VINUM-Profipanel Auxerrois
Oh-xe-ro-a – der Unaussprechliche
Text: Carsten Henn, Fotos: Jakub Kaliszewski
Er ist Mitglied der berühmtesten Familie in der Welt des Weins, doch zu einer Weltkarriere hat es noch nicht gereicht. Denn dem Auxerrois, Bruder des Chardonnay, steht sein Name im Weg. Angebaut vor allem im Elsass, in Luxemburg und Deutschland hat er sich zu einer Rebe für Spezialisten entwickelt – sowohl was Winzer als auch was Weingeniesser betrifft. Für ein VINUM-Profipanel in Kölns Kult-Pizzeria «485 Grad» luden wir die bekanntesten deutschen Auxerrois-Winzer ein, ihren besten Wein der Rebsorte einzureichen. Und schmuggelten einen hochkarätigen Piraten in die Probe.
Köln, unter blauem Himmel, die Kult-Pizzeria «485 Grad» an der viel befahrenen Bonner Straße. 2015 erhielt sie die Auszeichnung «Weinkarte des Jahres» vom «Gault & Millau WeinGuide Deutschland». Der grosse Ofen ist noch aus, später wird die Pizza 485 Grad heiss aus diesem kommen, die Weine vor uns sind dagegen perfekt gekühlt, Kondenstropfen glitzern an den Flaschenhälsen.
«Das sind gute Schoppenweine», sagt Ingmar Püschel plötzlich während der Probe, «aber als Essensbegleiter haben sie zu viele Fruchtnoten.» Sebastian Georgi, der glatzköpfige Geschäftsführer und Weltklasse-Sommelier des «485 Grad», grinst breit: «Auxerrois passt aber gut zu Pizza Hawaii!» Andreas Lelke vom «Weinhaus Gut Sülz» nickt zustimmend. «Hätte ich auch gesagt! Tropical Fruit!»
Unrecht haben die zwei nicht, so süss und fruchtbetont von den Kaltgäraromen, wie einige der blindverkosteten Weine vor uns auf dem Tisch schmecken – aber es gibt eben auch andere. Denn die Rebsorte Nummer 792 des VIVC (Vitis International Variety Catalogue) mit ihren berühmten Eltern Weisser Heunisch und Pinot wird in den richtigen Händen zum Strahlen gebracht.
Einer der Winzer, die dies vollbringen, ist Kilian Hunn aus Gottenheim in Baden. Seinen Auxerrois empfiehlt er zu Schäufele mit Kartoffelsalat, weil der Wein schön kräftig ausfalle. Unter 10 Euro kostet unser Gewinner – und daran wird sich auch in Zukunft wohl kaum viel ändern. «Der Auxerrois ist zu unbekannt für hochpreisige Weine, er ist ein Nischenprodukt. Eher junge Leute kaufen ihn. In der Strausswirtschaft wissen viele nicht mal, wie man ihn ausspricht, die sagen dann sowas wie Xenrosi oder Ochselrois. Eigentlich müssten wir eine Nummer dranmachen wie in der Pizzeria. Manche wissen auch nicht, dass der Name vom Französischen stammt. Da wird der Name schon zur Hemmschwelle.»
Eine schwierige Sorte, die Zeit braucht
Dabei hat Hunns Auxerrois es verdient, dass viele diese Hemmschwelle übertreten. Eines von Hunns Geheimnissen: Er lässt sich Zeit. «Unser Auxerrois wird nicht vor April gefüllt und kommt dann nicht vor September in den Verkauf. Bis zur Füllung bleibt er auf der Feinsthefe, denn je früher ein Wein filtriert wird, desto weniger lagerfähig ist er. Früher mussten Weine um Weihnachten filtriert sein! Dabei reifen und altern sie ab diesem Zeitpunkt!» Hunn hat eine klare Vorstellung von seinem Auxerrois. «Er ist filigran und kommt nicht so grossbrüstig daher wie der Grauburgunder.» Er lässt die flachbrüstige Schönheit am Tuniberg wachsen und glaubt, dass man von ihr viel lernen kann. «Der Auxerrois ist sehr filigran, genau wie der Pinot Noir. Wenn man den beherrscht, beherrscht man alle roten Trauben. Vergleichbar ist es mit dem Auxerrois, der reagiert schnell auf Botrytis, ist eng und kleinbeerig. Wenn man den beherrscht, dann alle Burgunder-Reben.»
Hunn hat die speziellen Herausforderungen der Rebe schon erfahren müssen. «Unser französischer Klon ist sehr wuchsstark, da muss man mit der Düngung aufpassen, dass er nicht noch mehr zur Botrytis neigt. Aber zu wenig Humus darf er auch nicht haben. Eine wirklich schwierige Sorte. Das führt bei anderen Winzern zur Ladehemmung, sie anzupflanzen.» Die Herausforderungen hören mit der Arbeit im Wingert nicht auf. Auch die Lese ist diffizil. «Das haben wir am eigenen Leib gespürt, als wir das Lesegut zu warm geerntet und gepresst haben und dann adstringierende grüne Aromen erhielten, die das Bouquet vom Auxerroir übertönten.» Jetzt wird früh am Morgen bei niedrigen Temperaturen maschinell geerntet, um Frische und Primärfrucht zu erhalten. Im Keller wird auf 30 Prozent gebrauchte Barrique und 70 Prozent Edelstahl sowie 100 Prozent biologischen Säureabbau gesetzt. Sonst ist der Auxerrois extrem schlank, wirkt dann wie ein kleiner Wein, durch den BSA wird er stoffiger und saftiger.»
Michael Beck vom Hedesheimer Hof in Rheinhessen, der mit seinem Stadecker Spitzberg Auxerrois den Zweitplatzierten unserer Verkostung stellt, schwört auch auf den BSA, um dem Wein zusätzlichen Schmelz zu verleihen. Noch mehr schwört er aber auf Barrique beim Auxerrois. «Für mich ist er als Burgunder der Geniale für die Barrique, weil er mehr Frucht mitbringt, die im Holzfass nicht verloren geht im Vergleich zum Chardonnay und sogar noch mehr im Vergleich zum Grauburgunder. Er bringt auch von Haus aus ein bisschen mehr Mostgewicht mit, um in der Barrique bestehen zu können. Das Holz wirkt bei ihm überhaupt nicht aufgesetzt! Der Auxerrois vergärt bei uns deshalb nur in der Barrique, kommt schon im April relativ früh wieder raus und bleibt dann mindestens ein Jahr auf der Flasche liegen. Denn wenn er aus dem Fass kommt, ist das nicht schön. Ich will ihn aber auch nicht länger im Holz lassen, weil er dann zu breit wird. Legen Sie Riesling in die Barrique, passt das hinten und vorne nicht, beim Auxerrois ist das anders!» Michael Beck ist die Begeisterung für Traube und Ausbauart anzumerken. Das mag auch an dem verwendeten Holz liegen: «Pfälzer Eiche! Die gibt dieses Ahornsirupähnliche. Ich bestelle die Fässer mit mittlerem, ganz langsamen Toasting, damit das Rösten auch tief in den Poren des Holzes passiert. Der Auxerrois kommt ausschliesslich in Erst-, Zweit- und Drittbelegung.»
Für Michael Beck war die Entscheidung pro Auxerrois kein Experiment, sondern wohldurchdacht. «Wir machen keine internationalen Klassiker! Das haben wir erfolgreich durchgezogen. 2003 war der Mega-Chardonnay-Boom, aber wir hatten den ersten Auxerrois-Ertrag. Ich wollte etwas mit Holz, mit Alkohol und Schmelz, es sollte in Richtung Chardonnay gehen, aber in einer deutschen Variante. Wir kannten die Rebsorte vom Luxemburgischen her. Zuerst habe ich nur zwei Barriques gemacht, jetzt sind es knapp 2000 Flaschen.» Viel wird über Klone geredet, auch beim Auxerrois. Michael Beck kann das Thema allerdings nicht mehr hören. «Das Klongedöns mache ich gar nicht mehr. Wenn ich einen Burgunder-Weinberg anlege, lasse ich mir von meinen Burgunder-Reben neue Stöcke machen. Da weiss ich, was ich habe und was die Reben auf meinem Standort bringen.» In Rheinhessens nördlichem Teil gibt es keine einheitliche Bodenstruktur, das fordert den Winzer besonders. «Unser Auxerrois steht auf reinem Löss, eine Anlage auch auf Muschelkalk. Man muss versuchen, ihn wirklich klein zu halten, also wenig bis kein Stickstoffdünger, und viel ausbrechen, wenn man ihn gut haben will! Aber Burgunder macht halt prinzipiell mehr Arbeit. Den Lesetermin behalten wir ganz besonders im Auge behalten. Wenn man ihn auf den Punkt haben will, geht es um ein, zwei Tage, die sind entscheidender als beim Chardonnay.» Bei aller Begeisterung für die aufwändige Rebe weiss auch Michael Beck um ihren besonderen Nachteil: «Ein grosses Manko ist tatsächlich, dass die Kunden nicht wissen, wie man ihn ausspricht. Leider Gottes können wir den Begriff Gelber Burgunder nicht verwenden, was wirklich sehr passend wäre. Aber der Wein ist nicht gedacht als absoluter Renner, von dem wir Tausende Flaschen verkaufen. Sondern eher für Gastronomie und Fachhandel, die dem Kunden etwas anbieten und mit Empfehlungen arbeiten. Man muss ihn kommunizieren! Deshalb glaube ich auch nicht, dass jetzt alle Winzer auf Auxerrois rennen.»
Lothringer sorgt für Sprachverwirrung
Gut fände Michael Beck das auch nicht, denn er ist der Meinung, dass in der Konzentration die Kraft steckt. «Früher war Rheinhessen die Probierstube Deutschlands, dann habe ich das bei mir bis Ende der 90er erfolgreich gestrafft, um mich auf das zu konzentrieren, was wir saugut können. Anfang der 90er fing es dann bei etlichen Betrieben wieder mit viel, viel Sorten an im Zuge des Rotweinbooms, und jetzt das Gleiche mit den Weissweinen. Irgendwann sind wir wieder genau da, wo wir mal waren!»
Michael Beck gemeindet den Auxerrois gefühlt nach Deutschland ein, dabei werden selbst Elbling und sogar Huxelrebe sowie Ortega häufiger angebaut. In die Weisswein-Top-15 des Deutschen Weininstituts schafft er es seit Jahren nicht. Seine eigentliche Heimat liegt in Lothringen – und nicht, wie vom Namen her zu vermuten wäre, nahe der Stadt Auxerre. Heute ist der Auxerrois nur im Elsass (wo die Rebsorte auf dem Etikett häufig nicht genannt wird, da sie Teil eines Cremant d’Alsace ist oder einem Pinot Blanc ungenannt auf die Sprünge hilft), in Luxemburg und eben Deutschland von Bedeutung. Auch im südwestfranzösischen Anbaugebiet Cahors gibt es Auxerrois – dahinter verbirgt sich aber die rote Rebsorte Malbec. Um die französische Sprachverwirrung komplett zu machen, wird der Pinot Gris manchmal als Auxerrois Gris bezeichnet, und im Süden wird die Rebsorte Valdiguiè als Gros Auxerrois genannt.
Bei der Probe in Köln gibt es einen Wein, den fast jeder der Juroren mehrmals ins Glas nimmt, da er ein Paradoxon darstellt: körperreich und schwer, aber trotzdem leichtfüssig und erfrischend. Es ist die trockene Spätlese vom badischen Weingut Reinhold & Cornelia Schneider. «Die reifen Noten haben bei vielen Weinen die Überhand, es gibt aber auch feine, gut abgestimmte Auxerrois», sagt Andreas Lelke vom Weinhaus Gut Sülz bewundernd, der Schneiders Wein hoch bepunktet. Ingmar Püschel, einst an der Mittelmosel selbst Winzer, ärgert sich über einige der Weine, nicht aber über den von Schneider. «Man hat den Eindruck, dass diese Sorte zum Teil nicht ernst genommen wird. Es gibt aber einige Winzer, die sich durchaus Gedanken machen, wie sie dem Wein Struktur verleihen und seine eigenen Aromen entlocken. Reinzuchthefen ergeben bei der Rebe eigentlich keinen Sinn, denn innerhalb eines Jahres ist der Wein durch, und der Geschmack der Reinzuchthefen wird dominierend, die Primärfrucht wird nicht zu schmecken sein. Dann können sie auch Wasser nehmen und Aromen reinknallen.»
Weiche Säure
Der Auxerrois des jungen Alexander Schneider beherzigt all dies – dabei hätte sich das Familienweingut beinahe von der Rebe verabschiedet. «Meine Eltern kennen den Auxerrois noch aus ihrer Kindheit, damals war er weiter verbreitet. Die Genossenschaften zahlten aber schlecht für ihn, und er hat zur Verrieselung geneigt. In den 1990ern wurde er dann bei uns neu gepflanzt, 95/96 war ja die grosse Renaissance der Rebsorte im Gebiet. Aber damals hat man häufig zu eng gepflanzt. Die Nachfrage nach Rebmaterial war gross, es wurde nicht streng genug selektioniert und war deshalb virusbefallen. Wir konnten dann 2001 wieder alles neu bestocken.»
Bei den Schneiders steht die Rebsorte auf schweren Böden mit höherem Tonanteil, denn auf leichtem Löss nimmt die Säure zu schnell ab. Mit seinem neuern Klonmaterial ist Alexander Schneider zufrieden. «Der Auxerrois ist zwar wahnsinnig mehltauempfindlich, da ist er mit dem Silvaner in einer Kategorie, andererseits ist er vom Wuchs her elegant, weil er viele Ranken hat und schlanken Wuchs nach oben, andere Burgunder heften sich nicht so sehr an, da ist der Aufwand beim Aufbinden höher.»
Säure ist ein anderes, wichtiges Thema beim Auxerrois, alle Spitzenwinzer machen sich Gedanken dazu. Alexander Schneider hat seine eigene Lösung gefunden. «Wir entblättern nur moderat, sonst wird die Rebe zu gelb und einfach zu weich von der Säure.»
Auxerrois: zum Feiern gut
Obwohl der Auxerrois zur Geiztriebbildung neigt, spielt Alexander Schneider die Arbeit herunter. «Der Weinbau ist ein Handwerk, und gewisse Zeit muss man investieren, wenn man etwas Ordentliches kriegen will. Eigentlich ist der Auxerrois eine angenehme Sorte zum Bewirtschaften. Weissburgunder macht mehr Arbeit.» Der junge Winzer glaubt an das Potenzial der Rebe. «Die Traube würde höherpreisige Weine hergeben, aber das Alter der Rebstöcke spielt eine Rolle und die Bekanntheit.» Doch darüber klagt er nicht. «Er ist ein sehr guter Einstiegswein. Wenn du feierst, ist Auxerrois ideal. Leuten, die Kenner sind, denen schmeckt er, und Leuten, die Einsteiger sind, auch. Ein Wein, der einen ganzen Abend passt. Und am Kaiserstuhl als idealer Spargelbegleiter bekannt ist. Aber auch als Sektgrundwein ist die Rebsorte interessant.»
0,4 Hektar bewirtschaftet Alexander Schneider, und wie Kilian Hunn und Michael Beck sieht auch er Besonderheiten im Keller. «Auxerrois erbringt wahnsinnig blanke Moste, die Problematik liegt darin, dass er durchgärt. Bei uns macht er keinen BSA, liegt aber auf der Hefe bis Anfang Mai. Er wird auch nur leicht geschwefelt, was ausschliesslich bei gesundem Lesegut geht. Ich finde Kaltgärung und Restsüsse bei Auxerrois den falschen Weg, dieses Tuttifrutti ist langweilig und schmeckt überall gleich. Ob im Breisgau oder am Kaiserstuhl, die Weine werden austauschbar.» Schneider setzt lieber auf dezenten Einsatz von Holzfässern. «Das muss kein neues Holz sein. Bei uns liegt er in Edelstahl und gebrauchten 500-Liter-Fässern, also Weingrünen, die um die acht Jahre alt sind.»
«Drei bis vier Jahre nach der Füllung sollte der Auxerrois getrunken sein», sagt Alexander Schneider, der sich schon sehr auf seinen 2016er freut. «Dieses Jahr ist er moderater vom Alkohol im Kabinettbereich, und der Traubenzustand war super. Wir sind nicht dogmatisch und sagen: Das muss immer Kabinett geben. Man muss einfach auf das Jahr eingehen. 2015 war ein Ausnahmejahrgang, aber man darf dann nicht Spätlese abstufen als Kabinett!» Beim 2015er war auch die Alkoholausbeute viel höher als erwartet, Alexander Schneider mag es moderater. Und er mag den Auxerrois wirklich, weswegen 2016 eine neue Fläche mit Geisenheimer Klonen bestockt wurde. Vielleicht bekommt die Rebe ja doch noch einmal einen anderen Rufnamen – zum Beispiel einen von den vielen schönen, die es schon für ihn gibt: Kleiner Heunisch, Riesling Jaune de la Moselle oder Blanc de Laquenexy? Noch besser sind: Blanc de Champagne, Feinburgunder, Melon Blanc, Petit Sainte-Marie, Weissedler oder gar Weiss Silber. Das spricht sich auch bedeutend leichter aus!
Das VINUM-Profipanel
25 Auxerrois schafften es in die Endauswahl des Profipanels – eine hochkarätige Konzentration dessen, was auf rund 236 Hektar in Deutschland wächst. Für die Auswahl luden wir die bekanntesten deutschen Auxerrois-Winzer ein, ihren besten aktuell im Verkauf befindlichen trockenen Wein der Rebsorte anzustellen. 13 Weine stammten aus Baden, vier von der Mosel, zwei aus Rheinhessen, zwei aus der Pfalz und je einer aus Franken, Württemberg und dem Rheingau. Die meisten eingereichten Weine stammen aus dem Jahrgang 2015, einige wenige auch aus 2014. Einen hochklassigen Piraten aus Luxemburg schmuggelten wir ebenfalls in die Probe, der nicht nur wegen seines reiferen Aromas (es war ein 2011er) deutlich hervorstach. Der günstigste Wein der Probe kostet 7,50 Euro und stammt vom Bioweingut Ollinger-Gelz, der teuerste 26 Euro vom Weingut Heitlinger. Noch mehr kostete nur der Pirat von Château Pauque, dessen Clos du Paradis für 37,50 Euro über den Fachhandel bezogen wurde. Das Profipanel fand am 22. September im «485 Grad» in Köln statt, alle Weine wurden frisch geöffnet, mit Alufolie umwickelt und nummeriert. Sie wurden nicht entsprechend ihren Jahrgängen, ihrem Preis oder ihrem Alkoholgehalt gestellt, sondern wild durcheinander.
Resultat
17 Punkte
Weingut Kilian Hunn, Baden
Auxerrois Junge Wilde trocken 2015
Was für ein Paradebeispiel eines fülligen und dennoch wunderbar strukturierten Auxerrois – zum kleinen Preis! Opulente, aber konturierte und klare Aprikosen- und Apfelnoten im Bouquet, am Gaumen eine schöne Würze, viel Frische, fast salzig und mineralisch. 2016 bis 2020.
9,30 Euro
16.5 Punkte
Weingut Beck, Hedesheimer Hof, Rheinhessen
Stadecker Spitzberg Auxerrois 2015
Ein Wein, der die Ansichten spaltete – und auch nicht. «Viel Holz!», schrieb ein Verkoster, doch setzte dazu: «Aber interessant, gute Struktur.» Viel Struktur und Würze bietet dieser Auxerrois, er ist fest und lang, mit seidiger Säure und einem freudigen Trinkfluss. 2016 bis 2022.
13,10 Euro
16.5 Punkte
Weingut Reinhold & Cornelia Schneider, Baden
Auxerrois Spätlese trocken 2015
Was für ein Schmelz und was für eine präzise Frucht! Selten ist Fülle so charmant. Das Holz ist fein integriert, die Aromen von Aprikose und Banane reif, die Limonensäure seidig, im Finish finden sich keine Bitternoten, alles ist in Balance. 2016 bis 2022.
9 Euro
16.5 Punkte
Weingut Bernhard Huber, Baden
Auxerrois trocken 2014
Inmitten vieler Weine mit mehr Alkohol, mehr Süsse und mehr Schmelz wirkt dieser Auxerrois herrlich trocken, schlank und straff, fast karg und pur, dazu ungemein erfrischend und auch fest. Er ist im gleichen Masse seriös und ausserordentlich trinkig – ohne ein Gramm «Fett». Macht Freude. 2016 bis 2020.
12,50 Euro
16 Punkte
Weingut Reichsgraf und Marquis zu Hoensbroech, Baden
Michelfeld Auxerrois Kabinett trocken 2015
Mehrere Juroren lobten die ebenso typische wie feine Burgunder-Aromatik. Seine Struktur ist weich wie kräftig, eher süss wirkend, mit präsentem Alkohol, der als «angenehme Schärfe» vermerkt wurde. Schöne, animierende Säurestruktur. 2016 bis 2020.
9,80 Euro
16 Punkte
H. Schlumberger, Baden
Auxerrois Kabinett
trocken 2015
Feine Fruchtnoten von Apfel, aber auch Pfirsich und reife Limette. Das setzt sich im angenehm trocken erscheinenden Mund fort. Die Säure ist angenehm präsent, bis zum langen Abgang. Ein schlanker Auxerrois mit viel Zug und grossem Trinkfluss. Ein seriöser Wein, der Spass macht. 2016 bis 2020.
8 Euro
16 Punkte
Wein- & Sektgut Bernd Hummel, Baden
Malscher Ölbaum Auxerrois Kabinett trocken 2015
Manch einer war wegen der klaren, grünen Noten von Stachelbeere und frischen Wiesenkräutern an einen Sauvignon Blanc erinnert, ein anderer schrieb «dezentes Chlorophyll». Ein Auxerrois mit herzhaft-bitterem Grapefruit-Finish, präzise Frucht. 2016 bis 2020.
9,90 Euro
16 Punkte
Weingut-Schmitt Weber, Mosel
Auxerrois Spätlese Perler Hasenberg 2014
Das saarländische Weingut empfiehlt diesen Auxerrois zu Geflügel, Edelfischen mit hellen Saucen und ganz selbstbewusst zu Coq au Vin. Anis, Birne und dezentes Holz entströmen ihm, am Gaumen feines Aufspiel, elegante und ebenso gefällige Art, süffiges Finish. 2016 bis 2019.
11,50 Euro
15.5 Punkte
Weingut Stefan Schwaab, Pfalz
Maikammer Heiligenberg Auxerrois trocken 2015
Ein Bouquet-Monster ist dieser Pfälzer Auxerrois wahrlich nicht, seine klare Frucht ist äusserst subtil, etwas Eisbonbon spielt hinein. Am Gaumen dann mit fester Struktur und feiner Säure sowie herzhaftem Biss und sogar einer überraschend deutlichen Salznote. 2016 bis 2020.
12,90 Euro
15.5 Punkte
Château Pauque, Luxemburg
Clos du Paradis Auxerrois Barrique 2011
«Elsässisch», notierte ein Juror, «auffallend anders», ein anderer. Pirat enttarnt! Der reife Luxemburger stach mit seiner süssen, holzbetont-nussigen Art heraus. Ein Wein, der in sich ruht, mit weicher Säure, viel Alkohol, eher ein standhaftes Monument als ein leichtes Feierbiest. 2016 bis 2018.
37,50 Euro
15.5 Punkte
Weingut Heitlinger, Baden
Auxerrois Hassapfel 2015
«Wirkt edel», vermerkte einer der Juroren – ob er ahnte, dass dies der teuerste deutsche Auxerrois der Probe war? Litschi und Birne finden sich im Bouquet, die Frucht ist sauber, am Gaumen folgt dann eine angenehm süffig-süssliche Art mit einer weichen Säure sowie einer noblen Saftigkeit. 2016 bis 2022.
26 Euro
15.5 Punkte
Weingut Schloss Sommerhausen, Franken
Auxerrois Quaderkalk trocken 2015
Der einzige Vertreter Frankens wurde als «maskulin» beschrieben, was sich vor allem auf seine würzig-röstigen Aromen im Bouquet bezog, die sich auch am Gaumen zusammen mit Anis und Pampelmuse im Finish fortführen. Feine Säure, klare, schlanke Art.
2016 bis 2020.
9,50 Euro
15.5 Punkte
Weingut Klumpp, Baden
Auxerrois 2015
Mit seiner betont frischen, limettenartigen Frucht ein «Love it or leave it»-Wein. Am Gaumen bietet der Auxerrois ein feines, herrlich frisches Säurespiel, die Limette gewinnt an Süsse und Tiefgang und bleibt bis zum Finish harmonisch präsent. Die Noten gingen auseinander, kein Wunder bei diesem Charakterkopf! 2016 bis 2020.
10 Euro
15.5 Punkte
Weingut Aufricht, Baden
Meersburger Sängerhalde Auxerrois 2015
«Nobel-Gummibärchen», schreibt ein Juror etwas despektierlich und bezeichnet damit die opulenten tropischen Aromen des Weins. Ein Schmeichler mit weicher Säure, etwas Süsse (6 g/l) und leichtem Biss im Abgang. Sehr professionell vinifizierter Crowdpleaser. 2016 bis 2020.
10,90 Euro
15.5 Punkte
Weingut Wöhrle, Baden
Lahrer Auxerrois trocken VDP.Ortswein 2015
Viele lobten die klare Art dieses Auxerrois, seine positiv karge, transparente und straffe Struktur. Im Bouquet schöner grüner Apfel, am Gaumen feines Fruchtspiel. «Satte Frucht-Säure-Kombi», wurde vermerkt. Das herzhaft bitter-phenolische Grapefruit-Finish schafft zusätzlich Tiefe. 2016 bis 2020.
9,50 Euro
15 Punkte
Bioweingut Ollinger-Gelz, Mosel
Auxerrois trocken 2015
Der günstigste Auxerrois der Probe stammt von einem Bioweingut an der Obermosel! Der Wein ist ein leichter Vertreter, der mit sehr präsentem Apfelton trumpft, der übergeht in Noten von Birne sowie tropische Anklänge wie Banane. Mit feinherbem Grip, lebendigem Fruchtspiel und Säure-Kick im Finish. 2016 bis 2020.
7,50 Euro
15 Punkte
Weingut Bernhart, Pfalz
Schweigener Auxerrois Tonmergel trocken 2015
Mit 13,7 Vol.-% einer der kräftigsten Auxerrois in diesem Profipanel. Stammt von einem 1982 angelegten Weinberg, der mit selektiver Handlese geerntet wurde. Opulent-warme Aromen von Birnenkompott und Litschi, unterlegt mit Noten von Butter und Brioche, mit milder Säure. 2016 bis 2020.
10,30 Euro
15 Punkte
Weingut Hirth, Württemberg
Auxerrois 2015
Gerade einmal zwei Hektar Auxerrois gibt es in Württemberg. Dieser Ökowein (Ecovin-zertifiziert) legt als Exot Ehre dafür ein: Nelke, Anis und reife Birne, aber auch ein Hauch Waldmeister prägen das Bouquet. Am Gaumen dann von weich-süsser Art, saftig mit einer verhaltenen Säure. 2016 bis 2020.
12 Euro
15 Punkte
Weingut Gravino, Baden
Auxerrois ** trocken 2015
Dies ist die Premium-Linie des Hauses (darüber liegt noch die Terroir-Linie). Auch Auxerrois-Sekt findet sich im Programm. Süsse, mundfüllende Art, ein Maulvoll Wein, Saft und Aromen von Kernobst, reifen Äpfeln und Williams-Birne. Noten von Pink Grapefruit und Banane sowie etwas Lakritz sorgen für den exotischen Touch. 2016 bis 2020.
9,50 Euro
15 Punkte
Weingut Ch.W.Bernhard, Rheinhessen
Auxerrois Freilaubersheimer Fels Auslese trocken 2015
Dieser Wein stammt aus einem 70 Jahre alten Weinberg. Bereits 1946 pflanzte Hartmut Bernhards Grossvater Auxerrois in der Lage Fels an. Duft von Rosen, Anis, Ananas und sehr reifem Pfirsich, opulente, süss-weiche Art mit mineralischer Tiefe. 2016 bis 2020.
13,90 Euro
15 Punkte
Weingut Ökonomierat Petgen-Dahm, Mosel
Auxerrois Premium trocken 2015
Ein Auxerrois, der gedacht wirkt wie ein moselanischer Riesling mit seiner straffen, geradlinigen Art, seiner zupackenden Säure, seiner grossen Transparenz, den klaren Aromen von Apfel und Anis. Im Abgang gleichermassen mit bitterem Grip wie schmeichelnd. 2016 bis 2019.
12 Euro
15 Punkte
Weingut Dr. Siemens, Saar
Auxerrois 2015
Dieses Saar-Weingut heisst mittlerweile Würtzberg, der ehemalige Besitzer und Chefredakteur der «Frankfurter Rundschau», Dr. Jochen Siemens, ist aber vorerst weiterhin beratend tätig. Sein Auxerrois duftet betörend floral und bietet ein cremiges Mundgefühl. 2016 bis 2019.
8 Euro
15 Punkte
Weingut Bieselin, Baden
Stamm Auxerrois trocken 2014
Sehr moderner Auxerrois, der sicher im geschmacklichen Mainstream schwimmt und damit der ideale Festwein ist, mit schönem Schmelz, angenehmer Fülle, belebender Saftigkeit und reifen Aromen von Pfirsich und Banane. Andreas Bieselin sieht ihn als unkomplizierten Spargelwein. Stimmt! 2016 bis 2019.
9 Euro
15 Punkte
Weingut Kress, Baden
Auxerrois 2015
Dieser Auxerrois vom Bodensee ist immer wie der Blitz ausverkauft. Mit den schmeckbaren 13,5 Vol.-% Alkohol recht kräftig und aromatisch, präsentiert er sich sehr reif im Glas, mit Aromen von Litschi, Kernobst, Birne und einer feinen Zitronennote. Am Gaumen cremig, mit süsser, vollmundiger Art und milder Säure. 2016 bis 2019.
12,80 Euro
15 Punkte
Weingut Georg Müller, Rheingau
Auxerrois 2014
Dieser seltene Auxerrois aus dem Rheingau (nur drei Hektar gibt es hier) von handverlesenen Trauben ist sehr von der Barrique geprägt, was auch für Würze und eine feinbittere Note sorgt. Dazu kommen Limettenjoghurt und Apfelmus, milde Säure und präsenter Alkohol. 2016 bis 2019.
19,80 Euro