N+M Weine» in Mönchengladbach ist seit Jahren einer der renommiertesten Weinhändler Deutschlands. Er verkostet sehr ruhig und konzentriert und war als Experte für Pinot Noir mit einer Weinaromatik konfrontiert, die am anderen Ende der Subtilität liegt. «Neben den guten Weinen gab es viele, die in ihrer ‹lauten› Art ermüdend waren und teilweise auch künstlich wirkten oder unsauber vinifiziert. In der jeweiligen Region und zu den entsprechenden Speisen getrunken machen sie wahrscheinlich eine bessere Figur.»
Everybody’s Darling wird auch der moderne Tannat nie werden. Wobei gerade die Tropfen von Garzón, dem in der Probe höchstbewerteten Weingut aus Uruguay, die Ausnahme sein könnten. Die steinigen Weinberge des mit 270 Hektar Rebfläche für südamerikanische Verhältnisse überschaubaren Weingutes liegen gerade einmal 18 Kilometer vom Atlantik entfernt und schaffen es, aromatisch das oft besungene Füllhorn an Früchten auszuschütten: Ob Kirsche, Pflaume oder Heidelbeere – alles findet sich. Dazu kommt die würzige Fraktion mit Tabak, Schokolade und weissem Pfeffer. All das in Verbindung mit herrlich reifen, weichen Tanninen. Verantwortlich zeichnet der aus Italien stammende Winemaker Alberto Antonini, der in der ganzen Welt als Berater tätig ist. Internationaler Stil, der die Tannat-Traube betörend werden lässt – ein Samthandschuh für die Stahlfaust.
Ein anderes Erfolgsgeheimnis zeichnet unseren Gewinnerwein aus, der mit einem Preis um die 10 Euro zudem unfassbar günstig ist. Es ist ein Frauenwein, nicht nur, weil er Frauen (wie Männern) gefällt, sondern auch, weil er von ihnen vinifiziert wird. Braucht es vielleicht weibliche Hände, um die so maskuline Traube zu beherrschen? Die Domaine Sergent liegt in direkter Nachbarschaft zum berühmten Weingut Brumont und damit mitten im Herzen der Region Madiran. Sie ist gerade einmal 18 Hektar gross und wird seit der Jahrtausendwende von Brigitte und Corinne Dousseau geführt. Ihren «kleinen» Tannat zähmen sie in ihrer Cuvée mit 20 Prozent Cabernet Franc und 10 Prozent Cabernet Sauvignon. Bei der Vinifikation setzen sie auf Maischegärung in Edelstahltanks mit einer Standzeit von drei Wochen. Dann folgt ein zwölfmonatiger Ausbau in Holzfässern. Das Ergebnis ist ein ungemein fein gewobener Tannat mit schmeichelnden Tanninen. Der «grosse» Tannat ist ein hundertprozentiger, der mit 21 Monaten auch deutlich länger im Holzfass seine Ecken abschleifen durfte.
Ein Wein des bekanntesten Tannat-Erzeugers des Madiran platzierte sich deutlich weiter hinten im Feld: Château Bouscassé, bei dem die Traube auf Eisenstein- und Manganböden heranreift. Wie auch Château Montus und die Domaine Berthoumieu gehört es Alain Brumont. Ihm gebührt der Ruhm, die Königsrebe des Madiran quasi im Alleingang zu neuem Leben erweckt zu haben – belächelt von mehr als einem Kollegen. 1982 stellte er erstmals einen seiner neuartigen Tannat-Weine vor und sorgte für Furore. Plötzlich galt Tannat als ein grosser Rotwein!
Eine Rebsorte, die ihren Ursprung vermutlich in den Pyrenäen hat und von Benediktinermönchen im elften Jahrhundert aus dem Bordelais mitgebracht wurde. In ein Gebiet, wo bereits die Römer Wein anbauten, eine der ältesten Weinbauregionen Frankreichs. Wegen der Mönche wurde der hier gekelterte Rotwein als Wein der Pilger bekannt, die auf dem berühmten Jakobsweg nach Santiago de Compostela zogen. Damals wurde der Tannat allerdings noch anders erzeugt – so, dass er angeblich gesund für das Herz ist. Klassisch wurde er mit Schalen und Kernen drei bis vier Wochen vergoren, was zu enorm hohen Werten von Procyanidinen führt – Radikalfänger, die Herz- und Kreislauferkrankungen vorbeugen. Neben ihrem günstigen Einfluss auf das Cholesterin bringen sie den Körper auch dazu, mehr Stickstoffmonoxid zu produzieren, ein Gas, das die Blutgefässe erweitert und ihre Elastizität erhöht.
«Ich war überrascht von der Qualität der Uruguayer Weine, zumal einige ja durchaus ‹europäisch›, sprich französisch, anmuteten. Aus der gesamten Reihe gab es circa fünf Weine, die ich persönlich trinken würde, weil sie eher klassisch im Stil waren, mit weichen Tanninen und engmaschiger Textur, ohne übertriebene Extraktion und extrovertierte Frucht. Es sind Weine für Liebhaber fleischiger, vollmundiger, expressiver Tropfen.»
Gerhard Neumann Weinhändler
Der Wissenschaftler Robert Corder vom Londoner William Harvey Research Institute widmete sich 2006 der Frage: Was führt zur überdurchschnittlich hohen Lebenserwartung der Einwohner des Departement Gers in Südwestfrankreich sowie der Provinz Nuoro in Sardinien? Antwort: Es sind die beiden einzigen, kleinen Anbaugebiete, wo der klassische Tannat-Ausbau noch gepflegt wird. Deshalb ideal als Alterssitz! Moderne Tannats kommen da nicht einmal ansatzweise heran. Also ist es leider doch nichts mit dem guten Gewissen, dass man mit Tannat nicht nur etwas für den Gaumen, sondern auch für die Gesundheit tut.
Den Gaumen der Jury stellten wir neben der regionalen Zuordnung auch folgende Aufgabe: Welche der Weine waren ihrer Meinung nach Avantgarde, zeitlos oder Charakterdarsteller? Selten habe ich bei einer Probe so oft Nachfragen gehört, wie das genau gemeint sei. Bei einer Sauvignon-Blanc-Probe wenige Wochen vorher war es eindeutig. Doch wie schmeckt ein zeitloser Tannat? Wie die klassischen Tropfen von Montus? Was ist Avantgarde bei einer so expressiven Rebsorte? Und sind nicht alle Tannats Charakterdarsteller, ja selbst die am weichsten vinifizierten? Auch hier zeigte der Tannat, was er ist: einzigartig, ein zeitloser Charakterdarsteller, der im Weinmeer schon immer Avantgarde war und wohl immer bleiben wird. Das mag ein Widerspruch in sich sein, doch die Tannat-Rebe schert so etwas nicht. Wie auch andere Mitglieder ihrer ausdrucksstarken Familie.
Es war im Jahr 2007, als die von Franzosen verfasste wissenschaftliche Studie «Etude historique, génétique et ampélographique des cépages Pyrénéo Atlantiques» bewies, dass Tannat sehr eng mit Manseng Noir und Baroque verwandt ist. Die Familie ist sogar noch grösser! Liebhaber der schwarzen Weine aus Cahors werden sich nicht wundern, dass auch mit der Malbec-Traube enorme Ähnlichkeiten bestehen sowie mit den seltenen Weissweinsorten Claverie und Raffiat de Moncade. Tannat ist eben immer für Überraschungen gut.
Das VINUM-Profipanel
Es gelangten 25 Tannats in die Endauswahl des Profipanels – eine hochkarätige Konzentration dessen, was auf rund 3000 Hektar in Madiran (Frankreich) und auf über 2000 Hektar in Uruguay wächst. Für die Auswahl baten wir die Section Interprofessionnelle des Vins de Madiran sowie Wines of Uruguay um die Zusendung der besten Weine ihrer Gebiete. Ganz bewusst haben wir nicht nur die Weine angefordert, die es auf dem heimischen Markt bereits gibt, sondern die allerbesten – die zum Teil über den Schiffsweg zur Probe nach Köln transportiert wurden. Die Jahrgänge reichen von 2007 bis 2015 (und ein Wein ist eine Cuvée aus den Jahrgängen 2010, 2011 und 2012). Wichtig war, dass der Wein aktuell erhältlich ist. Die besten 20 der Blindprobe drucken wir ab. Das Profi-Panel fand am 18. März im «Wein am Rhein» in Köln statt, alle Weine wurden eine Stunde vor der Probe dekantiert und in nummerierte Karaffen gefüllt. Sie wurden nicht entsprechend ihren Jahrgängen, ihrem Preis oder ihrem Alkoholgehalt gestellt, sondern wild durcheinander.
Resultat
Domaine Sergent, Maumusson (F), Madiran AOC Cuvée élevée en fûts de chêne 2012
18 Punkte | 2016 bis 2027
Betört in der Nase mit süssen Walderdbeeren, die in dunkle Schokolade getaucht wurden. Holz und Tannine sind am würzigen Gaumen sehr gut eingebunden, ein Wein mit dichter Struktur und viel Länge, eleganter, sehr ausbalancierter Stil.
Preis ca. 10 Euro
Cave de Crouseilles, Crouseilles (F), Château de la Motte 2011
17.5 Punkte | 2016 bis 2026
Was für ein Schmeichler –und das als Tannat! Lockt im Duft mit einem ganzen Lorbeerstrauch und zeigt sich dann am Gaumen neben der Würze ungemein saftig. Die Säure ist seidig, die dunkelbeerige Aromatik klar und frisch, und das macht diesen Wein ausgesprochen trinkig.Herrlich!
Preis ca. 11 Euro
Bodega Garzón, Garzón (UY), Varietales Tannat 2014
17.5 Punkte | 2016 bis 2024
Der «kleine» Tannat von Garzón landete knapp vor seinem grossen Bruder, weil er eine dunkelbeerige, balsamischkräuterwürzige Nase, die viel Pflaume aufweist, mit einem kräftigen Körper verbindet, der den Alkohol perfekt einbindet und geradezu leichtfüssigen Trinkfluss bietet.
Preis ca. 11,70 Euro
Bodega y Granja Narbona, Carmelo (UY), Osiris Reserva 2007
17 Punkte | 2016 bis 2022
Frankreich? Die meisten Juroren meinten, ja. Dabei stammt dieser Tannat aus Uruguay. Doch sein wildes Bouquet mit Noten von Herbstlaub und getrocknetem Lavendel führt ebenso auf die falsche Spur wie seine trockene Art am Gaumen. Seine bezaubernd weiche und reife Frucht dagegen ist ganz Neue Welt.
Preis auf Anfrage
Bodega Bouza, Montevideo (UY), Tannat B 2 Parcela Unica 2013
17 Punkte | 2016 bis 2028
«Wird richtig gross!», schrieb Sascha Alexander Bauer über diesen straffen Tannat mit Pflaumen, getrockneten Feigen, Heidelbeeren und Vanille im Bouquet, zu denen sich am Gaumen Zimt, Karamell und geröstete Mandeln dazugesellen – und es schmeckt so köstlich, wie es klingt!
Preis auf Anfrage
Producteurs Plaimont, Saint Mont (F), Madiran AOC Château Arricau Bordes 2012
17 Punkte | 2016 bis 2027
Dieser Tannat stammt aus der Spitzenlinie der Genossenschaft (Plaimont Terroirs et Châteaux). Sechs Winzer sind zuständig für diesen ausgesprochen charmanten Wein, der sehr harmonisch Tannin und süsse Frucht vereint. Eine seidige Säure und Schokoladentannine runden ihn ab.
Preis ca. 12 Euro
Alto de la Ballena, Maldonado (UY), Tannat Viognier Reserva 2011
17 Punkte | 2016 bis 2026
90% Tannat und 10% Viognier bilden die Cuvée dieses ungewöhnlichen Weines, der gerade deshalb eine spektakuläre Balance von Tanninen und Säure am Gaumen bietet. Frische Wildkräuter, rote Beeren, Süsskirsche, Zwetschge und Vanille bauen ein köstliches und stabiles Aromengerüst.
Preis ca. 26.50 Franken
Giménez Méndez, Canelones (UY), Premium Tannat Reserva 2013
17 Punkte | 2016 bis 2030
Stolz nennt man sich «Das am häufigsten mit Gold ausgezeichnete Weingut Amerikas». Dieser Wein wird nur in den besten Jahren produziert, duftet nach Pflaumen, Minze und getrockneten Aprikosen – sowie Kaffee, Tabak und Pfeffer. Hochkomplex und dicht gewoben!
Preis ca. 62 Euro
Bodega Garzón, Garzón (UY), Tannat Reserva 2013
17 Punkte | 2016 bis 2030
Marco Franzelins Favorit wirkt unheimlich klar und transparent in der Nase, mit würzigem Holz, Minze und einer sehr frischen Sauerkirscharomatik. Am Gaumen packt einen die ungemein charmante Frucht, die, perfekt umwoben von Tanninen, fantastischen Trinkfluss bietet. Sehr untypisch, aber gross!
Preis auf Anfrage
Domaine Laougué, Viella (F), Madiran AOC Marty 2012
16.5 Punkte | 2016 bis 2027
Cuvée aus 80% Tannat, 10% Cabernet Franc und 10% Cabernet Sauvignon von über 60-jährigen Reben. 12 bis 14 Monate in Barriques. Schön straff, trotzdem filigran, auch dank kühler Stilistik mit Aromen von Waldboden, dunkler Pflaume und schwarzem Pfeffer.
Preis ca. 12 Euro
www.domaine-laougue.fr
Bodega y Granja Narbona, Carmelo (UY), 2010/2011/2012 Luz de Luna
16.5 Punkte | 2016 bis 2027
Irrwitzige Idee: eine Cuvée aus drei Jahrgängen. Aber es funktioniert! Der Wein ist komplex, mit feiner Textur und verführerischen Fruchtnoten wie auch Eichenrauch und Lorbeer. Am Gaumen wirkt er überraschend rassig – und passend zum Konzept dreidimensional.
Preis auf Anfrage
Cave de Crouseilles, Crouseilles (F), Madiran AOC Château de Crouseilles 2011
16.5 Punkte | 2016 bis 2026
Für Freunde von dunklen Aromen: Holz, schwarzer Pfeffer, ein Hauch Lack, am Gaumen dann Mokka-Tannine. Wie ein Film, der nur bei Nacht spielt. Rasante Action, denn am Gaumen hat er Biss und Zug, aber alles ist wie bei einem guten Film genau an der richtigen Position.
Preis ca. 10 Euro
Bodega Marichal, Canelones (UY), Grand Reserve Tannat «A» 2013
16.5 Punkte | 2016 bis 2030
Der erste Grand Reserve dieser Boutique-Winery (für Uruguay-Verhältnisse). Es gibt nur 2381 Flaschen davon, und der Wein verspricht hervorragend zu reifen. Frische Kräuter und balsamische Süsse in der Nase, wie eine Mandelpraline am Gaumen, prägnante Säure.
Preis auf Anfrage
Antigua Bodega Stagnari, Melilla (UY), Prima Donna 2011
16 Punkte | 2016 bis 2026
Ein Wein wie ein Samtvorhang in einem plüschigen Café. Enorm samtig am Gaumen, die Frucht ist beinahe wollüstig (rote Beeren, Zwetschgen), dazu kommen Gewürze und kandierte Mandeln, sodass schon das komplexe Bouquet süss wie eine orientalische Praline wirkt. Das Finish ist voller Kraft und sehr ausdauernd.
Preis ca. 17,90 Euro
Château Bouscassé, Maumusson (F), Madiran AOC Vieilles Vignes 2010
16 Punkte | 2020 bis 2030
Einer von zwei Weinen des Madiran-Kultwinzers Alain Brumont. Kompromisslos präsente, röstige Tannine, dazu balsamische Fruchtnoten (eingelegte Kirsche), am Gaumen dann ein süsser Kern. Der Wein hat viel Saft, doch er braucht Zeit zur Reife. Dafür ist er gedacht.
Preis ca. 29 Euro
Domaine Berthoumieu, Viella (F), Madiran AOC Charles de Batz 2011
16 Punkte | 2016 bis 2028
Alain Brumonts Cuvée vereint 90% Tannat und 10% Cabernet Sauvignon und ist die Synthese von Zugänglichkeit und Individualität. In der Nase viele Beerenfrüchte (Brombeere, Himbeere), aber auch dunkle Schokolade und Tahiti-Vanille. Im Mund dann tolle Konzentration.
Preis ca. 16 Euro
Bodega Familia Irurtia, Carmelo (UY), Gran Reserva 2009
16 Punkte | 2016 bis 2024
18 Monate reifte dieser Tannat in Barriques und zeigt jetzt ebenso intensive wie pure, dunkle Fruchtnoten, dazu duftet er nach edlem Leder und gibt überraschende Nuancen von Rosenblüten preis. Am Gaumen zartbittere Schokoladentannine und dank einer herrlichen Säure viel Trinkfluss bis zum langen Finish.
Preis ca. 16,90 Euro
Producteurs Plaimont, Saint Mont (F), Madrian AOC Plénitude 2011
16 Punkte | 2016 bis 2026
Der Spitzenwein dieser Genossenschaft zeigt seine reife Frucht wie unter dem Mikroskop. Konzentrierte Brombeere und wollüstige Süsse. Füllig ist er und samtig, kleidet den Mund auf angenehme Weise aus. Die würzige Wildheit der Traube liegt tief im Zentrum dieses monumentalen Weins.
Preis ca. 16 Euro
Viña Progreso, Progreso (UY), Eliza’s Dreams 2011
16 Punkte | 2016 bis 2028
Nur 1000 Flaschen gibt es von diesem Wein mit dem schönen Namen, der wegen seiner dichten, süssen Frucht und seiner samtigen Art von vielen Degustatoren richtig als Uruguayer erkannt wurde. Mit saftiger Art und grosser Trinkigkeit, einem Hauch Würze und Rauch. Eine Rubens-Schönheit mit Rundungen.
Preis auf Anfrage
Viñedos y Bodega, Filgueira, Canelones (UY), Giuseppe di Lombardia 2011
16 Punkte | 2016 bis 2026
So wild und animalisch in der Nase, dass ihn fast alle nach Frankreich geordnet haben. Auch wegen seiner straffen Art am Gaumen, seiner rauchigen Mokka-Tannine, seiner Herbstlaub-Noten. Mit 13 Vol.-% im Alkohol verhalten und trotz 24 Monaten in Barriques ungezähmt.
Preis auf Anfrage