Mosel-Dossier
Mythos Mosel
Text: Carsten Henn, Fotos: Jana Kay
«O Mosella! Du hast doch so viel Wein. O Mosella! Trinkst du den Wein allein?», sang Karl Berbuer in seinem 1947 geschriebenen Schunkellied. Wie von allein verkaufen sich die tänzerischen Rieslinge längst nicht mehr, doch sorgen begabte Winzer dafür, dass die Mosel auch in Zukunft eine der grössten und spannendsten Weingegenden Mitteleuropas bleiben wird – ganz ohne Folklore oder Schunkelei.
Es ist August 2010, der heisseste Tag des Jahres. Ich stehe im St.Aldegunder Himmelreich und reisse Unkraut aus. Es steht hüft hoch.Mir rinnt der Schweiss, und meine Wasserflasche ist längst leer. Ein Kreislaufkollaps würde zumindest für eine kurze Pause sorgen. Am oberen Bewirtschaftungsweg hält ein Winzer und fragt kopfschüttelnd, warum wir diese Parzelle gekauft hätten. Sie sei fast so steil wieder Bremmer Calmont um die Ecke – der steilste Weinberg Europas.
Ja, warum nur? Weil der Winzer Dr.Ulrich Stein, genannt Ulli, im Januar ein zweiseitiges Hilfeschreiben mit der Überschrift «Dornen statt Wein» aussandte. Denn wie viele andere Weingärten an der Mosel drohte auch das Himmelreich brachzufallen. An diesem Tag gehen mir seine eindringlichen Worte wieder durch den Kopf: «Der Weinbau an der Mosel hat schon viele Krisen erlebt – und überlebt! Jetzt aber droht vielen alten Riesling-Reben in besten Schiefersteillagen das endgültige Aus. Und das flächendeckend. Die meisten der zurzeit noch aktiven Winzer und Winzerinnen sind über 60 Jahre alt, und bei vielen ist keine Nachfolge in Sicht. Die Weinkulturlandschaft Mosel wird es bald an vielen Orten nicht mehr geben. Ob Touristen und Gäste an die Mosel kommen, um sich Brombeerhecken anzuschauen, darf bezweifelt werden. Angesichts der drohenden Verbrachung von circa 3000 Hektar Steillagen an der Mosel, einem Drittel der gesamten Fläche, nützen Durchhalteparolen genauso wenig wie Bittstellerei bei den Grosskellereien.» 2000 Jahre Weinkultur an der Mosel vor dem Ende? In einer Region, die einst angesehener war als Bordeaux?
Gemeinsam mit damals drei, später vier Freunden beschliessen wir, Parzellen im Himmelreich zu erwerben, ein Zeichen zu setzen, und gründen das Gut Mannwerk (aufgrund eines Gemarkungsnamens). Zwei Weinjournalisten, ein Weinhändler, ein Foodblogger und ein Programmierer sind wir. Drei Parzellen mit wurzelechten, alten Reben, zusammen ein drittel Hektar, kaufen wir ganz bewusst. Wir pachten nicht, wir kaufen. Es sind die steinigsten Parzellen mit Trockenmauern, eine ist gar nur durch einen halsbrecherischen Waldpfad zu erreichen.
Was waren wir idealistische Grünschnäbel! Fünf Jahre später würden wir uns leichter zu erreichende Weinberge wünschen, bei denen keine Trockenmauern einstürzen – die kaum noch jemand wieder errichten kann. Genau einen Winzer gibt es in St. Aldegund noch, der diese Technik beherrscht. Zwar gibt es finanzielle Zuschüsse, doch deren Beantragung ist wie die des Steillagenzuschusses – ein solches Gewirr, dass wir es irgendwann frustriert lassen.
Die Rebstöcke in den Parzellen sind zwischen 40 und 60 Jahren alt, sämtlich wurzelecht – die Reblaus kam nicht bis St. Aldegund – und stehen in Einzelpfahlerziehung. Nichts geht maschinell. Monorackbahnen, wie sie an der reichen Ahr häufig zu sehen sind, bleiben an der Mosel die Ausnahme. Unser Ziel: ein trockener Mosel-Riesling, möglichst naturnah. Nur, wie soll er schmecken, der trockene Mosel-Riesling? Auch für uns begann eine Reise. An diesem Tag im August hätte ich sie aber beinahe schon wieder abgebrochen. Ich wollte schneller arbeiten, als der Wingert es zuliess. Doch wer im Weinberg schafft, merkt schnell: Nicht man selbst gibt das Tempo vor. Und das Verhältnis zur Zeit ändert sich sowieso, man geht mit der Natur. Doch egal wie atemlos man ist: Die Aussicht entschädigt, der Blick hinunter auf das grossartige Tal, auf die Schiffe der Mosel. Dazu die für uns Schreibtischtäter ungewohnt klare Luft und der über uns seine Runden ziehende Meran, der ab und an ein paar Schreie ausstösst.
Winzer Ulli Stein nimmt uns von Anfang an unter seine Fittiche, man könnte es «betreutes Winzern» nennen. Er ist nicht der Einzige, der sein grosses Wissen an der Mosel so bereitwillig teilt – und damit auch die Liebe zu seiner Heimat. An diesem schweisstreibenden Augusttag bringen wir die Hacken zurück zu ihm ins Haus Waldfrieden, das so idyllisch über Alf thront. Wir trinken noch einen Riesling, dafür ist immer Zeit. Ulli ist gleichermassen Traditionalist, was seine rassig-stahligen Rieslinge betrifft, die sogar im besten Restaurant der Welt, dem «Noma» in Kopenhagen, auf der Karte stehen, wie auch Modernisierer mit seinem Spätburgunder, seiner Bordeaux-Cuvée und seinem Strohwein, dessen Namen (Striehween) er sich erst gerichtlich erstreiten musste. Wir reden über Wein, Weinbergs- und Kellerarbeit und die Mosel. Es wird lang – wie immer. Ulli ist leidenschaftlich, was die Zukunft der Mosel angeht – und besorgt. «In Braunberg zum Beispiel wird jeder Quadratmeter bepflanzt, und es gibt für expansionswillige Winzer keine Weinberge zu kaufen. In St. Aldegund dagegen wird die letzte einigermassen zusammenhängende Lage auch bald zum Flickenteppich. Auch in Alf, Bullay, Neef, Reil oder vielen anderen Orten an der Untermosel geht der Weinbau in den Steillagen extrem zurück.» Die Arbeit ist hart, und der Wein ist schwer abzusetzen.
Es wird kolportiert, dass selbst VDP Güter die Keller mit unverkaufter Ware voll haben und diese manchmal zu Dumpingpreisen auf den Markt werfen. Die Nachfrage für das, womit die Mosel sich ihren Ruf erwarb – fruchtsüsse Riesling-Kabinette und -Spätlesen –, ist in den letzten Jahren nicht grösser geworden. Und dabei waren diese noch vor wenigen Jahrzehnten viel weniger süss als heute. Einige hochbewertete Winzer verdienen weiterhin Geld mit diesen Tropfen, alle anderen müssen für den Absatz rackern. Dazu kommt, dass die Arbeit in den Steillagen aufwändig und personalintensiv ist. In Flachlagen muss ein Winzer pro Jahr 400 bis 600 Arbeitsstunden pro Hektar aufwenden, in der Steillage sind es 1200 bis 1500. Nimmt man den Durchschnittspreis für einen Liter Wein im deutschen Lebensmittelhandel (über den 74 Prozent aller Weine verkauft werden) von 2,84 Euro dazu, dann wird das Problem überdeutlich. Vor allem natürlich für die ökologisch und damit noch personalkostenintensiver arbeitenden Winzer, wie Thorsten Melsheimer vom gleichnamigen Weingut in Reil, einen der Pioniere an der Mosel. Ein Mann mit wettergegerbten Händen und gewinnendem Lächeln. Doch auch so einer wird manchmal ernst. «Es gibt auch bei uns Weine, die unter Entstehungskosten rausgehen. Für weniger als 8,50 Euro ab Hof kann man keinen ökologischen Steillagenriesling erzeugen und unter 12 Euro keinen ökologisch erzeugten Riesling von Terrassenlagen.» Genau da ist der Wein mit Namen «Bergrettung» eingepreist – ein Riesling des Klitzekleinen Rings, in dem Melsheimer Mitglied ist. Diese Winzergruppe rettet gemeinsam schwer zu bearbeitende Steillagen, die brachzufallen drohen. Das muss natürlich kommuniziert werden – was am besten Aug in Aug klappt. «Leute, die ins Tal kommen, erreichen wir. Die sagen: ‹Wow, dass es sowas noch gibt!› Wir haben gerade einen Tourismuswandel, das geht natürlich nicht von jetzt auf gleich. Der Moselaner geht sowieso kleinere Schritte, das ist unsere Vorsichtigkeit.»
Vor einiger Zeit erregte ein Artikel über die sogenannten «Moselochsen» die Region und den verstaubten touristischen Sektor – dabei hat sich in einigen Orten etwas getan. Man muss ja, das höre ich öfter, nicht unbedingt nach Cochem fahren. Und doch: Nachbessern ist angesagt. Man sagt dem Moselaner Engstirnigkeit nach – und wer sich den relativ geschlossenen VDP-Regionalverband anschaut, sieht sich bestätigt. Doch ist die Region durchaus offen für Veränderungen, wie man am erst kürzlich eröffneten Moselsteig sieht.
Doch ist man hier stolz auf den eigenen Weg. Ja, eine gewisse Dickköpfigkeit ist nicht abzustreiten. Auch bei Thorsten Melsheimer nicht, der einen extremen Weg zu einem individuellen Stil geht. Aus tiefster Überzeugung. «Wenn wir unsere Steillagenwelt als was Besonderes darstellen wollen, dann dürfen die Weine nicht schmecken wie welche aus der Pfalz oder aus Rheinhessen. 12,5 Volumenprozent Alkohol, mehr muss ein trockener Riesling nicht haben, sonst überlagert der Alkohol nämlich die Mineralität.»
Melsheimers Rieslinge sind aussergewöhnlich. Sie gären bis zu einem Jahr und durchlaufen alle den BSA. «Ein grosser, trockener Riesling muss was Cremiges mitbringen. Das ist auch urtraditionell. In alten Schriften liest man häufig von zweiter Gärung, damit war sicher der BSA gemeint. Bei einem entsäuerten Riesling kann man dagegen nicht von grossem Riesling sprechen.»
Leider gibt es immer noch etlicheWinzer, die zu diesem Mittel greifen, die Angst haben, die Säure sei ihren Kunden beim trockenen Wein einfach zu viel. Melsheimers trockene Rieslinge weisen trotz BSA in der Regel noch sieben Promille Säure auf. «In reifen Jahren ist wegen geringerer Apfelsäure der Unterschied durch BSA eh gering, und in unreiferen Jahren ist der BSA genial.»
Das Thema trockener Riesling – man stösst immer wieder darauf. Es bewegt die Moselwinzer, denn daran scheint ihre Zukunft zu hängen. Fast alle lieben sie ihre frucht- und edelsüssen Weine, würden sich wünschen, die Weinwelt erwiderte diese Liebe auf breiter Basis. Doch es sind nur wenige Betriebe, die wirklich einen stabilen Absatzmarkt dafür haben. Einer davon sitzt in Lieser, genauer im Weingut Schloss Lieser, das Thomas Haag 1992 übernahm und das nicht nur in die absolute Spitzengruppe der Region, sondern ganz Deutschlands führte. «90 Prozent der restsüssen Weine bei der Versteigerung des Grossen Rings in Trier werden aus dem Ausland gekauft», sagt der Mann, der sich längst aus dem langen Schatten seines legendären Vaters gelöst und eine eigene Legende begründet hat.
«Der trockene Riesling ist nicht die alleinige Zukunft. Wir wären dumm, wenn wir den restsüssen Riesling über Bord werfen würden. Wir müssen zweigleisig fahren. Zu lernen, wie der Trockene zu machen ist, hat natürlich gedauert, auch wegen neuer klimatischer Bedingungen. Erst seit vier, fünf Jahren wird das Thema auf breiter Front angegangen.» Haag war einer der Ersten, die sich auf die Suche nach dem grossen, weissen Wal des Moselweins machten. Als ich frage, wie dieser denn sein sollte, der trockene Riesling von der Mosel, nimmt er sich lange Zeit, bevor er antwortet: «Das ist eine komplexe Frage. Die Basis ist der Weinberg, da braucht es eine gewisse Tiefgründigkeit für Länge. Auf den Punkt muss man die Lese ansetzen. Die Selektion ist das A und O, das ist der Knackpunkt. Nur so bekommt man eine kühle, mineralisch-würzige Aromatik.»
Beim Alkohol strebt er 12,5 bis 13 Volumenprozent an und sieht eher die kühlen Jahre als diejenigen an, in denen die Mosel auftrumpfen kann, zum Beispiel 2008 und 2010. «95 bis 98 Öchsle sollte man haben, und fünf bis acht Gramm Restzucker finde ich spannender und puristischer, also nicht wie früher um die elf Gramm. Da geht man jetzt eher mit gesundem Mass dran.»
Haag sieht eine Bewegung hin zu weniger Süsse bei den Trockenen. Man versucht auch nicht mehr, die wärmeren Regionen mit ihren eigenen Mitteln zu schlagen, sondern schaut, welche Wirkungstreffer die Weinberge der Mosel drauf haben. Filigranität ist das grosse Plus, doch muss man mit dieser auch umzugehen wissen, findet Haag. «Es gilt, die Komplexität und Dichte auszubalancieren, ohne dass die Weine alkoholisch werden. Ob BSA oder nicht, muss jeder für sich entscheiden, für mich ist er kein Thema, denn ich will die straffe Struktur.Wir müssen auf jeden Fall den Jahrgangscharakter akzeptieren, auch wenn es bedeutet, dass die Säure am Limit ist. Ziel muss eine knackige, aber reife Säurestruktur sein. Man sollte aber immer bedenken, dass wir hohe Extraktwerte wegen der niedrigen Erträge haben, das führt zusammen mit der Säure zu einer salzigen Art. Diesen Charakter müssen wir bewahren.» Haags beste Trockene stammen von den ältesten Rebstöcken. In der Lage Niederberg Helden zählen sie 50 bis 70 Jahre. Dadurch bringt der tief wurzelnde Riesling sogar mit weniger Öchsle eine enorme Tiefgründigkeit zustande.
Schloss Lieser ist Positivbeispiel und Aushängeschild, ein Betrieb, der sich rechnet. Bei vielen anderen sieht es so düster aus, dass Politiker schon über 5000 bis 10 000 Euro Bewirtschaftungsbeihilfe pro Jahr und Hektar für nur händisch bearbeitbare Steillagen nachdenken. Man könnte es auch als Gefahrenzulage sehen. Immer wieder verletzen sich Winzer oder Weinbergsarbeiter schwer oder sterben gar bei einem Unfall, erst diesen Mai wieder in der Wehlener Sonnenuhr. Steillagenweinbau ist mit grossem Risiko verbunden. 2013 durfte ich das selbst erleben, als ein Stickel nicht fest genug im Boden steckte und bei der Belastung nachgab. Die nächste Terrasse lag drei Meter tiefer. Es war knapp.
Solche Erlebnisse machen einen demütig. Wie auch das Wetter oder besser: der fehlende Einfluss, den man selbst hat. Der Herbst erscheint da schon mal wie ein Gottesurteil. Man kann das ganze Jahr über schuften, doch wenn der Regen kommt, war die ganze Arbeit umsonst. Und nicht nur der Regen. Die Natur hat noch mehr im Patronengurt: Hagel, Roter Brenner, Echter und Falscher Mehltau, Esca, Schwarzfäule, Wildschweine, Vögel – in fünf Jahren Mosel alles erlitten. Einmal vergass der Hubschrauberpilot eine Bahn, der ganze Weinberg war verloren. Entschädigung? Bürokratie! Aber wir wollten ja alle unbedingt wissen, wie das so ist als Winzer an der Mosel…
Die letzten Jahrgänge, vor allem 2013, haben es für die Moselwinzer nicht leichter gemacht.
Als ich an die Saar fahre, kommt sie mir als Nebenerwerbswinzer der Mosel wie eine Insel der Glückseligen vor. Max von Kunow (Weingut von Hövel) stelle ich die Frage, wieso es den Winzern hier besser zu gehen scheint. «Weil wir zusammenhalten und zusammenarbeiten, immer schon.» Er spricht es nicht aus, aber meint: Bei uns gönnt man dem Nachbarn den Erfolg. Das ist die Grundlage für Zusammenarbeit. Der Konkurrenzkampf an der Mosel ist fraglos grösser. Etwas anderes sagt von Kunow nicht: Die Dichte an Spitzengütern am Nebenfluss ist sehr hoch, und mit Van Volxem gibt es einen Grossbetrieb, der nicht nur geschätzte 45 Hektar sein Eigen nennt, sondern Trauben auch noch aufkauft und all seine Weine zu über dem Durchschnitt liegenden Preisen am Markt verkauft. Ob dessen Chef Roman Niewodniczanski vielleicht Lust hätte, an die Mosel zu expandieren?
Andererseits liegen die Moselwinzer nicht auf der faulen Haut. Die Region gilt als altbacken, dabei ist sie dynamisch. Jungwinzerinitiativen wie der Klitzekleine Ring oder die Moseljünger, aber auch Talente wie Philipp Kettern oder Matthias Meierer, Konstantin Weiser oder Stefan Steinmetz zeigen das. Und Altmeister Markus Molitor hat vor kurzem in VINUM bewiesen, welch grosse Rotweine an der Mosel wachsen können (siehe VINUM 3/2014). Anders ausgedrückt: Die Mosel ist zurzeit eine der spannendsten Weinregionen Deutschlands. Sie hat kluge, begabte Winzer, die nach Lösungen suchen, und noch wichtiger: Weinberge, wie sie sich nirgends sonst auf dem Globus finden.
Reife Rieslinge von der Mosel - Die 15 Besten
Nirgendwo in Deutschland bietet sich eine vergleichbare Chance, gereifte Rieslinge für kleines Geld ab Weingut kaufen zu können, wie im Gebiet der Mosel. VINUM präsentiert die besten.
Markus Molitor, Zeltinger Sonnenuhr Riesling Auslese** 2009
17.5 Punkte
Aromen von Physalis und weissem Pfeffer, am Gaumen reife Frucht, verspielte Säure bei kühler Eleganz. Die Spontangärungsnase ist sehr klar, der Wein weist eine grandiose Balance auf, das Säure-Süsse-Spiel begeistert.
Preis ca. 34 Euro ab Hof
Daniel Vollenweider, Wolfer Goldgrube Riesling Spätlese 2007
17.5 Punkte
Kandierter Ingwer, Orange, reife Zitrone, ein Wein mit sehr viel Kraft, Saftigkeit und enormer Vitalität. Die Säure ist sehr präsent und einer der Faktoren, die diesem grandios mineralisch strukturierten Wein grosse Länge verleihen.
Preis ca. 18 Euro ab Hof
Martin Müllen, Trabener Würzgarten Riesling Spätlese ** 2005
17 Punkte
Jugendlich auftretender Wein mit engmaschiger Struktur, der mit Noten von frischer Erdbeere, Pfirsich, Maracuja, Grapefruit und einem Hauch Schwarztee begeistert. Die Süsse ist präsent und ungemein würzig, die Säure herrlich knackig.
Preis ca. 15,50 Euro ab Hof
Weiser-Künstler, Enkircher Ellergrub Riesling Spätlese 2008
17 Punkte
Straffer Wein mit begeisterndem Säure-Süsse-Spiel, Noten von Ananas, Orange, Apfel, Zitrusfrucht und Pfirsich, dazu Akazie und Passionsfrucht. Auch am Gaumen fruchtgeladene und ausgewogene Art, strahlend lang.
Preis ca. 16 Euro ab Hof
Von Othegraven, Ockfener Bockstein Riesling Spätlese 2008
17 Punkte
Braucht Luft, dann entströmen dem Wein sehr exotische Aromen, dazu Schwefel, Feuerstein und Johannisbeere. Am Gaumen schlank und frischknackig, fast trocken anmutend bei seidiger, noch sehr lebendiger Säure.
Preis ca. 16 Euro ab Hof
Wwe. Dr. H. Thanisch, Berncasteler Doctor Riesling Spätlese 2007
17 Punkte
Ein wunderbar unaufgeregter Wein mit subtiler Nase, die Zeit braucht, sich dann dezent floral zeigt und auch Litschi und Marille zu bieten hat. Am Gaumen mit Schiefertypizität, sauber und cremig, aber auch auf edle Art verspielt.
Preis ca. 32 Euro ab Hof
Dr. Wagner, Ockfener Bockstein Riesling Auslese 2009
17 Punkte
Enorm klar mit rassiger Säure, straffe Saar-Art mit begeisternd frischer Frucht: Apfel und Birne, dazu Melone und Ananaskompott am Gaumen, die sich mit feinem Feuersteinaroma verbinden. Alles im Verbund mit tiefer Mineralität.
Preis ca. 18,50 Euro ab Hof
Clemens Busch, Pündericher Marienburg Fährlay Riesling Auslese 2009
17 Punkte
Mancher tippte auf eine Beerenauslese – wegen der Rosinen, der kandierten Dörrfrüchte, des Karamells, des Honigs, der konzentrierten Reife und Süsse. Mit Luft tauchte dann sogar ein Pfirsichstrudel im Bouquet auf.
Preis ca. 27 Euro ab Hof (0,375 l)
Kees-Kieren, Graacher Himmelreich Riesling Auslese ** 2006
16.5 Punkte
Trotz ihrer Dichte eine elegante, bernsteinfarbene Auslese mit Quittenmarmelade, Trockenfrüchten (Apfel, Mango), kandierter Ananas und viel Karamell. Am Gaumen cremig und reif, die Wärme des Jahrgangs ist spürbar.
Preis ca. 19,50 Euro ab Hof
Reinhold Haart, Piesporter Goldtröpfchen Riesling Auslese 2002
16.5 Punkte
Ein opulenter Riesling, der mit seinen molligen Aromen von Melone, Pfirsich, kandiertem Ingwer, Limette und Flieder protzt. Dazu Würze und ein Hauch Tee, alles sehr weich und jugendlich mit satter Süsse und feiner Säure.
Preis ca. 45 Euro ab Hof
Lubentiushof, Gondorfer Gäns Riesling Spätlese 2005
16.5 Punkte
Feine Reifenoten von Eistee und Minze, am Gaumen würzig mit exotischen Früchten wie Maracuja und Mandarinen, die Säurestruktur ist sehr dezent, am Gaumen deutliche Süsse, doch im langen Finish angenehm trocken.
Preis ca. 15 Euro ab Hof
Franz Josef Eifel, Trittenheimer Altärchen Riesling Auslese 2004
16.5 Punkte
Bernsteinfarbener, wollüstig süsser Riesling mit Toffee, Honig, Nougat, Mandeln und Akazienhonig, cremig-schmelzig mit verhaltener Säure, der Restzucker ist gut eingebunden, mit Luft finden sich Dörrobst und Rhabarberbaiser im Bouquet.
Preis ca. 29 Euro ab Hof (0,5 l)
Von Hövel, Oberemmeler Hütte Riesling Auslese 2007
16.5 Punkte
Wirkt noch unglaublich jung, am Gaumen klar und saftig dank rassiger Säure. Eine Auslese mit vollmundiger Süsse, welche die Aromen von Ananas, Orangenzeste, Zitrusfrucht, aber auch Honig und Basilikum umschmeichelt.
Preis ca. 22 Euro ab Hof
Joh. Jos. Prüm, Wehlener Sonnenuhr Riesling Spätlese 2003
16.5 Punkte
Der «Prüm’sche Sponti-Ton» wurde von einigen Testern herausgerochen, daneben hat der Wein aber noch reife Zitronen, Johannisbeere, Zitronengras und weissen Pfeffer zu bieten. Mit zartem Schmelz und faszinierender Würze.
Preis ca. 29,50 Euro
Weingüter Wegeler – Gutshaus Bernkastel, Wehlener Sonnenuhr «Vintage Collection» Riesling Spätlese 2002
16.5 Punkte
Spannungsgeladener Riesling, der neben Mango, Papaya und Melone auch Tee und Herbstlaub im Duft aufweist, die Frucht ist reif und weich, das Säure-Süsse-Spiel sehr gelungen.
Preis ca. 19,90 Euro ab Hof