Naturnaher Weinbau in Bordeaux
Grünes Licht auf lange Sicht
Text und Fotos: Rolf Bichsel
Bio ist in – auch unter den Grands Crus der Gironde. Das ist gar nicht selbstverständlich. Wer an der Spitze steht, hat mehr zu verlieren. Eine kleine Geschichte des umweltverträglichen Weinbaus auf den grossen Bordeaux-Gütern.
1995 – Begegnung mit Nicolas Joly: «Bio ist nur auf relativ beschränktem Raum möglich. Die Umstellung muss nach und nach erfolgen. Wenn mich ein 80-Hektar-Gut in Bordeaux darum bitten würde, so quasi über Nacht Bio einzuführen, ich würde dankend ablehnen!» 2010: Pontet-Canet, 80-Hektar-Gut in Pauillac, erhält als eines der ersten grossen, klassierten Güter die Zertifizierung für biologischen Landbau (Ecocert und Demeter).
«Glyphosat ist absolut ungefährlich für die Natur. Seine Wirkung erlischt, sobald es den Boden berührt!»
Verbreitete Meinung, Bordeaux 1993
Noch 1992 drehten hier Erntemaschinen ihre lärmigen Runden. Heute wird ein guter Teil der Ernte mit dem Pferdegespann eingebracht, auch dann, wenn keine Fotografen nach hübschen Klischees fahnden. Dazwischen liegen Welten. Als Pinguet (Huet), Joly, Bize, Lafon, Leflaive, Ostertag und viele andere mehr an der Loire, im Elsass oder im Burgund bereits ernsthaft und erfolgreich biologische Methoden anwendeten, monierte man in Bordeaux noch, das sei hier gar nicht möglich. Wichtigstes und nicht ganz von der Hand zu weisendes Argument: In Bordeaux betreibe man auf gewissen Böden vermutlich bereits seit dem späten Mittelalter, auf anderen nachweisbar seit dem 17. Jahrhundert intensiven Weinbau. Hier wurde die «bouillie bordelaise» aus Kupfersulfat und gelöschtem Kalk erfunden. Hier hinterliessen Generationen von Winzern ihre Spuren. Hier ist die Natur seit langem aus dem Lot.
Als Louis Lurton in den 1990er Jahren seinen Minirebberg Doisy Dubroca in Sauternes auf biologischen Anbau umstellte, machte er eine schmerzliche Erfahrung: «Die Schädlinge der ganzen Umgebung stürzten sich auf meine Reben wie Verdurstende auf die Oase.» Als ich mich 1993 bei einem damaligen Verantwortlichen des Entre-Deux-Mers schüchtern danach erkundigte, ob es denn nicht besser sei, die breiten Ränge der Rebberge hier zu begrünen, statt sie mit dem Glyphosat Roundup zu behandeln, gab dieser entsetzt zur Antwort: «Um Gottes willen, nein! Gras zieht Feuchtigkeit an und fördert Pilzkrankheiten! Glyphosat ist absolut ungefährlich für die Natur! Seine Wirkung erlischt, sobald es den Boden berührt!» Eine künstlich am Leben erhaltene Rebe war ihm ganz offensichtlich wichtiger als die Gesundheit seiner Rebarbeiter.
Roundup gemischt mit Gebrauchtöl
Heute ist ein Grossteil des Entre-Deux-Mers begrünt, im Sommer riecht es nach frisch gemähtem Gras und wildem Fenchel, und durch Klee und Gänseblümchen eilen emsig Ameisen und Spinnen. Rechtsprozesse laufen, die Spritzmittelfabrikanten für den frühen Tod von Winzern verantwortlich machen, die ohne Maske und Schutzanzug fröhlich Umweltgifte atmeten, mit denen sie im Sturmschritt den ewigen Feind bekämpften: eine aus den Fugen geratene Natur, die sich nicht unterkriegen lassen wollte.
Roundup, das mittlerweile klar als krebserregend gilt, seit 1975 vom Chemieriesen Monsanto auf den Markt geworfen und auch in Schrebergärten beliebt, gab sich während fast drei Jahrzehnten als umweltschonendes Mittel, das Schlaumeier dann gleich noch mit Gebrauchtöl vermischten, damit es besser an der Pflanze hafte (sic!).
Nein, ich breche hier nicht den Stab über all die Menschen, die nicht an gesünderen Landbau glaubten. Seien wir ehrlich: Auch in Bordeaux wurden die Frauen und Männer, die sich als Erste mit Bio auseinandersetzten, meist auf den schlechtesten Böden und mit den entsprechenden Resultaten, die dann als Referenz dafür dienten, dass Bio in Bordeaux ein Ding der Unmöglichkeit sei, als «Hippies, Linke und Spinner» angesehen. Die Grösse und das Alter der klassierten Reblagen war ein weiteres Hindernis, es Burgunder oder Elsässer Winzern gleichzutun. Vor allem aber lag es an der Betriebsstruktur. Die grossen, weltbekannten Marken sind gemessen am Weinbau Grossbetriebe mit 30, 50, 100 Hektar und der entsprechenden Produktion und Lohnmasse, nur selten verwaltet von einem Besitzer, sondern fast immer von einem Direktor, der selbst in Familienbetrieben Aktionären Rede und Antwort stehen muss. Aktionären, denen nur eines wichtig ist: die jährliche Tantieme. Welcher Verwalter geht da das Risiko ein, eingreifende Veränderungen in Angriff zu nehmen, die ihn und 50, 60, 100 Angestellte Kopf und Kragen kosten könnten?
Alain Vauthier in einem VINUM-Interview von 1997: «Schon mein Vater arbeitete auf Ausone mit einem Minimum an Chemie. Ich bin noch einen Schritt weiter gegangen und konnte das tun, weil ich hier mein eigener Herr und Meister bin, weil ich grosse Investitionen im Rebberg tätige, weil Ausone klein ist und in privilegierter Lage liegt. Ein Label anstreben würde ich aber nie. Ich bin überzeugt davon, dass dies für ein Grand Cru imageschädigend wäre. Der Bordelaiser Handel, unser bewährtes Verteilvehikel, würde das nie akzeptieren. Ferner möchte ich nicht auf die Möglichkeit verzichten, im Notfall frei handeln zu können. Wenn nur noch Chemie ein Leben retten kann, lasse ich die Homöopathie fallen. Was mich nicht daran hindert, mich für biodynamische Praktiken zu interessieren, die Entwicklung etwa auf Pavie Macquin mit Interesse zu verfolgen. Die Reben sehen da wirklich anders aus, gesund und widerstandsfähig.»
«Bio beginnt im Kopf. Bio ist eine Lebenshaltung. Lässt du ständig das Wasser laufen, wenn du dir die Zähne putzt?»
Alfred Tesseron Mitverwalter von Pontet-Canet
Aus heutiger Sicht wirken die Worte von Alain Vauthier nur wie ein hohles Lippenbekenntnis. Dennoch gehört der Ausone-Besitzer zu den Wegbereitern einer intelligenteren Anbaupolitik in Bordeaux. Dass Bio zuerst in Saint-Émilion salonfähig wurde, hat mit der Grösse der dortigen Güter zu tun. Auf Pavie Macquin, seit 1986 von Maryse Barre verwaltet, deren Sohn Paul in Fronsac mit biodynamischem Rebbau experimentierte, begann 1990 ein ehemaliger Schweisser aus dem Norden zu arbeiten, der den umweltbewussten Rebbau in Bordeaux nachhaltig beeinflussen sollte: Stéphane Derenoncourt, seit 1994 von Nicolas Thienpont unterstützt, dem heutigen Verwalter. Pavie Macquin wurde zum eigentlichen Grand-Cru-Pionier in Sachen Bio/Biodynamie und beeinflusste Güter wie La Tour Figeac oder Canonla Gaffelière. Etwas später folgte Alain Moueix nach, der zuerst auf dem (seit 2008 zertifizierten) Familiengut Fonroque und seit 2011 auf Mazeyres in Pomerol biodynamischen Weinbau einführte. Zu den echten Bio-Pionieren (mit Zertifikat) gehören auch Gombaude Guillot oder Croque Michotte.
Definitiv salonfähig wurde Bio etwa ab 2005. Seit 2010 erlaubt sich kein grosses Bordeaux-Gut mehr, auf Bio zu schimpfen, und wenn man auf den offiziellen Diskurs hört, betreiben heute 99 Prozent der Bordelaiser Güter naturnahen Anbau. Die zertifizierten Güter lassen sich aber immer noch an einer Hand abzählen: Pontet-Canet, Fonroque, Giraud (seit Jahrgang 2011), Climens, Canon la Gaffelière und La Mondotte (alle drei seit 2014). Doch viele andere stehen in Konversion– Palmer, Ferrière, Durfort-Vivens, um nur einige zu nennen. Selbst Château Latour versucht sich in Biodynamie und lässt die Pferdegespanne kreisen.
Jedes Jahr springen ein paar Güter mehr auf den grünen Zug auf, der folglich mit Volldampf in die Zukunft rattert. Umwelt ist auch in Bordeaux zum echten Hype geworden. Zu integriertem Landbau («lutte raisonnable») bekennt sich heute so gut wie jedes Bordeaux-Gut – was allerdings nur heisst, dass man denkt und schaut, bevor man spritzt. Immerhin. Die «confusion sexuelle» (Insektenfallen mit dem Sexuallockstoff Pheromon) ist weit verbreitet, auch wenn sie auf lange Sicht keine Lösung darstellen mag. Kaum eine grosse Lage, die nicht mechanisch bestellt wird – schlimmstenfalls mit einem überdimensionierten «enjambeur» (spezieller Traktor für das Befahren der Rebzeilen).
Auch die Spitzhacke kommt wieder zum Einsatz, selbst auf Riesengütern wie Lagrange in Saint-Julien, wo schwielige Hände tagelang Kräuter zwischen den Stöcken aus dem Boden kratzen, dies auf 118 Hektar. Die «bouillie bordelaise», die Kupferkalkbrühe, bleibt das meistverwendete «natürliche» Mittel gegen Pilzbefall. Und es ist das wichtigste Argument der Bio-Gegner, die nicht ganz zu Unrecht festhalten, Kupfer sei ein Schwermetall, das sich seit 150 Jahren im Boden ansammle, und dem entgegenhalten, systemische Mittel seien gesünder. Mehr und mehr Güter arbeiten mit dem Pferd – jedenfalls während der Primeur-Woche, wenn 5000 Fachleute aus der ganzen Welt nach Bordeaux reisen, um den neuen Jahrgang «ab Fass» zu verkosten. Dies ungeachtet der Tatsache übrigens, dass Bordeaux-Rebgärten nie mit dem Pferd bestellt wurden, sondern mit dem Ochsengespann. Bloss: Die letzten «bouviers», die noch wissen, wie man einen Ochsen dressiert, sind heute über 90 Jahre alt (einer lebt in meiner unmittelbaren Nachbarschaft, ich weiss folglich, wovon ich spreche), Zugochsen gibt es keine mehr, und ein Pferd ist ohnehin viel schicker.
Gleichgewicht ist alles
Ich will hier gar nicht näher auf die Frage eingehen, welcher grünen Schule man zu folgen habe. Jeder Schritt ist willkommen. Meine persönliche Erfahrung hat gezeigt, dass eine vernünftige mechanische Bodenarbeit (richtige Tiefe, Fahrzeuge, die den Boden nicht gleich wieder durch ihr Gewicht verdichten) der erste Schritt ist, der zu merklich besseren, säurebeständigeren Weinen führt. Der Weg von integriert zu bio ist der nächste. Und so wie jeder deutschsprachige Weinliebhaber irgendwann bei VINUM landet (Zitat aus einer Leserumfrage), kommt jeder umweltbewusste Winzer irgendwann bei der Biodynamie an, deren wichtigste Merkmale nicht das Kuhhorn und die homöopathische Dosis von Silizium sind, sondern das Beobachten und Verstehen der Zusammenhänge in der Natur und das Streben nach Gleichgewicht und gesamtheitlicher Denke.
«Man muss auf die Pflanze hören und sie verstehen. Es gilt, den Ausdruck des Ortes als Ökosystem unverfälscht in den Wein zu bringen.»
Jean-Michel Comme Önologe Pontet-Canet
Wenn die Biodynamie heute funktioniert (ich habe Steiner gelesen, Joly und andere, Stunden mit Biodynamikern wie Anne-Claude Leflaive verbracht und bis heute nur eines wirklich verstanden: das unbestrittene, positive Resultat), hat sie dies einem nur bei Insidern bekannten Mann zu verdanken: François Bouchet, der die Theorien von Rudolf Steiner auf den Wein ummünzte und Winzer wie Kreyden weiss, Ostertag, Chapoutier, Joly, Comme (Pontet-Canet) nachhaltig beeinflusste. Vergessen wir nicht: Steiner hat nie über den Wein gesprochen und nie eine Schrift zum Thema Biodynamie verfasst. Das 1958 auf Englisch publizierte Werk «Agriculture Course – the birth of the biodynamic method» (Rudolf Steiner Press) heisst auf Deutsch «Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft» und fasst acht Vorträge zusammen, die Steiner auf die Bitte einiger Landwirte hin vom 7. bis zum 16. Juni 1924 in Koberwitz bei Breslau hielt, ein Jahr vor seinem Tod. Ich kann übrigens jedem daran Interessierten nur raten, sich die englische Version zu besorgen, die sich weit angenehmer liest als die Abschrift von Steiners Vorträgen in dem mitunter recht ulkigen Deutsch eines im K.-u.-k.-Ungarn Aufgewachsenen.
François Bouchet begann sich in den 1950er Jahren für die Ideen und Methoden Steiners zu interessieren. Zehn Jahre später wendete er sie auf dem Gut seiner Grosseltern in Saumur (Loire) an. Seine Erfahrungen fasste er (auch kurz vor seinem Tod) in einem 2003 erschienenen Büchlein zusammen. 1988 übernahm seine Tochter Véronique gemeinsam mit ihrem Mann John Cochran, einem amerikanischen Anwalt, das Weingut Falfasin den Côtes de Bourg und bestellt es bis heute auf zertifiziert biodynamische Art. Sie gehört folglich zu den «Hippies, Linken und Spinnern», die naturnahen Weinbau in Bordeaux salonfähig machten. Bouchet schuf das Biodynamie-Label Demeter und gründete die Beraterfirma «Terres en devenir». Gut Ding will Weile haben. Ganz besonders im Wein. Darin unterscheidet sich Evolution von Revolution.
Der eingangs zitierte Satz von Nicolas Joly ist schon richtig. Hätte Joly – dies als Hypothese– 1990 ein Weingut wie Pontet-Canet mit Brachialgewalt auf Bio umstellen wollen, hätte er damit Schiffbruch erlitten, und der Bio-Gedanke hätte sich mit 20 Jahren Verspätung im doch sehr speziellen Bordeaux-Grand-Cru-Universum eingenistet oder nie. Darum verteidige ich in Bordeaux mehr noch als anderswo eine Politik der kleinen, aber erfolgreichen Schritte, so unbedeutend sie auch sein mögen. Jede «grüne» Anstrengung ist eine positive, und sei es auch nur, Abwasser der Kellerreinigung nicht einfach in den nächsten Bachgraben abfliessen zu lassen.
In zehn Jahren wird es sich kein Grand Cru mehr leisten können, NICHT umweltbewusst zu arbeiten, will es seinen Status, seinen Ruf, seine Preise halten. Ob seine Aktionäre dem zustimmen, weil sie an die Umwelt glauben oder weil sie nicht auf ihre komfortable Pension verzichten wollen, ist da ganz egal.
30 Topbetriebe und ihre Weine
Bordeaux und Südwesten
Château Falfas, Bayon, Côtes de Bourg
Véronique Cochran, Mitbegründerin der Vereinigung Biodyvin, betreibt seit 1988 biodynamischen Anbau. Auf der Domäne aus dem 14. Jahrhundert stehen 20 Hektar unter Reben, aus denen drei Rotweine produziert werden.
Le Chevalier, Côtes de Bourg 2010
15.5 Punkte | 2018 bis 2023
Vollmundig, dicht, herb, mit würzig-frischem, anhaltendem Finale.
Château Fonroque, Saint-Émilion
Alain Moueix steht seit 2001 an der Spitze des von seiner Familie 1931 erworbenen Gutes in Saint-Émilion und führte 2002 biodynamische Anbaumethoden ein. 17,6 Hektar liegen an einem Stück in Hanglage aus Kalk und Lehm.
Château Fonroque, Saint-Émilion 2012
17.5 Punkte | 2018 bis 2036
Einer der besten hier je abgefüllten Weine: herrlich fruchtig und saftig, elegant, grosse aromatische Komplexität, Tannin mit Schliff .
Château Fougas, Lansac, Côtes de Bourg
1778 gegründetes Weingut, 1976 von Jean-Yves Bechet erworben. Die 17 Hektar Reben werden seit 2010 biodynamisch bestellt.
Maldoror, Côtes de Bourg 2012
15.5 Punkte | 2018 bis 2024
Rauchige Schokoladenwürze, herbes, angenehm frischesTannin, fruchtiger, bekömmlicher Ausklang.
Clos Puy Arnaud, Belvès de Castillon
Thierry Valette erwarb dieses Gut auf einem Kalkplateau in 100 Meter Höhe im Jahr 2000 und sattelte 2004 auf Biodynamie um.
Clos Puy Arnaud, Castillon Côtes de Bordeaux 2012
15.5 Punkte | 2018 bis 2023
Dicht, kompakt, pulvriges Tannin, langes Beerenfinale.
Domaine Mas del Périé, Trespoux, Cahors
Fabien Jouves gründete die Domäne in den höchsten Lagen von Cahors 2006. Strenge Selektion einzelner Malbec-Parzellen.
Amphore, Cahors 2014
16.5 Punkte | 2018 bis 2025
Extraktreich, mit perfekt reifen, knackig-pulvrigen Gerbstoffen, herrliches Kirschenfinale.
Elsass, Jura, Champagne
Domaine Albert Mann, Wettolsheim, Elsass
Maurice und Jacky Barthelmé starteten 1997 biodynamischen Anbau. Seit 2000 sind ihre fünf Crus und die Monopollage Clos de la Faille aus Pinot Noir biologisch zertifiziert.
Riesling Schlossberg Grand Cru 2014
17.5 Punkte | 2018 bis 2030
Selten stahliger, dichter, vifer Riesling von ausgesprochener Mineralität und Rasse.
Domaine Barmès-Buecher, Wettolsheim, Elsass
Geneviève, Sophie und Maxime Barmès bestellen 16 Hektar Weinberge mit 90 Parzellen und neun Terroirs, darunter die Grands Crus Hengst, Steingrübler, Pfersigberg. Biodynamie seit 1998. Hervorragende Weine wie Pinot Gris Pfleck, Riesling Clos Sand, Gewurztraminer Rosenberg, Gewurztraminer Grand Cru Steingrubler, Pinot Noir Vieilles Vignes.
Riesling Grand Cru Hengst 2012
18 Punkte | 2016 bis 2022
Komplexe Aromatik von reifen Früchten, Aprikose, Pfirsich, Zitrusfrüchten, herrlich dicht und voll im Mund, schon fast samten, mineralisch-frisch und von umwerfender Länge.
Domaine Bott-Geyl, Beblenheim, Elsass
Jean-Christophe Bott leitet diese Domäne seit 1993 und arbeitet seit 2002 nach biodynamischen Richtlinien. Er bestellt 15 Hektar in sechs Grand-Cru-Lagen, darunter Schlossberg, Mandelberg, Schoenenbourg und Sporen.
Gewurztraminer Grand Cru Sonnenglanz 2010
17.5 Punkte | 2015 bis 2020
Würze, Frische, Süsse, hübsche Rauchspeckkomponente und langes, rassiges Finale.
Domaine Dirler-Cadé, Bergholtz, Elsass
Jean und Ludivine Dirler leiten das Unternehmen in fünfter Generation und führten 1998 biodynamische Anbaumethoden auf dem heute 18 Hektar grossen Gut ein. Ausgezeichnet unter anderem ihr Sylvaner Vieilles Vignes und ihr Muscat.
Riesling Kessler Grand Cru 2012
16.5 Punkte | 2016 bis 2020
Bilderbuch-Riesling, voller Blumigkeit Frische und Fülle.
Domaine Josmeyer, Wintzenheim
26 Hektar Rebberge, verteilt über die drei Gemeinden Wintzenheim, Turckheim und Wettolsheim, werden seit 1999 biodynamisch geführt. Dazu gehören fünf Hektar in Grand-Cru-Lagen. Alle Weine sind empfehlenswert, darunter die beiden Rieslinge Le Kottabe und Hengst Grand Cru.
Pinot Gris Alsace Grand Cru Brand 2010
17 Punkte | 2016 bis 2020
Beweist, dass Grauburgunder aromatisch-würzig, dicht und vollmundig UND saftig und frisch ausfallen kann. Herrlich!
Domaine Marc Kreydenweiss, Andlau, Elsass
Die Kreydenweiss sind seit drei Jahrhunderten im Elsass ansässig. Marc gehört zu den Biodynamie-Pionieren. Seit 2006 leitet Sohn Antoine die 13 Hektar und drei Grand-Cru-Lagen (darunter Moenchberg) der umfassenden Domäne.
Clos de Val d’Eléon 2014
16.5 Punkte | 2015 bis 2019
Origineller, saftiger, aromatischer, gut strukturierter Wein mit seinen Noten von Blumen, Kräutern und Stachelbeeren.
Domaine Zind-Humbrecht, Turckheim
Olivier Humbrecht betreibt Biodynamie seit 2002. 40 Hektar Rebland verteilen sich auf verschiedene Terroirs. Pinot Gris Heimbourg, Riesling Grand Cru Brand 2013, Gewurztraminer Grand Cru Rangen de Thann sind nur einige unter zahlreichen Spitzenabfüllungen.
Riesling Grand Cru Brand 2013
17.5 Punkte | 2017 bis 2023
Von umwerfender Rasse und Frische und besonderer Eleganz, saftig und sehr lang; imponiert nicht durch Kraft, sondern durch Finesse.
Domaine André et Mireille Tissot, Montigny-les-Arsures, Jura
Stéphane Tissot produziert auf 46 Hektar über 20 verschiedene Spitzenweine aus allen Appellationen des Jura, in denen so gut wie jede Rebsorte der Region vertreten ist, mit besonderer Vorliebe für den Savagnin. Die ersten Reben wurden 1999 biologisch bestellt.
Savagnin, Arbois 2011
17 Punkte | 2015 bis 2025
Oxidativ ausgebauter Arbois mit den typischen Sherry-Noten, Haselnuss, trocken-saftig, mit Kakao-Pfeffer-Noten im langen Finale.
Vin Jaune les Bruyères Arbois 2008
19 Punkte | 2016 bis 2050
Von grossartiger Würze und Dichte, feurig und doch knochentrocken, ellenlang: ein Elixier, das uns zu besseren Menschen macht.
Domaine de la Pinte, Arbois
1953 von Roger Martin gegründeter Betrieb mit besten Reblagen in Arbois und Pupillin. Unter Reben stehen 34 Hektar, darunter 14 Hektar Savagnin auf blauen Mergelböden 400 Meter über Meer, seit 2009 biodynamisch zertifiziert.
Savagnin Arbois 2011
17 Punkte | 2015 bis 2020
Würziger Arbois mit Noten von Trockenfrüchten, hübscher Bitterkomponente, grosser Saftigkeit und Mineralität.
Champagne Françoise Bedel & Fils, Crouttes-sur-Marne, Champagne
Familienunternehmen von acht Hektar, zu 78 Prozent mit der roten Sorte Pinot Meunier bepflanzt und seit 1998 nach biodynamischen Richtlinien bestellt. Besonders eigenständige Champagner.
Dis, Vin Secret
16 Punkte | 2015 bis 2016
Noten von Quitte, Kräuter und ein Hauch Milchkaffee; cremig, mit schöner Frische und guter Länge.
Âme de la Terre 2004
16 Punkte | 2015 bis 2017
Komplexe Aromatik von Quitten und exotischen Früchten und mit einem würzigen Rancio-Ton, im Mund von exquisiter Frische.
Loire und Vendée
Domaine Saint-Nicolas, Brem-sur-Mer, Fiefs Vendéens
1960 von Patrice Michon, dem Vater des heutigen Besitzers Thierry Michon, auf der Atlantikinsel Ile d’Olonne gegründeter Betrieb, dessen 40 Hektar Reben seit 1995 biodynamisch bestellt werden. Originelle, bekömmliche, fruchtige Rot-und Weissweine.
Les Clous, Fiefs Vendéens 2014
16 Punkte | 2016 bis 2020
Sehr mineralischer, eigenwilliger, echt trockener Wein aus Chenin, Chardonnay und Groslot voller Frische und Rasse.
Domaine Bonnet Huteau, La Levraudière, Muscadet
Wer wissen will, wie ein echter Muscadet schmeckt, halte sich an diesen rund 150 Jahre alten Spitzenbetrieb von 40 Hektar, seit 1998 von Rémi und Jean- Jacques Bonnet geleitet, die seit 2010 biodynamisch arbeiten.
Goulaine Vieilles Vignes Muscadet Sèvre et Maine 2014
16.5 Punkte | 2015 bis 2018
Verblüffender, vollmundig mineralischer, würziger Muscadet, der beweist, dass Terroir existiert.
Château de Fosse-Sèche, Brossay, Saumur
Mittelalterliches Anwesen, seit 2012 von Guillaume und Adrien Pire verwaltet. 45 Hektar Reben auf Böden von Feuergestein (Silex) und Eisenoxyd ergeben interessante rote und weisse Saumur und Vins de France.
Arcane, Saumur 2013
16 Punkte | 2018 bis 2021
Temperamentvoller, saftiger Chenin mit hübschen Noten von Heu und grünen Äpfeln.
Domaine Huet, Vouvray
1928 von Victor Huet gegründete Marke, später von Sohn Gaston und seit 30 Jahren von dessen Schwiegersohn Noël Pinguet geführt. 35 Hektar in drei Lagen: Haut-Lieu, Le Mont, Clos du Bourg, trocken (sec), halbtrocken (demi-sec) oder süss (moelleux) abgefüllt. Bio-Pionier der Loire, Mitglied von Biodyvin seit 2002.
Clos du Bourg, Vouvray Demi-Sec 2014
17.5 Punkte | 2020 bis 2030
Temperamentvoll und rassig, die leichte Süsse kaum spürbar angesichts der Mineralität und Rasse.
Le Mont, Vouvray Moelleux 2009
19 Punkte | 2020 bis 2050
Herrliche Balance von Fülle und Frische, mit unverwechselbarer Aromatik und von ewiger Länge.
Domaine Vacheron, Sancerre
Die 48 Hektar Kalk und Feuerstein dieses absoluten Topbetriebs werden seit 2004 nach biologischen und biodynamischen Regeln geführt. Herrliche rote und weisse Sancerres.
http://domaine-vacheron.ardoneo.com
Chambrates, Sancerre Blanc 2013
18 Punkte | 2018 bis 2030
Grosse Harmonie und Finesse, nicht breit, sondern ewig lang.
Guigne-Chèvres, Sancerre Blanc 2013
18 Punkte | 2018 bis 2030
Noten exotischer Früchte, Eukalyptus; saftig, dicht, gutstrukturiert, ellenlang, Paradebeispiel eines Sancerre.
Languedoc-Roussillon, Ardèche, Rhône
Domaines Cazes, Rivesaltes, Roussillon
1895 gegründeter Betrieb, wichtigstes Handelshaus der Region und mit 220 Hektar Reben Frankreichs grösster nach biologischen und biodynamischen Prinzipien bewirtschafteter Betrieb mit einer Jahresproduktion von 1,2 Millionen Flaschen.
Marie Gabrielle, Côtes du Roussillon 2011
15.5 Punkte | 2016 bis 2019
Fruchtig, stoffig, dicht, saftig, ohne jede Schwerfälligkeit.
Domaine de Villeneuve, Orange (Châteauneuf-du-Pape)
Die Familien Wallut und du Roy de Blicquy erwarben das Gut von acht Hektar 1993. Die bis zu hundert Jahre alten Reben werden seit 1998 biodynamisch bewirtschaftet.
Vieilles Vignes, Châteauneuf-du-Pape 2012
15.5 Punkte | 2015 bis 2018
Robuster, vollmundiger, klassischer Châteauneuf, hervorragend zu kräftiger Kost.
Domaine Duseigneur, Châteauneuf-du-Pape
30 Hektar im Süden des Rhônetals in den Appellationen Châteauneuf-du-Pape, Lirac und Côtes-du-Rhône Villages Laudun, 1967 von Jean Duseigneur gegründet, dessen Sohn Bernard 2004 biodynamischen Weinbau einführte. Saftiger Lirac Antarès.
Catarina, Chateauneuf-du-Pape 2012
15.5 Punkte | 2015 bis 2019
Vollmundig, feurig, dicht, geschmeidig, würziger Ausklang auf Rumtopf und Lebkuchen.
Château de la Selve, Grospierres, Ardèche
Ehemalige Festung einer illustren Herzogsfamilie aus dem Vivarais, 1990 von Jean-Régis und Magdeleine Chazallon erworben. Sohn Benoît pflanzte 2002 die ersten Reben und arbeitet seit 2008 zertifiziert biodynamisch. Ausgezeichnete Rot- und Weissweine wie Beaulieu, Saint-Régis, Serre de Berty, Viognier Madame de.
Florence, IGP Coteaux de l’Ardèche 2011
15.5 Punkte | 2015 bis 2019
Satt und saftig, kompromisslos rassig, herrliches, saftiges, herbes, knackiges, fruchtig-frisches Tannin.
Domaine Le Roc des Anges, Latour de France, Roussillon
Marjorie und Stéphane Gallet gründeten Roc des Anges 2001. Die Reben wachsen auf Böden aus bröckeligem Schiefer an der Nordseite des Berges Força Réal. Interessante Rot- und Weissweine aus Côtes du Roussillon Villages (Segna de Cor), IGP Côtes Catalanes (Carignan1903) und Maury. Biodynamischer Anbau seit 2011.
Fagayra Maury Grenat 2014
16 Punkte | 2015 bis 2020
Noten von Trockenfrüchten und Backgewürzen, gut ausbalancierte Süsse, fester Bau mit frischer Herbe.
Domaine Le Sang des Cailloux, Sarrians, Rhône
Serge Férigoule steht an der Spitze der 1975 gegründeten, 17 Hektar fassenden Domäne, die weisse und rote Vacqueyras abfüllt. Biodynamischer Anbau seit 2008.
Cuvée Azalaïs Vacqueyras 2012
15.5 Punkte | 2015 bis 2017
Harmonisch und saftig, von robustem Bau.
Domaine Les Maravilhas, Saint-Laurent-des-Arbres, Rhône
Jean-Frédéric und Morgane Bistagne haben das Weingut 2014 übernommen. 16 Hektar Reben in Lirac und den Côtes du Rhône sind seit 2004 für biodynamischen Anbau zertifiziert. Interessante Laudun (Bessalena) und Lirac.
Pradau, Lirac 2013
15 Punkte | 2015 bis 2019
Charakterwein voller Herbe, Würze und Frische.
Domaine Montirius, Sarrians, Rhône
Der von Christine und Eric Saurel geführte Pionierbetrieb der südlichen Rhône deckt mehrere Appellationen ab und bringt eine grosse Anzahl herrlicher roter und weisser Gigondas, Vacqueyras, Côtes du Rhône und Landweine auf den Markt. Biodynamie seit 1996.
Confidentiel, Gigondas 2010
17 Punkte | 2015 bis 2017
Von beeindruckender Würze, Dichte, Kraft und Länge und eindrücklicher Persönlichkeit.
Domaine Mas des Caprices, Leucate, Fitou
Das Gut, geleitet von den gebürtigen Elsässern Mireille und Pierre Mann, liegt auf der Halbinsel Leucate am Mittelmeer. 15 Hektar auf einem Kalkplateau sind seit 2010 zertifiziert.
Retour aux Sources, Fitou 2013
15.5 Punkte | 2015 bis 2018
Herrlich fruchtig und herb mit Saft und Rasse.
Maison M. Chapoutier, Tain l’Hermitage, Rhône
Michel Chapoutier übernahm 1990 in siebter Generation das Ruder des 1808 gegründeten Handelshauses und segelt als eigentlicher Biodynamie-Pionier seit 1996 unter der Fahne Biodyvin. Alle Weine sind empfehlenswert.
Monier de la Sizeranne, Hermitage 2012
17.5 Punkte | 2016 bis 2021
Umwerfende Aromatik von Blumen, Gewürzen, Mineralien, grösste Dichte, exzellentes Tannin; von grösster Präzision.