Die 25 wichtigsten Weinpersönlichkeiten Deutschlands

Hermann Mengler ist der Doc Silvaner

Text: Carsten Henn, Harald Scholl; Foto: z.V.g.

Seine Berufsbezeichnung, Leiter der Fachberatung Kellerwirtschaft und Kellertechnik im Bezirk Unterfranken, ist so unsinnlich wie verwirrend. Denn im Grunde ist Hermann Mengler der inoffizielle «Doc Silvaner». Der Qualitätssprung der fränkischen Leitrebsorte in den letzten Jahren ist untrennbar mit seinem Namen verbunden. Obwohl die Geschichte die geistigen Väter von Revolutionen zumeist in die zweite Reihe stellt, kennt jeder Winzer in Franken den lebhaften Mann mit den klaren Vorstellungen.

Das Hitzejahr 2003 war für Mengler der vinologische Urknall. Er erkannte als einer der Ersten, dass Silvaner nur dann eine Zukunft haben wird, wenn dessen Hang zur alkoholischen Plumpheit gestoppt wird. Ein Gegenspieler musste her und wurde im Tannin gefunden. Der Stil der fränkischen Leitrebsorte änderte sich. Durch Mazeration, teilweise auch durch Fermentation, bekommt der Silvaner ein schmeck- und spürbares Rückgrat, das viele Verkoster eher an Meursault als an Veitshöchheim denken und Mengler leise lächeln lässt. 

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