Deutscher Rotweinpreis 2016
Schweden, Japan und eine neue Stilistik
Text: Rudolf Knoll, Fotos: Jana Kay
Wir kommen aus dem Gratulieren einfach nicht heraus! Nach dem Riesling Champion dürfen wir die Sieger des Deutschen Rotweinpreises 2016 vorstellen. Es war der inzwischen 30. Wettbewerb seit 1987. Weit über 1300 Weine wurden angestellt, aus mehr als 300 Betrieben, darunter etliche, die zur deutschen Spitzenklasse gehören. Aber sie hatten es nicht leicht gegen neue Namen, die sehr ambitioniert auftraten und mit überzeugenden Weinen auftrumpften.
Robert Aufricht ist schon seit über 30 Jahren Winzer. Aber beim Treffen der Sieger im «Landhotel Hauer» in Pleisweiler-Oberhofen hatte er sich noch immer nicht ganz von der Nachricht erholt, die ihn einige Tage vorher am Telefon ereilt hatte. Der 61-jährige, gut gebräunte Bodensee-Winzer («kein Urlaub, alles von der Arbeit im Weinberg») war aufgeregt wie ein Jugendlicher vor seinem ersten Rendezvous, strich sich mit der Hand durch seine ergraute Lockenpracht und meinte fast ungläubig: «Stimmt es wirklich, dass der Spätburgunder-Sieger erstmals vom Bodensee kommt und wir das sind?»
Stimmt. Und stimmt doch nicht ganz. Denn Aufricht und sein Bruder Manfred müssen sich den ersten Platz teilen, und zwar mit einem ebenfalls erfahrenen Profi, den man auch nicht unbedingt auf der Rechnung haben musste. Bernhard Koch aus Hainfeld musste 60 Jahre alt werden, um einen solchen Erfolg feiern zu können. Nicht ganz unbeteiligt war hier eine junge Frau, die vor gut zehn Jahren aus Kobe in Japan an den Bodensee kam, um nach ihrem Abitur Deutsch zu lernen. Zwei Jahre später, als 20-Jährige, war Chie Sakata alt genug, um erstmals Wein zu trinken (vorher ist das in Japan verpönt) – und kam schnell auf den Geschmack. Sie beschloss: Wein wird mein Beruf. Sie absolvierte einige Praktika im Rheingau, an Ahr und Nahe sowie in Österreich und avancierte schliesslich in Geisenheim zur Weinbautechnikerin. 2013 fragte sie bei Koch wegen eines Arbeitsplatzes nach, war zunächst für die Vermarktung und die Arbeitspläne in den Weinbergen zuständig. Aber dann wurde der Kellermeister längerfristig krank. Der Gutsbesitzer vertraute ihr und liess sie ins kalte Wasser springen. Sie schwamm sich schnell frei und fühlt sich längst in der Pfalz heimisch, stellt fest, dass die Pfälzer lustige, temperamentvolle Leute sind, und hat sich auch schon verliebt – «in unsere wunderschönen Spätburgunder».
Dass die zwei Aussenseiter vom Bodensee und aus der Pfalz in dieser Kategorie vorn liegen, war zweifellos eine Überraschung. Das Niveau war hier sehr, sehr hoch. Aus rund 170 Weinen wurden 44 für das Stechen der Besten ausgewählt. Auffällig war eine Stilistik, die sich an Topweine der Bourgogne anlehnt. Muskelkraft stand nicht im Vordergrund, dafür viel Schliff, Eleganz und Mut zu merklicher Säure. Dem entsprachen auch die drei Spätburgunder (oder Pinot Noir), die mit auf das Treppchen kamen und gemeinsam Platz drei belegten (Manz aus Rheinhessen, Zelt aus der Pfalz und Burggarten von der Ahr). Das war die gleiche salomonische Entscheidung wie bei Platz eins und dann noch mal bei den Unterschätzten Sorten. Bei Punktgleichstand hinter dem Komma verzichten wir auf ein weiteres Stechen.
Spätburgunder ist zweifellos die Königsklasse im Wettbewerb. Aber seit einigen Jahren sind die Anstellungen der Cuvées sehr zahlreich. 80 Weine waren diesmal im Finale dabei, darunter auch einige Senioren zurück bis zum Jahrgang 2009, die sich noch sehr stabil präsentierten. Hier waren der Sieger und auch der Zweitplatzierte alte Bekannte. Thomas Seeger und Martin Waßmer, beide aus Baden, haben schon einiges beim Deutschen Rotweinpreis abgeräumt und demonstrierten jetzt mit dem ersten Platz (Seeger) und Rang zwei (Waßmer) Konstanz. Seeger tat dies mit einem taufrischen, in Magnums gefüllten 2011er. Auf Rang drei unterstrich das Weingut Darting aus Bad Dürkheim mit einem 2009er, dass deutsche Cuvées viel Lagersubstanz haben können.
Alles im Wechsel
Durch den Klimawandel deutlich besser geworden sind die internationalen Klassiker. Diesmal lag ein Sortentrio an der Spitze: Stachel aus Maikammer siegte mit Syrah vor seinem Pfälzer Kollegen Siegrist mit Cabernet Sauvignon und dem Rheinhessen Braunewell mit Merlot. Die Unterschätzten Sorten bekommen bei VINUM seit etlichen Jahren eine Chance. Diesmal wurde sie genutzt vom Weingut Mett & Weidenbach aus Ingelheim (Rheinhessen) mit einem prächtigen, gut gereiften Portugieser und von Uli Metzger aus Asselheim (Pfalz) mit einem Pinot Meunier (Schwarzriesling). Der feinaromatische Wildmuskat des Amalienhofes aus Württemberg belegte Platz drei.
Zu einer starken Kategorie hat sich der Lemberger gemausert. Er wird nur immer häufiger mit dem Synonym Blaufränkisch à la Österreich deklariert, weil es in Württemberg die Alltags-Cuvée Lemberger/Trollinger gibt, die in Kennerkreisen nicht sonderlich geschätzt wird. Hier gab es einen «Machtwechsel», zu dem einer der Verursacher, Jürgen Off von der Weinmanufaktur Untertürkheim, lachend meinte: «Endlich ist die Haidle-Hegemonie durchbrochen.» Denn drei Jahre lang hatten die Haidles aus Kernen-Stetten diese Disziplin beherrscht. Diesmal kam zwar ein Haidle-Lemberger ins Stechen, aber neben Untertürkheim wurden noch die Gewächse vom Weingut G. A. Heinrich aus Heilbronn und von den Fellbacher Weingärtnern etwas höher bewertet. Moritz Haidle, seit zwei Jahren Chef im Weingut, sprang dennoch auf das Siegertreppchen, aber diesmal mit Zweigelt, einer in Württemberg sehr gut eingeführten Neuzüchtung. Er hielt damit zwei Dornfelder vom Weinkonvent Dürrenzimmern und von der Genossenschaft aus Neustadt-Mußbach in Schach, die mit ihrem gut gereiften, aber noch stabilen 1991er überraschte.
Neues und Altbewährtes
Möglicherweise kommt ein Siegerwein des Deutschen Rotweinpreises in einigen Jahren aus Schweden. Wir müssen dafür nur die Ausschreibung etwas verändern. Denn das Ahr-Weingut Kriechel pflanzte neben der weissen Piwi-Sorte Solaris gemeinsam mit einem schwedischen Partner 2012 rund tausend Stöcke Frühburgunder, jene Sorte, mit der die Brüder Peter und Michael Kriechel in diesem Jahr bei VINUM in der Kategorie Klassische deutsche Sorten die Nase vorn hatten. Die Reben wachsen auf der Insel Hasslö («Klein-Hawaii») auf dem 56. Breitengrad. Geplant ist ein Ausbau in Ahrweiler; die Trauben müssen dann nur 1050 Kilometer transportiert werden. Der Jahrgang 2016 wird wohl noch nicht angestellt, von ihm waren im September rund hundert Liter zu erwarten.
Auf den Plätzen in dieser Kategorie waren zwei Dauerbrenner zu finden: Philipp Kuhn mit St. Laurent und das Weingut Kreuzberg, ebenfalls mit einem Frühburgunder Grosses Gewächs. In diesem Zusammenhang ist die eigenwilligste Anstellung aus einer fränkischen Genossenschaft (nicht aus Kitzingen-Repperndorf) zu erwähnen, die einen in der Barrique gereiften Wein von der Sorte Domina als Grosses Gewächs deklarierte. Weinrechtlich ist dagegen leider nichts einzuwenden. Aber eine derartige Bezeichnung ist angesichts der Qualität des alkoholüberladenen Weines nur als lächerlich einzustufen. Bleibt noch die Kategorie Edelsüss zu erwähnen, in der Spezialist Jürgen Frey aus dem pfälzischen Essingen nach einem Jahr Pause ein Sieger-Comeback feierte und sich mit einer verkappten Trockenbeerenauslese knapp gegen eine Beerenauslese der Winzergenossenschaft aus Britzingen und einen Strohwein (der nicht so betitelt wurde) der Weingärtner Cleebronn-Güglingen behauptete. Die Weine zum Dessert bei der Rotwein-Gala am 29. Oktober in Fellbach waren damit gesichert…
Spätburgunder
2013 Pinot Noir Réserve, Pfalz
Bernhard Koch hat 42 Jahre Winzererfahrung! Schon im Alter von 18 Jahren wurde der heute 60-Jährige für den erkrankten Vater in die Verantwortung genommen. Er sorgte für ein gesundes Wachstum auf heute 50 Hektar, davon neun Hektar Spätburgunder. Die Weinberge waren schon lange auf Qualität ausgerichtet, aber in den letzten Jahren drehte er auch im Keller an einigen Schrauben. Beim Siegerwein war eine ungewöhnliche Kellermeisterin beteiligt. Die Japanerin Chie Sakata, 32, die eigentlich wegen eines Sprachkurses nach Deutschland kam, sich aber hier für Wein begeisterte, ist nach einer Lehre bei Meyer-Näkel und einer Ausbildung in Weinsberg seit 2013 Kochs Kellermeisterin. 2017 wird Junior Alexander, 24, derzeit in Geisenheim, einsteigen.
Weingut Bernhard Koch, Hainfeld (Pfalz) | www.weingut-koch.com
Spätburgunder
2014 Meersburg Mocken «3 Lilien», Baden
Robert Aufricht, 61, und sein «kleiner» Bruder Manfred, 49, starteten 1985 mit sieben Hektar am Bodensee. Ihre Weinqualität sprach sich schnell herum. So wurden mit der Zeit Obstgärten umgewidmet und Weinbauflächen hinzugenommen. «Es war ein weiter, schwieriger Weg zu den heutigen 39 Hektar», meint Robert Aufricht. Mit knapp zwölf Hektar Spätburgunder hat man eine grosse «Spielwiese» für hervorragende Weine. Der Siegerwein wuchs auf einer steilen, hohen Südlage, hatte nur einen Ertrag von 3700 Litern/Hektar und lag länger in neuen und gebrauchten Holzfässern. Hohen Anteil am «überraschenden Erfolg» hat nach Einschätzung der Brüder Kellermeister Robert Markheiser, 55, seit zwölf Jahren die gute Fee im Keller.
Weingut Aufricht, Meersburg-Stetten (Baden) | www.aufricht.de
Cuvée
2011 AnnA, Baden
Als wir Thomas Seeger vom Erfolg der Cuvée AnnA informierten, meinte er trocken: «Jetzt gehe ich erst mal auf den Friedhof und berichte meiner Oma Anna davon.» Beim Siegertreffen hatte er dann eine andere Anna dabei, die 15-jährige Tochter, die noch nicht auf der Welt war, als er erstmals eine rote Cuvée kreierte. «1989 habe ich einiges zusammengeschmissen», lacht er im Rückblick. Aber nach den ersten Erfolgen bei VINUM wurde mehr sortiert und auch den Cuvées viel Aufmerksamkeit geschenkt. Vom Potenzial des 2011ers aus Blaufränkisch, Spätburgunder sowie etwas Schwarzriesling und Portugieser war er so überzeugt, dass er ihn nach knapp zwei Jahren in neuen Fässern nicht in den Verkauf gab, sondern in Magnums zurücklegte.
Weingut Seeger, Leimen (Baden) | www.seegerweingut.de
Internationale Klassiker
2014 Syrah Heiligenberg, Pfalz
Vor einigen Jahren trumpfte Matthias Stachel schon mal mit Syrah auf. Der erneute Sieg machte klar: war kein Zufall. Kennengelernt hatte der 36-Jährige die Sorte 1999 während seiner Ausbildung im Weingut Knipser. So richtig widmen konnte er sich ihr erst nach Auslandsaufenthalten in Kalifornien und Neuseeland sowie dem Abschluss als Weinbautechniker im Jahr 2004. «Die Frucht und Vielschichtigkeit von Syrah hat mich von Anfang an fasziniert.» Das Optimum erreicht er durch niedrige Ernten (hier 35 Hektoliter/ Hektar) sowie eine lange Maischestandzeit, 20 Monate Barriqueausbau und unfiltrierte Füllung. Besonders eindrucksvoll bei diesem Wein ist die perfekte Verpackung des Alkohols: 14,7 Vol.-% schmeckt man nicht.
Weingut Erich Stachel, Maikammer (Pfalz) | www.weingut-stachel.de
Lemberger
2013 Lemberger, Württemberg
Nächstes Jahr kann Jürgen Off sein 30-jähriges Jubiläum als Kellermeister bei der ambitionierten Untertürkheimer Weinmanufaktur feiern. Als es in diesem 1887 gegründeten Haus 2002 eine Neuausrichtung hin zur Topqualität gab, konnte er – in voller Verantwortung seit 2001 – schon reichlich Erfahrung einbringen und sorgte bald für diverse Erfolge beim Deutschen Rotweinpreis. Mit dem aktuellen Sieg waren das mittlerweile fünf erste Plätze und eine Reihe Topplatzierungen. Der Jahrgang 2013 verlangte ihm einiges ab. «Es war ein schwieriges Jahr», blickt der 53-Jährige zurück. Die Trauben stammten aus alten Weinbergen. Die klassische Maischegärung dauerte vier Wochen, anschliessend kam der Wein 20 Monate in neue Barriques.
Weinmanufaktur Untertürkheim (Württemberg) Stuttgart | www.weinmanufaktur.de
Deutsche Klassiker
2012 Frühburgunder Marienthaler Rosenberg, Ahr
«Wenn ein Ahr-Wein beim Deutschen Rotweinpreis vorn dabei ist, freut sich das ganze Gebiet», machte Bartträger Michael Kriechel, 37, seinen Kollegen ein grosses Kompliment. Bruder Peter, 33, lobte Vater Ernst, 53, «weil er uns freie Hand lässt». Die hat auch der vierte Mann im Bunde, Kellermeister Michael Hewel, 50, der im Betrieb vor über 30 Jahren die Winzerlehre machte und dann nach Wanderjahren 2001 zurückkehrte. Der erfolgreiche Frühburgunder siegte kurz zuvor schon beim Wettbewerb «Ahrwein des Jahres». Er wurde, für die Sorte relativ spät, am 17. September geerntet. Die Erntemenge war extrem gering (25 Hektoliter/Hektar). Nach ausgiebiger Maischegärung folgten 16 Monate Reifung in Barriques und unfiltrierte Füllung.
Weingut Peter Kriechel, Ahrweiler (Ahr) | www.weingut-kriechel.de
Unterschätzte Sorten
2014 Pinot Meunier, Pfalz
Vor zwei Jahren überraschte Uli Metzger mit einem Triumph in der Königsklasse Spätburgunder. Diesmal verhalf ihm der Schwarzriesling auf das Siegerpodest, eine Sorte, die er ursprünglich für Sektgrundwein gepflanzt hatte. Aber inzwischen weiss er, dass sie gut genug für sein Premiumsegment sein kann. «Ich strebe eine burgundische Stilistik an», erzählt der 47-Jährige. Er legte den Wein 18 Monate in neues Holz auf der Vollhefe und füllte ihn nach dem Abstich ohne Filtration ab. Derartige Individualität ist nicht leicht in dem Betrieb, der in 25 Jahren extrem gewachsen ist. «Wir hatten mal sieben Hektar, inzwischen vermarkte ich durch Partnerschaften Wein von 100 Hektar, ohne Werbung und Messeauftritte, aber alles zu guten Preisen.»
Weingut Metzger, Grünstadt-Asselheim (Pfalz) | www.weinmetzger.de
Unterschätzte Sorten
2012 Portugieser, Rheinhessen
Da wuchs zusammen, was zusammengehört. Jürgen Mett, 49, übernahm nach gründlicher Ausbildung 1996 den elterlichen Acht-Hektar-Betrieb. 2000 heiratete er Silke Weidenbach, die ebenfalls acht Hektar als Mitgift einbrachte. Die gemeinsame Fläche wurde auf die besten Fluren (heute 14 Hektar) reduziert, der Rest abgegeben. «Wir wollen das Optimum herauskitzeln», meint Jürgen Mett, dessen Frau 2007 ihren Beruf aufgab und elanvoll einstieg. Seitdem hat der Betrieb den Doppelnamen. Portugieser hat für das Paar neben Spät- und Frühburgunder einen hohen Stellenwert. Ausdruck dessen sind niedrige Ernteergebnisse (2012 nur 20 Hektoliter/Hektar). Nach der klassischen Maischegärung folgten 18 Monate in Barriques und ein Jahr Flaschenreife.
Weingut Mett & Weidenbach, Ingelheim (Rheinhessen) | www.weingut-mett.de
Edelsüss
2015 St. Laurent/Cabernet Sauvignon Blanc de Noir, Beerenauslese, Pfalz
Er ist der einzige deutsche Winzer, der nur edelsüsse Weine erzeugt. Und das schon seit etlichen Jahren. 2015 war Jürgen Frey mit 20 Erntehelfern auf seinen zwölf Hektar unterwegs. 14 verschiedene Weine wurden am Ende gefüllt. Die jetzt erfolgreiche Kombination St. Laurent und Cabernet Sauvignon hatte er schon mal vor 20 Jahren probiert. Die Neuauflage war eigentlich keine Beeren-, sondern eine Trockenbeerenauslese mit 180 Grad Öchsle. «Aber ich hatte eine Reihe Weine mit mehr als 200 Grad, so dass ich abstufte», berichtet der 48-Jährige. Die Spezialisierung lässt sich auch durch kulinarische Vorlieben erklären. «Meine Weine passen ideal zu süssen Desserts, zu Gänseleber und dunkler Schokolade», meint der gertenschlanke Pfälzer.
Weingut Frey, Essingen (Pfalz) | www.weingut-frey.com
Neuzüchtungen
2012 Zweigelt «Passion», Württemberg
Tolle Langzeitbilanz: elfmal Sieger, zwölfmal Zweiter, viele Finalweine. Die letzten Jahre waren Vater Hans und Sohn Moritz mit Lemberger erfolgreich – und damit ihren Kollegen schon etwas unheimlich geworden. Zweigelt war jetzt zum dritten Mal die Siegersorte. Der 2012er war noch eine Gemeinschaftsproduktion von Senior und Junior. Moritz, 29, ist seit 2014 voll in der Verantwortung für die 23 Hektar und die Vinifikation. Aber Vater Hans, 2013 unser «Roter Riese», steht dem Geisenheim-Absolventen, der Auslandspraktika absolvierte und bei Thomas Seeger in die Lehre ging, noch zur Seite. 2012 war Ertragsdrosselung angesagt (38 Hektoliter/Hektar). Nach drei Wochen Maischegärung reifte der Wein zwei Jahre in Barriques (zwei Drittel neu).
Weingut Karl Haidle, Kernen-Stetten | www.weingut-karl-haidle.de