VINUM-Profipanel
RIESLINGBLINDFLÜGE
Text: Stephan Reinhardt, Fotos: Manfred Klimek
Riesling gilt als herausragender Botschafter seines Terroirs. Wir wollten wissen, ob es unter ausgewählten Rieslingikonen aus Deutschland, Österreich und dem Elsass Weine gibt, die man, egal ob jung oder gereift, «blind» erkennt, wie einen La Tâche, Pétrus oder, ja, einen Saumagen, Morstein oder Doosberg.
In der Tat: Vielleicht war die Probe zu anspruchsvoll. Aber wir wollten einmal raus aus dem immer gleichen Wettbewerb um die Krone des Probenbesten. Um die ging es nicht, als wir uns dazu entschieden, 16 renommierte trockene Lagenrieslinge – acht aus Deutschland, je vier aus Österreich und dem Elsass – nebeneinander zu verkosten. Wir wollten vielmehr wissen, ob die von uns ausgewählten Rieslinge derart prägnante Charaktere sind, dass erfahrene Verkoster sie am Geschmack erkennen können, auch wenn sie die Weine ohne jede Vorkenntnis verdeckt, also «blind» verkosten. Das klingt höchst anspruchsvoll – und doch: Die Erzeuger grosser Rieslinge postulieren immer wieder den «typischen», «unverwechselbaren» und «einzigartigen» Charakter ihrer Lagenweine. Aber findet diese Behauptung stützende Argumente in der Praxis?
Wer einen Lagenwein durch mehrere Jahrgänge rauf- und runter verkostet oder – noch besser – schon seit Jahren trinkt und geniesst, mag aus dieser Erfahrung Wesenszüge filtern und sie der Herkunft des Weines zuschlagen, sei damit nun die Einzellage gemeint oder das noch komplexere Terroir, das ja immer auch den menschlichen Einfluss mitdenkt. Aber schaffen das auch Experten, deren Erfahrungshorizont weiter reicht und sich nicht nur auf einige wenige Charakterweine beschränkt? Wir waren von Beginn an skeptisch. Während zwar überaus erfahrene Weinexperten etwa in Proben prestigeträchtiger Burgunder und Bordeaux vom Geschmack der Weine relativ treffsicher auf deren Herkünfte – Gemeinden, Lagen oder gar Produzenten –rückschliessen können und sogar beim Jahrgang Treffsicherheit zeigen, scheint uns die Sache beim Riesling oft nicht so klar. Zwar gibt es bei Regionalexperten innerhalb der Anbaugebiete wie etwa Mosel, Rheingau, Wachau oder Elsass immer wieder verblüffende Trefferquoten. Doch sobald man die Flusstäler verlässt und Lagenrieslinge kreuz und quer in der Fremde verkosten lässt, wird die Blindprobe schnell zum Blindflug. So wie jetzt in Berlin.
Junge und gereifte Lagenweine
Die im letzten Jahr eröffnete «Cordobar» im jüdischen Viertel von Berlin-Mitte erschien uns für unser Vorhaben der geeignete Ort. Zum einen werden hier vor allem deutsche und österreichische, hin und wieder auch elsässische Weine ausgeschenkt. Zum anderen ist Berlin Deutschlands Weinhauptstadt, in der man zahlreiche Restaurants mit hervorragenden Weinkarten, beste Weinfachhandlungen und originelle Weinbars findet. Die Expertendichte ist hier so hoch wie in sonst keiner deutschen Grossstadt, also baten wir Sommeliers, Fachhändler und weinaffine Journalisten an den mit Glaskaraffen zugestellten Tresen, um sie dort vor eine – wie sich herausstellen sollte – unlösbare Aufgabe zu stellen: Unsere Juroren sollten nicht nur 16 aktuelle Lagenrieslinge verkosten, sondern dazu auch noch deren gereifte Jahrgangsvorgänger. Denn es heisst ja, dass Terroir-Rieslinge einige Jahre bräuchten, um ihren Babyspeck abzulegen und in die Tiefen ihrer Herkunft vorzudringen. So hatten wir es also mit vielen 2012ern zu tun, aber auch mit 2004ern, 2002ern und 1999ern.
Insgesamt standen 32 Karaffen bereit, und die acht Juroren sollten sich im individuellen Tempo auf jeden einzelnen Wein einlassen, um dessen Charakter zu erkunden und ihn, wenn möglich, einer Herkunft, einer Lage oder gar einem Produzenten zuzuordnen. Man konnte sich der Aufgabenlösung von den reifen wie auch den jungen Weinen her nähern. Optimalerweise hätte man die reifen Weine dem jungen Pendant zuordnen können oder umgekehrt die jungen Weine den gereiften... Aber ach, ein jeder Juror scheiterte, so sehr er sich auch mühte.
Niedrige Trefferquote
Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Nur sechs der 32 Weine wurden erkannt. Allerdings nicht von jedem der acht Juroren, sondern immer nur von einem einzelnen. Man mag das dem Zufall zuschreiben, dem Vermögen der treffsicheren Degustatoren oder aber dem prägnanten Charakter der erkannten Weine; jedenfalls können wir folgenden Lagenrieslingen attestieren, im hochkarätigen anonymen Teilnehmerfeld aufgrund besonderer Eigenschaften erkannt worden zu sein:
• Künstlers Hochheimer Hölle 2012, Rheingau: «warmer, üppiger Stil», «reife, exotische Frucht», «intensiv», «prägnante Säure», «gebändigte Fülle», «elegant», «sinnlich», «spannungsreich», «vibrierend»
• Kühns Doosberg 2012, Rheingau: «feine Aromen», «Gelbfrüchte, Rosen», «kräuterwürzig», «buttrig»,«hefig», «extraktsüss», «reif», «salzig», «ausgewogen», «sehr markant»
• Wittmanns Morstein 2012, Rheinhessen: «verschlossen», «kühl», «Zitrusfrüchte», «konzentrierte Steinfrucht, rauchig», «hefig», «dicht», «tief», «mineralisch»,«würzig», «wenig Frucht, viel Säure», «fest», «lang und frisch, ohne Restsüsse», «salzig», «tolle Balance»
• Dr. Bürklin-Wolfs Pechstein GC 2009, Pfalz: «roteFrucht», «Marzipan, Karamell», «charmant», «feine Mineralität», «salzig/steinig», «sehr frisch, saftig, elegant», «lang», «beginnende Reife», «grossartig gereift»
• Koehler-Ruprechts Kallstädter Saumagen Auslese trocken R 2004, Pfalz: «Hefearomen», «Petrol», «unangenehme Aromen», «herzhaft», «kraftvoll und spannungsreich», «straff », «pikante Säure», «wenig Frucht», «umami», «noch sehr jung», «wild»
• Josmeyers Hengst Grand Cru 2010, Elsass: «verhalten, erdig, kühl», «Orangenzesten»,«Ananasconfit», «schlanker Typ», «pikant», «rassig», «mineralisch«, «trocken», «kraft- und druckvoll», «gut strukturiert», «spannungsreich», «lang», «noch extrem jung», «braucht viel Luft»
Auffallend, dass die meisten der genannten Weine jung sind (2012er oder 2010er), während der Saumagen 2004 der einzige gereifte Wein ist, der erkannt wurde. Zufall? Oder ist nicht viel dran an der Behauptung, dass sich Terroir erst nach Jahren so richtig durchsetzt und klar erkennbar wird? Unbestritten dürfte sein, dass wir uns heute mit jungen Weinen weitaus besser auskennen als mit gereiften. Man mag das bedauern, denn gegen das subtile Spiel eines gereiften Rieslings wirkt ein junger Jahrgang zwar potent, aber doch auch unterentwickelt. Rieslinge dieser Klasse, so das Urteil der meisten Juroren, sollten einige Jahre reifen, um ihr in der Jugend nur zu schätzendes Potenzial voll zu entfalten.
Dennoch ist seine Jugend kein Grund, einen Wein nicht treffend beschreiben zu können. Nehmen wir uns nochmals den Hengst vor, dessen 2010er-Attribute auch auf den 2004er zutreffen, der von den Juroren ebenfalls als «mineralisch», «kraftvoll und spannungsreich», «frisch» und «ausgewogen» beschrieben wird. Auch die Attribute der anderen Weine finden sich grossteils in den Notizen zu den Jahrgangsvorgängern wieder. Ob die zugesprochenen Eigenschaften nun der jeweiligen Lage oder aber dem Geschick des Winzers mitsamt seiner Kellerflora zuzuschreiben sind, ist eigentlich egal: Beides lässt sich ohnehin nicht voneinander trennen. Obwohl also gereifte und junge Weine oftmals mit gleichen oder zumindest ähnlichen Vokabeln bedacht wurden, hat keiner der Juroren die entsprechende Verknüpfung herstellen können. Oder wollen. Die Konzentration – bei einer Blindprobe ohnehin im höchsten Masse gefordert – liess nach der ersten Hälfte der verkosteten Weine offenbar nach: Die Notizen wurden kürzer, und die Angaben zur möglichen Herkunft blieben zunehmend aus.
Grosse Weine ecken an
Wer nun meint, dass die profiliertesten Weine auch am höchsten bewertet wurden, sieht sich getäuscht. Hengst, Pechstein und Hölle zählen zwar zu den höchstprämierten Weinen der Probe (17 Punkte und besser). Doch es sind ja gerade die individuellen Weine, welche die Juroren zu unterschiedlichen Urteilen bewegen, die sicher nicht frei sind von persönlichen Präferenzen. So sind etwa Künstlers Hölle (Standardabweichung: 1.8) und Kühns Doosberg (1.7) deutlich umstrittener als der Hengst von Josmeyer, der als 2010er wie auch als 2004er von fast allen Juroren gleich hoch bewertet wurde und somit der Wein mit der insgesamt geringsten Standardabweichung blieb (0.8 beziehungsweise 0.9).
Die grössten Meinungsverschiedenheiten gab es beim Rangen de Thann von Zind Humbrecht (Elsass) und bei Molitors trockener Sonnenuhr Auslese von der Mosel (jeweils 2.3), Kühns Doosberg 2004 (2.2) sowie den Österreichern Schütt (Knoll, Wachau), Heiligenstein Alte Reben (Bründlmayer, Kamptal) und dem Kellerberg (F. X. Pichler, Wachau) mit jeweils 2.1. Doch wahrscheinlich sind die Winzer ohnehin stolzer darauf, einen wiedererkennbaren Wein «mit Ecken und Kanten» zu erzeugen als einen Panelsiegerwein. Schliesslich geht es heute im High-End-Bereich vor allem um Authentizität, Originalität und individuellen Charakter. Und wie wollte man Wein gewordene Charaktere mit Punkten bewerten?
Jedoch kann man Charakter dem am besten von allen 32 bewerteten Weinen nicht absprechen: Josef Leitz’ Rüdesheimer Berg Schlossberg Riesling 2002 aus dem Rheingau, der um kaum zu argumentierende 0.08 Punkte besser abschnitt als der elsässische Hengst. Die meisten Juroren lobten die jugendliche Frische und animierende Lebendigkeit dieses kompakten, gleichwohl eleganten Crus, von dem kaum einer glauben mochte, dass er fast zwölf Jahre alt ist.
«Typisch deutsch»
«Typisch deutsch», schrieb ein Juror hinter seine Notiz zur Nummer 32, Leitz’ Berg Schlossberg, verortete diesen Riesling vom Taunusquarzit aber dann an der Nahe anstatt im Rheingau. Immerhin stimmte das Herkunftsland, denn auch das war keine Selbstverständlichkeit. Nur 53-mal landeten die Juroren einen Ländertreffer, gar nur 34-mal lagen sie beim Anbaugebiet richtig. Insgesamt konnten 93 mehr oder weniger präzise Treffer gelandet werden, während 163 Tipps ins Leere liefen. Da fragt man sich, ob es nicht doch Klischeevorstellungen von Weinen einzelner Länder sind, die das Urteil prägen, anstatt der vorbehaltlos degustierte Wein. Mancher Juror begann seine Notiz gar mit dem gemutmassten Anbaugebiet, so dass man nicht ausschliessen kann, dass die folgende Notiz versucht, diesen spontanen Tipp mit entsprechenden Beschreibungen zu legitimieren. Richtig aber wäre es gewesen, sich dem Wein vorbehaltlos zu nähern und dann von seiner Beschreibung auf dessen Herkunft zu schliessen .
Doch selbst dann sind Irrtümer nicht auszuschliessen. Knolls Wachauer Riesling Smaragd aus der Ried Schütt wurde von drei Juroren in den Rheingau gesteckt, Fred Loimers Steinmassel aus dem Kamptal schmeckte nur einem Juror nach Kamptal, einigen anderen hingegen nach Nahe, Mosel oder Pfalz. Auch Rebholz’auf hoch liegendem Rotliegendem gewachsener Kastanienbusch aus der Südpfalz wurde eher für einen Nahe-Riesling gehalten. Überhaupt wurden geradlinige, rassig-mineralische Weine gerne an die Nahe gesteckt, körperreiche Rieslinge hingegen am häufigsten in die Pfalz oder in die Wachau, während Weine mit Botrytisverdacht oder auch cremiger Textur ausnahmslos für Elsässer gehalten wurden. Kühns 2012er Doosberg etwa hielten die meisten Juroren für einen Elsässer. Ostertags Muenchberg, ein echter Elsässer, wurde immerhin dreimal richtig verortet und wenn nicht, dann wenigstens in der Wachau vermutet, die nun ja tatsächlich ein sehr entspanntes Verhältnis zu edelfaulen Beeren auch in trockenen Weinen hat.
Das Fazit der Probe lautet also: Weine zu kosten ist entweder Psychologie oder aber eine Kunst.
Resultat
Bründlmayer, A-Langenlois (Kamptal) Heiligenstein Riesling Alte Reben 2012
16.4 Punkte | 2014 bis 202
Reife und elegante, dichte Frucht, feinstaubig-erdige Noten. Kraftvoll und konzentriert im Mund, dicht getaktete Mineralität, enorm spannungsreich und lang. Ein grosses Versprechen, das sich einst erfüllen wird.
Preis ca. 40 Euro | www.bruendlmayer.at
Künstler, D-Hochheim (Rheingau) Hölle Riesling GG 2012
17 Punkte | 2014 bis 202
Klare, aromatisch-reife Frucht mit dezenter erdiger Note. Kräftiger Körper, unglaublich mineralisch und spannungsreich, dabei saftig, kein intellektuell versponnener «Erarbeite-mich-Wein», sondern sehr sinnlich.
Preis ca. 30 Euro | www.weingut-kuenstler.de
Ökonomierat Rebholz, D-Siebeldingen (Pfalz) Kastanienbusch Riesling GG 2012
17 Punkte | 2014 bis 2024
Aromatisches, konzentriertes Bouquet von reifen hellen Früchten. Sehr klar und elegant am Gaumen, griffige Struktur, pikant und salzig im Finish, langer Nachhall. Kühler, fast asketischer Typ mit grossem Potenzial.
Preis ca. 40 Euro, 55 Franken | www.oekonomierat-rebholz.de, www.boucherville.ch
Emrich-Schönleber, D-Monzingen (Nahe) Halenberg Riesling GG 2012
17 Punkte | 2014 bis 2026
Reife und konzentrierte, kleinbeerige Rieslingfrucht, dazu würzige Bodennoten. Deutlich mineralisch im Mund, konzentriert, cremige Textur, sehr salzig und druckvoll. Komplexer, langlebiger Riesling.
Preis ca. 30 Euro | www.emrich-schoenleber.de
Ostertag, F-Epfig (Elsass) Muenchberg Grand Cru Riesling 2010
16.2 Punkte | 2017 bis 2026
Aromen von tropischen, (über-) reifen Früchten. Vollmundig und saftig im Mund, mit Schmelz, aber etwas bitter ob des Alkohols. Recht trocken (und trocknend) im Abgang. Zeigt sich verschlossen.
Preis ca. 39.50 Franken | www.domaine-ostertag.fr, www.cavesa.ch
Josmeyer, F-Wintzenheim (Elsass) Hengst Grand Cru Riesling 2010
17.6 Punkte | 2016 bis 2022
Frische, konzentrierte Zitrusaromen mit erdigen Noten, eher kühler, verhaltener Typ. Am Gaumen klar, etwas nussig und überaus kraftvoll, im Finish enorm salzig und zusammenziehend, Jugend und Potenzial zeigend.
Wittmann, D-Westhofen (Rheinhessen) Morstein Riesling GG 2012
16.8 Punkte | 2019 bis 2029
Verhaltene, jugendliche Zitrusnase: kalkig, frisch, sehr klar. Saftig und zurzeit sehr von der Frucht geprägt, rund, aber auch kernig, sogar etwas spröde in seiner radikalen Griffigkeit. Enorm salziger Nachhall.
Preis ca. 40 Euro | www.weingutwittmann.de
Peter Jakob Kühn, D-Oestrich-Winkel (Rheingau) Doosberg Riesling 2012
16.9 Punkte | 2014 bis 2026
Dichte, reife Frucht im komplexen, viel Luft benötigenden Bouquet. Spannungsreich und mineralisch am vollen, cremigen Gaumen. Ein reicher, grossdimensionierter, enorm salziger und nachhaltiger Purist.
Preis ca. 30 Euro | www.weingutpjkuehn.de
Knoll, A-Unterloiben (Wachau) Riesling Smaragd Ried Schütt 2012
15.7 Punkte | 2019 bis 2026
Enorm konzentrierte, aromatische Nase mit floralen Noten. Cremig und dicht im Mund, dabei klar und salzig, wirkt bei aller Spannung sehr rund und schon trinkig, aber da kommt noch mehr.
Preis ca. 36,50 Euro, 42 Franken | www.grubis-weine.de, www.globalwine.com
Zind Humbrecht, F-Turckheim (Elsass) Rangen de Thann Grand Cru 2011
16.1 Punkte | 2015 bis 2022
Reiche und reife Frucht, Noten von Räucherspeck. Am Gaumen mächtig und etwas bitter vom Alkohol, zeigt mehr barocke Frucht als gotischen Boden. Gute Länge, Potenzial zeigend.
Preis ca. 55 Euro, 72 Franken | www.vinaturel.de, www.ullrich.ch
Koehler-Ruprecht, D-Kallstadt (Pfalz) Saumagen Riesling Auslese RR 2007
15.8 Punkte | 2018 bis 2030
Kalkig-staubige Fruchtaromen. Nussiger Geschmack, sehr kraftvoller, fast betäubender Körper, intensiv und langanhaltend, jugendlich. Mächtiger, ausdrucksvoller Riesling, der erst noch Anlauf nimmt.
Preis ca. 50 Euro | www.koehler-ruprecht.com
Leitz, D-Rüdesheim (Rheingau) Berg Schlossberg Riesling 2012
16.9 Punkte | 2018 bis 2026
Konzentrierte Aromen heller Früchte mit feiner erdiger Note. Dicht, dabei feinrassig, schlank und sehr mineralisch. Ein junger, geradliniger, griffiger und pikanter Purist mit Nachdruck und sinnlichen Versprechungen.
Preis ca. 29,50 Euro | www.leitz-wein.de
Markus Molitor, D-Zeltingen (Mosel) Zeltinger Sonnenuhr Auslese ** 2012
16.7 Punkte | 2014 bis 2030
Sehr feiner, floraler, auch steiniger Duft, helle Früchte. Herrlich saftig und pikant, feingliedrig-verspielt und doch mit eiserner Intensität und Länge. Schon jetzt gefährlich gut zu trinken.
Preis ca. 34 Euro | www.markusmolitor.com
F. X. Pichler, A-Dürnstein (Wachau) Kellerberg Riesling Smaragd 2012
16.4 Punkte | 2014 bis 2022
Aromen von reifem, hellem Riesling, sehr klar und einladend, leicht staubige Bodenaromen. Rund und saftig, mit feiner pikanter Mineralität, die nicht dominiert, sondern den schon jetzt schmackhaften Wein untermalt.
Preis ca. 59 Euro, 102 Franken | www.gute-weine.de, www.schuewo.ch
Dr. Bürklin-Wolf, D-Wachenheim (Pfalz) Pechstein Riesling GC 2012
16.8 Punkte | 2014 bis 2026
Klare, reife und konzentrierte Frucht, leicht rauchig unterlegt. Pikant und mineralisch am Gaumen, mit tänzerischer Säure bei kraftvollem Körper. Spannungsreicher, im langen Abgang salziger Grand Cru.
Loimer, A-Langenlois (Kamptal) Steinmassel Riesling 2012
16.3 Punkte | 2020 bis 2030
Verhaltene Zitrusfrüchte, zart nussige und erdige Aromen. Kräftiger, eleganter Körper, kreidig-trockener Geschmack, noch verschlossen. Kernig-expressives Rieslingversprechen, das eine unglaubliche Länge entfaltet.
Preis ca. 30 Euro, 44.50 Franken | www.loimer.at, www.vinothek-brancaia.ch
F. X. Pichler, A-Dürnstein (Wachau) Kellerberg Riesling Smaragd 1999
17.4 Punkte | 2014 bis 2020
Klare, brillante Frucht. Saftig und dicht am Gaumen, gestützt von nerviger Säure und einem pikanten, salzig-mineralischen Geschmack. Kompakte, engmaschige Struktur, nachhaltig. Im besten Trinkalter.
Loimer, A-Langenlois (Kamptal) Steinmassel Riesling 1999
17.3 Punkte | 2014 bis 2022
Reiches und fülliges, tiefes Bouquet von reifen und gereiften Früchten. Jung und spannungsreich im Mund, straff strukturiert, dabei elegant, ausdrucksvolle Länge, noch immer mit Potenzial.
Preis ca. 22 Euro | www.weinundwachau.at
Ostertag, F-Epfig (Elsass) Muenchberg Grand Cru Riesling 2002
16.9 Punkte | 2014 bis 2018
Klar, reich und reif in der Nase, mit Schmelz, gekochte Quitten. Füllig am Gaumen, etwas trocknend im Abgang, wie schon der 2010er. Sollte zum Essen genossen werden, um eventuell noch runder werden zu können.
Zind Humbrecht, F-Turckheim (Elsass) Rangen de Thann Grand Cru 1999
15.6 Punkte | 2014 bis 2034
Hocharomatisch und reif, mit Honignoten und gekochten gelben Früchten wie bei einer Auslese. Elegant und reichhaltig, dicht und kraftvoll, wirkt nicht ganz trocken, aber doch spannungsreich in seiner dichten Mineralik.
Preis ca. 67,50 Euro | www.millesima.de
Leitz, D-Rüdesheim (Rheingau) Berg Schlossberg Riesling 2002
17.6 Punkte | 2018 bis 2034
Sehr klare und feine Nase, Schiefernoten. Am Gaumen rassig, geradlinig und sehr straff , enorm jugendlich, spannend, elektrisierend, enorm lang. Kraftvoller, dichter und eleganter Wein mit weiterem Potenzial.
Künstler, D-Hochheim (Rheingau) Hölle Riesling Auslese trocken 2004
15.3 Punkte | 2014 bis 2019
Reich, gereift und füllig in der Nase. Am Gaumen cremig, reif und elegant, mit straffer Struktur und pikanter Mineralität, beginnt anzutrocknen.
Preis ca. 37 Euro, 54 Franken | www.koelner-weinkeller.de, www.vogel-vins.ch
Peter Jakob Kühn, D-Oestrich-Winkel (Rheingau) Doosberg Riesling 2004
14.9 Punkte | 2014 bis 2020
Reife und getrocknete Frucht, herrlich gereift und klar in der Nase. Vital und rassig im Mund, schlank, aber geschmacklich reich, stets elegant und voller vitaler Spannung. Mit gewissen oxidativen Noten. Lang.
Preis ca. 28,50 Euro | www.einfachweinkaufen.de
Bründlmayer, A-Langenlois (Kamptal) Heiligenstein Riesling Alte Reben 2002
17.2 Punkte | 2019 bis 2029
Aus der Magnum: gereifte, etwas angeschlagene Frucht. Berstend vor Vitalität und Spannung, ganz pur und noch immer jung, wirkt schlank und komplex, sehr lang, aber zu jung. Grosser, lagentypischer Riesling.
Ökonomierat Rebholz, D-Siebeldingen (Pfalz) Kastanienbusch Riesling 2004
16.6 Punkte | 2014 bis 2019
Klare, feine gereifte Frucht, Kräuter- und Rosenaromen, kühl. Vollmundig rund, mächtig und straff, wirkt jung, lebendig und bekömmlich, ist ausbalanciert und verfügt noch über weiteres Reifepotenzial.
Wittmann, D-Westhofen (Rheinhessen) Morstein Riesling 2002
17.4 Punkte | 2014 bis 2019
Recht burgundisch anmutende Nase, reife Mirabellen. Vollmundig und frisch, straff strukturiert, mineralisch, salziges Finish. Vielschichtig.
Dr. Bürklin-Wolf, D-Wachenheim (Pfalz) Pechstein Riesling GC 2009
17.2 Punkte | 2014 bis 2025
Eigentlich wird der Pechstein erst nach acht bis zehn Jahren so richtig interessant, aber so tief wollte man für diese Probe nicht ins Archiv greifen. Immerhin, der 2009er beginnt gerade mit seiner ersten Reife, zeigt eine elegante und gereifte Frucht und ist am Gaumen straff und spannungsreich, steinig, zart nussig und enorm lang.
Emrich-Schönleber, D-Monzingen (Nahe) Halenberg Riesling 2004
16.9 Punkte | 2014 bis 2020
Reduktive, dichte Aromen. Feinrassig und asketisch am Gaumen, sehr fest strukturiert, dennoch elegant und lebhaft, etwas verschlossen.
Josmeyer, F-Wintzenheim (Elsass) Hengst Grand Cru Riesling 2004
16.4 Punkte | 2014 bis 2022
Reife Frucht, dennoch frisch und feinwürzig. Am Gaumen kraftvoll und spannend, enorm mineralisch, aber der Wein singt nicht. Wirkt irgendwo noch jung, aber auch etwas spröde, jedenfalls zurzeit.
Knoll, A-Unterloiben (Wachau) Riesling Smaragd Ried Schütt 2004
15.8 Punkte | 2014 bis 2018
Reife Frucht (Birne, reifer Apfel, Steinobst, Karamell), dunkle Gewürznoten. Saftig und straff, bei aller Konzentration recht bissig und kantig.
Preis ca. 66 Euro | www.pubklemo.at
Markus Molitor, D-Zeltingen (Mosel) Zeltinger Sonnenuhr Auslese ** 2004
16.7 Punkte | 2014 bis 2026
Reife, konzentrierte Frucht, insgesamt jedoch noch verhalten, leichte Spontangäraromen. Am Gaumen elegant und toll gereift, ausgewogen, feine saftige Art, pikante Rasse, griffig, mit Riesenspannung. Salziges Finish. Von einigen Juroren womöglich unterschätzt.
Koehler-Ruprecht, D-Kallstadt (Pfalz) Riesling Auslese trocken R 2004
16.8 Punkte | 2019 bis 2030
Verhaltenes Bouquet, konzentriert, mineralisch. Kraftvoll, dicht, enorm spannungsreich und druckvoll, salziges Finish. Noch jugendlich, wild und markant, aber noch immer mit Riesenpotenzial.