VINUM-PROFIPANEL Grauburgunder
Das graue Wunder
Text: Eva Maria Dülligen, Fotos: Jakob Kaliszewski
Von der grauen Maus zum grauen Wunder – Weinfreunde entdecken die weisse Spätburgunder-Mutation aus deutschen Weinbauregionen zunehmend für sich. Mit dem neuen Stil, den nicht nur badische und pfälzische Winzer dem Grauburgunder einhauchen, geht ein Ruck einher. Weg vom Klischee, trinkbar sei nur, was Pinot Gris oder Grigio heisst, konnte die deutsche Spielart beim Profipanel in Düsseldorf zeigen, was in ihr steckt.
«Ach, das ist ein Pinot Grigio aus Deutschland?», sind paradoxe Gästefragen, auf die Sommeliers hierzulande immer noch stossen. Deutschen Grauburgunder in Gourmet-Restaurants oder hippen Weinbars einzugiessen, hat mancherorts noch Ausnahmestatus. Mit der beginnenden Pinot-Grigio-Welle Anfang 2000 stand Italien zunächst Mode-Pate für die Burgunder- Variante. Positiver Begleiteffekt: Deutsche Winzer zogen nach und verdoppelten den Rebflächenanteil für Grauburgunder innerhalb von 15 Jahren. Rund 5600 Hektar nimmt er ein, angeführt von Baden mit 1940 Hektar, gefolgt von Rheinhessen und der Pfalz mit jeweils 1495 und 1375 Hektar (Quelle:DWI). Damit ist die säuremilde, körperreiche Rebsorte hier nicht nur die drittmeist angebaute weisse Sorte nach Riesling und Müller-Thurgau – weltweit trägt der deutsche Gauburgunder die Silbermedaille hinter dem italienischen Pinot Grigio mit geschätzten 12 000 Hektar Gesamtrebflche.
Schönes Säurespiel
Was aber hat den Appetit auf die lange verschmähte Traubensorte bei hiesigen Weinliebhabern wieder angekurbelt? «Ich glaube, sie ist eine attraktive Option zum schmelzigen Weissburgunder oder zum spritzigeren Sauvignon Blanc. Vom subjektiven Säureempfinden lagen die verkosteten Grauburgunder oft genau dazwischen – eine moderate, angenehme Säure», so der Londoner Weinjournalist Anthony Rose. Den Exportmarkt hat die positive Einschätzung des britischen Weinexperten offensichtlich noch nicht erreicht. Viele Grauburgunder-Erzeuger sehen eine wesentliche Ursache darin, dass man deutschen Weisswein im Ausland sofort mit Riesling assoziiert und es massive Kommunikationsarbeit braucht, damit internationale Kundschaft für den Grauburgunder an Land gezogen wird. Vor allem in Baden, wo die Kernkompetenz neben dem Spätburgunder auf dieser Rebsorte liegt, könnte exportmässig mehr Gas gegeben werden. Flaggschiffe wie Dr. Heger, Ziereisen, Franz Keller oder Alexander Laible stellen eine Steilvorlage dar, um globale Aufmerksamkeit auf deutschen Grauburgunder zu ziehen.
Komplexer Komplize
Reizvoll macht den Grauen Burgunder seine Vielseitigkeit. Angefangen bei der Farbpalette, die leichte Gelbtöne über Goldgelb bis zum Bernstein-Kolorit abdeckt. Dann sein Aromenspektrum, je nach Terroir und Ausbaumethode mit fruchtigen, vegetabilen, balsamischen, edelholzigen und mineralischen Noten. Last, not least sein Talent, einen harmonischen Partner zur regionalen bis zur asiatischen Speisekammer abzugeben. «Abgesehen vom Riesling gibt es kaum eine weisse Rebsorte, die sich breiter beim Food-Pairing einsetzen lässt», bekräftigt Otmane Khairat. «Er schreit geradezu nach einem festen Partner.» Als Gastronom mit Sommelier-Ausbildung ist der Mitinhaber eines Restaurants mit Weinbar und eines Weinhandels ständig auf der Suche nach flexibel einsetzbaren Gewächsen. In dieser Mission stiess er jüngst auf ein Dutzend rheinhessischer und badischer Grauburgunder, die zum Thunfisch-Tatar mit Sojasauce bis zum französischen Rohmilchkäse harmonische Menübegleiter darstellen.
Bis dahin war es allerdings ein holpriger Weg. Nachdem der deutsche Kaufmann Johann Seger Ruland 1711 in seinem verwilderten Garten in Speyer unbekannte Trauben entdeckt hatte, vermehrte er ihre Rebstöcke. Der gekelterte Wein schmeckte «süss und lieblich», und der Kaufmann brachte «das Hundert zu acht bis zehn Gulden» an deutsche Zecher. So begann die Verbreitung des barocken «Ruländers», traditionell ausgebauten Grauburgunders aus sehr reifen bis edelfaulen Trauben, die häufig einen schweren Wein mit deutlicher Botrytis im Nasenbild provozieren. Das fettsüsse Geschmacksprofil ohne stützende Säure brannte sich den Konsumenten bis heute auf die Zunge. Und entspricht alles andere als dem Trend trocken ausgebauter Weissweine, also weg vom schwulstigen Typ mit hohem Restzucker.
Für Klischee-Bereinigung sorgen seit Mitte der 1990er mehr und mehr deutsche Winzer, indem sie sich von dieser Spielart verabschieden und statt dessen spannungsgeladene Gewächse kreieren: «Wir gehen beim Ausbau trockener Grauburgunder so weit, dass wir ein kleines Kontingent an Orange Wine aus der Rebsorte produzieren», sagt Stefan Braunewell, Jungwinzer des gleichnamigen Familienweinguts in Rheinhessen. Durch die Gärung auf der Maische in geschlossenen Bütten wird aus der Beerenschale Farbe und Tannin extrahiert. Das schafft Authentizität und vor allem ist die Verwandtschaft zum Spätburgunder aus dem leuchtend orangen Lagenwein herauszuschmecken. Himbeere, Sauerkirsche und würziges Tannin spielen auf der Zunge. Umso mehr, wenn man ihm noch ein wenig Zeit im Glas gibt.
Spannende Spannbreite
Zwar konnte das Profipanel Raritäten wie diese nicht in die Kandidatenliste aufnehmen – Prämisse war der Ausbau in Edelstahl, Barrique oder traditionellem Holzfass –, aber sie unterstrichen die enorme Bandbreite des grauen Wunders. Unter den 30 Selektionierten zeichneten sich während der Blindverkostung klar unterscheidbare Stilrichtungen ab: der klassisch burgundische Typ mit schmeckbarem, überwiegend gut integriertem Holz, bei dem bereits die Nase das Bild von Wildgeflügel oder Risotto im Kopf entstehen liess. Der leichtere, etwas säurebetontere Fruchttropfen aus dem Edelstahltank, zu dem scharf angebratener Flussfisch, Currys und saftige Meeresfrüchte ideale Food-Begleiter wären. Dazwischen solche mit ausgeprägtem Terroir-Bouquet, deren Mineralstoffpotenzial sich bis ins Finale am Gaumen fortsetzte.
Erschnüffeltes Terroir
«Kleines Terroir, grosse Ausprägung», kommentiert Stefan Huschle, Kellermeister und Inhaber vom badischen Weingut Freiherr von und zu Franckenstein, sein Grosses Gewächs. «Granit und Gneis versorgen unseren Grauburgunder aus der Einzellage Abtsberg Pfaffengässle mit mineralischer Dichte und Eleganz von der Säureführung.» Mit VDP. Grosse Lage beziehungsweise VDP. Erste Lage dürfen sich unter anderem badische, rheinhessische und pfälzische Grauburgunder schmücken, die aus Toplagen stammen, unverwechselbaren Charakter besitzen und grosses Potenzial versprechen. Einzellagen wie Achkarrer Schlossberg, Ihringer Winklerberg oder Malterdinger Bienenberg liefern der Rebsorte dafür beste Bedingungen. Die Grands Crus aus den Parzellen im Oberrotweiler Eichberg am westlichen Rand des Kaiserstuhls wachsen zum Beispiel auf Vulkanascheboden. Quarz, verschiedene Tonminerale und vor allem Kalk prägen seine Lössauflage. Burgundersorten und Kalk sind kompatible Sparringspartner im Ringen um eine ausbalancierte Säurestruktur. Aber nicht nur Grosse Gewächse oder Selektionsweine punkteten hoch beim Profipanel. Auch Vertreter von der Basis schafften es bis an die Bewertungsspitze und ins Mittelfeld. Einige Einstiegsqualitäten, die nicht selten unter 15 Euro lagen, beeindruckten durch berauschende Aromatik und prägnantes Extrakt.
Packendes Potenzial
Um die Jahrgangstypizität nicht durcheinanderzuwirbeln, traten die 2014er vor den 2013er nan. Fairerweise auch deshalb, weil die fortgeschrittene Reife und die Ausgewogenheit der 2013er wegen des überdurchschnittlichen Jahrgangsverlaufs den 2014ern nicht vorab die Show stehlen sollten: «2014 war klimatisch ein kompliziertes Jahr. Hinzu kam die Kirschessigfliege, die uns zwang, früher zu ernten», so Johannes Bauerle vom württembergischen Weingut Johannes B. «Aber obwohl die physiologische Reife nicht soweit war wie beim Vorgänger haben wir schöne Fülle und feingliedrige Säure aus den 2014ern rausgeholt.» Dass am Ende zwei Grauburgunder der Jahrgänge 2012 und 2011 die höchste Punktzahl erzielten, untermauerte das Potenzial dieser Rebsorte.
Die Jury
Bettina Schumann, selbstständige Önologin und Winzerin, Kaiserstuhl
Cormac Clancy, Weinberater und Verkoster für «Gault & Millau Deutschland», Frankfurt
Anthony Rose, Weinkolumnist des «Independent», Autor beim «Decanter», London
Otmane Khairat, staatlich geprüfter Sommelier, Inhaber «Winelive», Meerbusch
Thomas Sommer, Diplom-Ingenieur Weinbau und Önologie, staatlich geprüfter Sommelier, Weindozent, Köln
Ralph Ropohl, Diplom-Ingenieur Weinbau und Önologie, Schliengen
Antonios Askitis, staatlich geprüfter Sommelier, Inhaber «D’Vine», Düsseldorf
Eva Maria Dülligen, Organisation des Profipanels, Redaktionsleitung VINUM Deutschland
Das VINUM-Profipanel
Es fanden 30 deutsche Grauburgunder in die Endauswahl des Profipanels – eine hochkarätige Konzentration dessen, was auf 5627 Hektar in verschiedenen Anbaugebieten Deutschlands wächst. Wie erwartet schafften es überwiegend Gewächse aus Baden und der Pfalz, den traditionellen Hochburgen dieser Rebsorte, ins Verkostungsfinale. Aber auch solche aus anderen Regionen hatten das Zeug, die Kriterien für das Panel zu erfüllen und teils sehr hoch zu punkten. In zwei getrennten Flights verkostete die Jury blind die Jahrgänge 2014 und 2013 sowie drei Vertreter aus 2012 und 2011, wobei den Testern die Jahrgänge bekannt waren. Die Bewertungen bildeten ein starkes Mittelfeld heraus, in dem die Grauburgunder qualitativ sehr nah beieinanderlagen. Als besonders erfreulich erwies sich die Preisstruktur: Neben Grossen Gewächsen mit einem Preisniveau zwischen 19 und 35 Euro profilierten sich Basisqualitäten, die mit 15 Euro und weniger ein faires Preis-Genuss-Verhältnis abgaben. Das Panel fand am 24. Oktober 2015 in der Düsseldorfer Weinbar «D’Vine» statt.
Resultat
Weingut Ziereisen, Baden, Jaspis Alte Reben 2012
17.5 Punkte | 2016 bis 2023
Bei diesem Kandidaten lag die Jury punktemässig extrem nah beieinander: Zwischen 17 und 18 Punkte vergaben alle. Gewichtige Viskosität, herrlicher Trinkfluss. Im Detail Blütenstaub und Honigduft. Marzipan und Williamsbirne am Gaumen. Schöne Länge – enormes Potenzial.
Preis ca. 50 Euro
Weingut Knipser, Pfalz, Grauburgunder *** 2011
17.5 Punkte | 2016 bis 2022
Das pfälzische Vorzeigeweingut brachte einen 2011er mit Wow-Effekt in die Gläser. Ein reintöniges Aromengeflecht schleuderte Butter-Scotch, Akazienholz, geröstete Mandeln und Litschi in die Nasen. Finessenreiche Tiefe trifft hier auf edle Komplexität und jugendliche Verspieltheit.
Preis ca. 24 Euro
Schmidt am Bodensee, Bayrischer Bodensee, Grauer Burgunder Reserve/Barrique 2014
17 Punkte | 2016 bis 2021
Wo anfangen? Beim intensiven Quittenduft, beim seidigen Mundgefühl oder bei der saftigen Textur? Am besten beim satten Goldton, hinter dem ein Touch von Honig, Ananas und Nougat lauert. Finessenreicher Barrique-Wein mit meersalziger Abgangsdominante.
Preis ca. 23 Euro
Weingut Seeger, Baden, Oberklamm – Grosses Gewächs 2014
17 Punkte | 2016 bis 2020
Helles Gold. Muskulöser Typ mit gut integriertem Alkohol. Das Gros der Verkoster attestierte mehrere holztypische Noten von Vanille, Speck, Walnuss, Moos und Schokolade. Attraktive Reife, die auch Aromenraum für gesalzene Mandarine und spritzige Ananas lässt.
Preis ca. 19,50 Euro
Weingut Braunewell, Rheinhessen, Essenheimer Teufelspfad 2014
17 Punkte | 2016 bis 2022
Kandierte Ananas, Aprikosenhaut und reife Melone stiegen für die Juroren aus den Tasting-Gläsern. Neben den klassischen Grauburgunder-Aromen destillierten sie Vanille und Kokos aus der Duftspirale. Animierende Säure, elegante Linie, nachhaltige Länge.
Preis ca. 18,50 Euro
Emil Bauer & Söhne, Pfalz, Grauburgunder trocken«B» 2014
17 Punkte | 2016 bis 2019
Herausgemeisselte Sortentypizität: saftige Ananas, Birne, gelber Apfel und Quitte. Neben den fruchtigen Hauptaromen legen sich röstige wie Brioche, balsamische wie Honigwachs und erdige wie Steinpilz. Am Gaumen trockene Süsse und geschmeidige Säure.
Preis ca. 12,50 Euro
Dr. Deinhard, Pfalz, Grauer Burgunder 2014
16.5 Punkte | 2016 bis 2018
Keine offensichtlichen Fruchtkomponenten, dafür animierende und schön integrierte Säure. Hinter der öligen Viskosität warten spannende Duftfäden: schwarzer Tee, nasser Kieselstein und Kräuterbonbon. Ein eleganter Typ mit dezenter Süsse und spitzer Säure am Gaumen.
Preis ca. 7,80 Euro
Weingut Dr. Heger, Baden, Gras im Ofen – Grosses Gewächs 2013
16.5 Punkte | 2016 bis 2020
Der Name Gras im Ofen trifft symbolisch den Aromennagel: riecht wie ein von tropischer Hitze getrocknetes Kräuterbeet. Am Gaumen dann viel Zitrusfrucht und Pfirsisch, getragen vom vibrierenden Säuregerüst. Fein strukturierte Reife, exotenfruchtiges, langes Finale.
Preis ca. 28 Euro
Geil’s Sekt- und Weingut, Rheinhessen, Bermersheimer Grauer Burgunder «S» 2013
16 Punkte | 2016 bis 2020
Von der Jahrgangstypizität einen Tick frischer, geschliffener als der im Vorfeld gegenverkostete 2014er. Bietet verschwenderisch viel Ananas, zudem gelbe Blüten und Waldhonig. Säubert den Gaumen mit ungeheurer Spritzigkeit. Harmonisch komponiert.
Preis ca. 10,40 Euro
Weingut Friedrich Becker, Pfalz, Kalkmergel 2014
16 Punkte | 2016 bis 2022
Hier hat der längere Traubenhautkontakt einen Roséfarbton forciert. Entsprechende Aromen rund um Walderdbeere und rote Paprika in der Nase. Mittelgewichtiger Körper, der im Hintergrund rauchige, leicht oxidative Aspekte frei gibt. Trotz der Jugend sind erste Reifereflexe erkennbar.
Preis ca. 15 Euro
Weingut Lisa Bunn, Rheinhessen, Grauer Burgunder Reserve 2014
16 Punkte | 2016 bis 2019
Das rheinhessische Fräuleinwunder Lisa Bunn belässt es auf ihrem 10-Hektar-Weingut nicht nur bei grandiosen Lagen-Rieslingen. Ihr Grauer Burgunder Reserve überzeugte die Jury durch gekonnten Holzeinsatz. Modern interpretierter Burgunder-Charakter.
Preis ca. 12 Euro
Weingut Schumann, Baden, Dit is der Clou von’t Janze 2014
16 Punkte | 2016 bis 2018
Sahnebuttrige Aromen in der Nase. Einige Verkoster schnüffelten Bitterorange, Tomatenmark und pinke Grapefruit aus dem Sponti. Samtiges Mundgefühl, reife Birne Helene und süss eingelegte Zitrone. Erinnert stark an den Ramato-Stil des italienischen Pinot Grigio.
Preis ca. 18 Euro
Weingut Bernhard Huber, Baden, Bienenberg – Grosses Gewächs 2013
16 Punkte | 2016 bis 2020
Spätburgunder-Virtuose Julian Huber zeigt auch bei der grauen Variante Fingerspitzengefühl. Geschliffene Opulenz, die sich im Mund mit Fleur de Sel und exotischem Früchtekorb manifestiert. Harmonisch proportionierte Säure, dezente Extraktsüsse.
Preis ca. 25 Euro
Weingut Franz Keller, Baden, Achkarrer Schlossberg – Grosses Gewächs 2014
16 Punkte | 2016 bis 2019
Die steile, vulkanisch geprägte Südlage hat das Grosse Gewächs mit Feuerstein-Facetten angefüllt. Das Bouquet erinnert auch an Orangenblüte, Minze, Walnuss und jede Menge Birne. Langanhaltend und schön ausgewogen am Gaumen. Knackige, frische Säure im Abgang.
Preis ca. 35 Euro
Weingut Alexander Laible, Baden, Alte Reben 2014
16 Punkte | 2016 bis 2020
Brillanter Duft nach reifer Mirabelle, Paranuss und Zitronengras. Druckvoll am Gaumen. Ausgeprägte Mineralität hat der intensiv gelbe Tropfen aus den Kalkmergelböden gezogen. Sensibler Holzeinsatz gibt der cremigen Fruchtaromatik Rauch und Honignuancen hinzu.
Preis ca. 13,50 Euro
Winzerkeller Randersacker, Franken, Würzburger Kirchberg – Kabinett 2014
16 Punkte | 2016 bis 2018
Optisch fiel sein Bocksbeutelformat natürlich aus dem Rahmen. Doch der Franke reihte sich durch spürbare Noten von Mango, dezente Holzwürze und kandierte Frucht ins ordentliche Mittelfeld der Grauburgunder-Liga. Barocker Typ mit schöner Länge.
Preis ca. 6,50 Euro
Weingut Graf Adelmann, Württemberg, Hades Barrique 2013
16 Punkte | 2016 bis 2019
Schöne reife, gelbe Frucht hinter dem satten Goldgelb. Feine Süsse, Röstaromatik am Gaumen sowie wohl integrierte Säure. Dicht gewobener Körper mit vordergründiger Mango. Fassreife zeigt sich durch Spuren von hellem Edelholz, Vanille und Honig. Angenehm trockenes Finale.
Preis ca. 19,50 Euro
Weingut Louis Guntrum, Rheinhessen, Grauburgunder 2014
16 Punkte | 2016 bis 2018
In der Nase ein von Kräutern betonter Auftakt, der sich am Gaumen mit Majoran- und Zimtnoten aufschlüsselt. Einige Juroren fühlten sich an gesalzene Zitrone oder ausgekratzte Vanilleschote erinnert. Klassische Grauburgunder-Aspekte von Pfirsich und Apfelquitte am Gaumen.
Preis ca. 8 Euro
Gerd Stepp, Pfalz, Pinot Gris 2014
15.5 Punkte | 2016 bis 2019
Ölige Konsistenz mit deutlichen Tränen. Das Bouquet suggeriert vollreife Ananas und Papaya sowie einen Hauch Pfefferschärfe. Alkohol, Säure und Extraktsüsse in guter Balance. Am Aromenrand Erdnuss, Speck und Veilchen. Braucht vor dem Geniessen eine kleine Sauerstoffdusche.
Preis ca. 16 Euro
Weingut Freiherr von und zu Franckenstein, Baden, Pfaffengässle – Grosses Gewächs 2013
15.5 Punkte | 2016 bis 2019
Eine veritable Schöpfung alias Fran(c)kenstein: muskulöser Mittelbau mit vibrierendem, trockenem Finish. Unter Birnenkompott und zerstampfte gelbe Früchte schieben sich gebackenes Obst und Passionsfrucht. Das Ganze im Gewand öliger Viskosität.
Preis ca. 18,90 Euro
Weingut Salwey, Baden, Eichberg – Grosses Gewächs 2013
16 Punkte | 2016 bis 2020
Wegen der längeren Maischestandzeit zeigt er sich in einem rötlichen Zwiebelton. Feiner Duft nach Brausepulver und Zitronenbonbon. Dahinter Grapefruit, Feuerstein und Bachminze, leichte Holzwürze. Mittlerer Körper. Gute Länge mit viel exotischer Frucht im Abgang.
Preis ca. 29,50 Euro
Weingut Stigler, Baden, Ihringen Winklerberg – Grosses Gewächs 2013
16 Punkte | 2016 bis 2019
«Geröstete Mandelsplitter mit Honig» war eine treffende Jurorennotiz für das, was aus dem Glas in die Nase stieg. Darunter ein Hauch von Orangenschale. Kein fordernder Gaumen, aber kernige Extraktnote. Pikante Säurespitze, verabschiedet sich elegant und trocken.
Preis ca. 23 Euro
Weingut Johannes B., Württemberg, Speckstieg 2014
16 Punkte | 2016 bis 2018
Der brillante, klare Gelbton fiel sofort ins Auge. Diese Transparenz setzte sich auch beim Duft fort: viel exotische Frucht, im Fokus steht die sortentypische Ananas. Nach einer Weile mischen sich Spuren von Honig, Lavendel und Birne ins Bouquet. Am Gaumen zeigt sich eine feine Rasse in der Mitte.
Preis ca. 11 Euro
Weingut Schloss Proschwitz, Sachsen, Grauburgunder Spätlese trocken 2012
15.5 Punkte | 2016 bis 2020
Das Gros der Jury vermerkte den 2012er aus Sachsen unter «sehr individueller Stil». Wirkt schlank und gleichzeitig rassig, die Aromeneindrücke fächerten sich von reifer Stachelbeere bis frischer Eukalyptus auf. Schöne Reife mit weiterem Potenzial.
Preis ca. 16,50 Euro
Weingut Blankenhorn, Markgräflerland, Schliengener Sonnenstück – Grosses Gewächs 2014
15.5 Punkte | 2016 bis 2019
Auftakt von gelben Früchten, weissen Blüten und einem Strich Buttercreme. Wirkt somit sehr charmant. Stoffig am Gaumen, reicher Schmelz mit leichtem Toffee und Butter-Scotch. Griffige Phenole. Saftig, elegant eingebundene Säure. Kann reifen.
Preis ca. 21 Euro
Weingut Honrath, Nahe, Hipperich 2013
15.5 Punkte | 2016 bis 2018
Gereift in französischer und kaukasischer Eiche, die durch leichtes Toasting genau die richtigen Tertiäraromen erzeugt haben: satte Honignote sowie hefige Komponenten. Saftige Textur, die gehobelte Pfirsichhaut ummantelt. Für seine Jugend ist dieses Gewächs schon sehr reif.
Preis ca. 9 Euro
Weingut Rabe, Baden, Pinot Gris 2014
15.5 Punkte | 2016 bis 2019
Einer der wenigen Grauburgunder aus biodynamischem Anbau. Renette-Apfel und reifer, aber nicht vollreifer Pfirsich umschmeicheln die Nase. Trotz junger Ausstrahlung mit hellem Zitronengelb hohe Intensität am Gaumen. Viel Saft, eine milde Süsse im Extrakt sowie weiche Konturen.
Preis ca. 13,90 Euro
Wein- und Sektgut Ernst Weisbrodt, Pfalz, Grauer Burgunder 2014
15.5 Punkte | 2016 bis 2018
Der Diplom-Önologe Philipp Weisbrodt holt aus diesem Basiswein alles heraus, was möglich ist: Das komplexe Bouquet hat eine Spannbreite von Weinbergskräutern auf nassem Kieselstein über Butterkeks und geht hin bis zu gekochten Artischocken. Exotischfruchtige Extraktmitte.
Preis ca. 7 Euro
Weingut Funck-Schowalter, Nahe, Grauer Burgunder trocken 2014
15.5 Punkte | 2016 bis 2018
Holzige Würze und leichter Schmelz. Im Hintergrund feuchte Tannenzapfen, Maracuja und Orangenschale. Ein komplexer Tropfen mit moderatem Restzucker. Für einige aus der Jury mangelte es dem Goldgelben jedoch ein wenigan Säure.
Preis ca. 5,50 Euro
www.weingut-funck-schowalter.de
Weingut Jülg, Pfalz, Sonnenberg 2014
15.5 Punkte | 2016 bis 2018
Wirkt in der Nase sehr jung mit vegetabilen Noten von grünem Spargel und Artischocke. Im Gaumenauftritt offenbart er viel Saft mit verspielter Frucht. Der leichte Schmelz federt die etwas sehnigen Akzente ab. Er ist kein Solist und könnte bei passenden Speisen zur Hochform auflaufen.
Preis ca. 13,50 Euro