Die vielen Gesichter des...
Chianti Classico
Text: Christian Eder, Fotos: Bruno Bruchi, z.V.g.
Nach dem Erfolg der Gran Selezione sollen nun geografische Zusatzbezeichnungen für die Unterzonen der Chianti Classico DOCG auf ein neues Qualitätslevel heben. Lokale Winzervereinigungen wie Classico Berardenga, die Associazione Viticoltori Montefioralle oder San Casciano Classico setzen dabei auf ihren jeweiligen Goût de Terroir.
Begonnen hat alles in der Conca d’Oro – der Goldgrube – von Panzano: In diesem Ortsteil der Gemeinde Greve in Chianti haben sich bereits vor 25 Jahren die lokalen Weinbauern vereint, um gemeinsam ihr einzigartiges Terroir zu propagieren: Die Galestro-Böden (für das Chianti typischer tonhaltiger Schiefer) in diesem natürlichen Amphitheater in Südwestposition waren und sind besonders gut für Sangiovese geeignet. Die warmen, gutdurchlüfteten Lagen der Conca d’Oro sorgen zusätzlich für komplexe und elegante Interpretationen dieser ureigensten Rebsorte der Chianti Classico DOCG. Plus: Alle Mitglieder der Unione Viticolori di Panzano in Chianti arbeiten nach biologischen Kriterien.
Wie auch Giovanni Manetti, Herr des Weingutes Fontodi und einst Gründungsmitglied der Winzervereinigung von Panzano. Er ist heute Präsident des Konsortiums Chianti Classico mit seinen 510 Mitgliedern, die im Herzen der Toskana auf einer Gesamtfläche von rund 70 000 Hektar mehr als 7300 Hektar Rebberge bewirtschaften. Das Gebiet der Chianti Classico DOCG – das historische Chianti – erstreckt sich zwischen Florenz im Norden und Siena im Süden und dem Elsa- und dem Arno-Tal im Westen und Osten. «Das Besondere daran ist, dass man in diesem klar abgegrenzten Gebiet unterschiedlichste Terroirs findet», erklärt Giovanni Manetti, «das beginnt bei der Bergkette der Monti del Chianti, die eine Meereshöhe von 900 Metern erreichen und das Chianti im Osten vom Arno-Tal trennen. Westlich davon findet man Rebberge in Lagen zwischen 250 und 600 Metern Meereshöhe: Hügelketten, unterteilt von Tälern, die das Chianti stark fraktionieren. Dazu kommen dann noch unterschiedliche Einflüsse von Klima und Witterung und natürlich Bodenformationen. Ideale Voraussetzungen für Terroirweine aus Einzel- oder Grosslagen.»
Menzioni Geografiche Aggiuntive – geografische Zusatzbezeichnungen – auf den Etiketten wären die Lösung, um diese Unterschiede von Lagen und Gemeinden auch dem Konsumenten zu kommunizieren. Aber anders als zum Beispiel in den piemontesischen Langhe, wo Lagenweine eine lange Tradition haben, sind sie im Chianti eine noch junge Entwicklung: Castello di Ama hat als eines der ersten Güter für Furore gesorgt, als Marco Pallanti Sangiovese-Crus wie La Casuccia oder Bellavista, aber auch den Merlot L’Apparita reinsortig ausgebaut hat. Ein Chianti Classico DOCG war historisch – und ist es oft noch heute – ein Blend unterschiedlicher Lagen und Rebsorten unter Vorherrschaft des Sangiovese. Giovanni Manetti: «Das ist Teil unserer Geschichte. Es ist deshalb schwierig, in älteren Weingärten einen Sangiovese in Purezza zu produzieren: Meist sind auch Pflanzen mit Canaiolo oder Malvasia Nera darin zu finden.» Mit dem Projekt Chianti Classico 2000 hat das Consorzio Chianti Classico bereits Ende des 20. Jahrhunderts begonnen, Klone von Sangiovese und Komplementärtrauben zu erforschen, die besonders für Chianti Classico geeignet sind, und diese grossflächig auszupflanzen. 2014 wurde dann der Chianti-Qualitätspyramide mit der Gran Selezione eine neue Spitze hinzugefügt, die noch stärker als Annata oder Riserva das Terroir ausdrücken soll: Dafür wurden die Produktionsregeln mit einem Minimum von 30 Monaten Lagerung für die Gran Selezione und dem Obligo, nur Trauben zu verwenden, die in den Rebbergen des Gutes wachsen, gestrafft.
Für Konsortiumspräsident Manetti soll das aber nur ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem Chianti Classico 2.0 sein. Die Einführung von Unterzonen könnte der nächste logische Schritt sein, meint er, «denn das Chianti Classico ist eine vielfältige Region mit vielen Charakteristiken und Interpretationsmöglichkeiten. In einer Blindverkostung sind die Unterschiede zwischen einem Chianti Classico zum Beispiel aus Radda, Lamole oder Castelnuovo Berardenga evident.» Nur sind die Gemeinden selten homogen. Rebberglagen erstrecken sich selbst innerhalb mancher Gemeinde in einer Meereshöhe zwischen 250 und 550 Metern, die Böden variieren zwischen Kalk und Lehm, sandigen Komponenten, Galestro und Alberese.
Aber trotz aller Unterschiede, das Ziel ist für Manetti klar: «Je mehr man das Gebiet in den Weinen spüren, riechen und schmecken kann, desto besser ist die Qualität.» Sangiovese passe sich hervorragend an sein Ursprungsgebiet an, ist er überzeugt, daher sei die Rebsorte die ideale Basis für grosse Weine aus dem Chianti-Gebiet. Dieses gehöre aber erforscht, so der Präsident: «Wir müssen alles über die Höhenlagen, die Unterschiede im Klima und in den Böden wissen.» Inzwischen sei «Terroir » für den Konsumenten ein wichtiger Faktor. Manetti: «Immer weniger Kunden fragen, wie lange der Wein in Holz lagert, sondern wollen wissen, aus welchem Rebberg in welcher Position auf welchen Böden die Trauben stammen.»
Um diese Entwicklung von Terroirweinen voranzutreiben, haben sich in den Gemeinden des Chianti Classico nach dem Vorbild von Panzano Winzervereinigungen gebildet, die neben gemeinsamen Verkostungen oder Messeauftritten zudem Forschungsprojekte organisieren. Gemeinsam mit dem Consorzio Chianti Classico sind sie die Vorreiter der neuen Unterzonen. Ob diese dann für alle Chianti-Classico-Weine adaptiert werden oder nur die Spitze der Qualitätspyramide – sprich: die Gran Selezione und eventuell die Riserva – betreffen, das steht allerdings noch in den Sternen.
Manetti: «Natürlich müssen das unsere Mitglieder entscheiden und nicht alle sind ausschliesslich Teil einer Unterzone.» Auch die Gran Selezione, die Basis der neuen geografischen Zusatzbezeichnung sein könnte, ist noch im Wachstum: Knapp hundert Betriebe produzieren gerade mal drei Millionen Flaschen. «Viel Stoff für Diskussionen», meint Giovanni Manetti, «aber es sind genau solche Diskussionen, die man führen muss. Zum Wohl des Gebietes und für die Zukunft des Chianti Classico.»
Acht Mal Terroir
Castelnuovo Berardenga
Von einem ist Elena Gallo überzeugt: «Il Chianti Classico Senese è un vino di luce» – der Chianti Classico aus der Provinz Siena sei ein Wein des Lichts. Das sieht man an diesem sonnenverwöhnten Nachmittag auf ihrem Weingut Fattoria di Corsignano im tiefen Süden des Chianti. Rundherum wachsen in einer sanft gewellten Landschaft Olivenbäume und Reben, in der Ferne meint man sogar die Türme von Siena zu erkennen. Elena Gallo kultiviert in Corsignano – einem Ortsteil von Castelnuovo Berardenga – sieben Hektar Rebberge, auf denen sie vor allem Sangiovese anbaut. Sie ist aber auch Präsidentin der Associazione Classico Berardenga - Viticoltori di Castelnuovo: Die lokale Winzervereinigung habe sich – neben gemeinsamen Marketingaktivitäten – der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Terroirs verschrieben, erzählt die ehemalige Journalistin: Ein Grossteil der Betriebe nimmt an einem Einzellagenprojekt teil, in dem im Laufe von drei Jahren unterschiedlichste Daten in ausgewählten Rebbergen der Projektteilnehmer gesammelt werden. Elena Gallo: «Dabei geht es darum, Informationen über Vegetationszyklen, Temperatur, Reifekurven zu sammeln, um den Rebberg besser kennenzulernen.»
Vagliali und San Gusmé, der westliche und der östliche Teil des Anbaugebietes, unterscheiden sich durch Böden und Mikroklimata, könnten eventuell auch in Zukunft zwei Unterzonen des Chianti Classico bilden. Elena Gallo: «Mehr kann man erst sagen,
wenn unser Projekt abgeschlossen ist.»
Gaiole in Chianti
Gaiole in Chianti ist ein ausgedehntes Gebiet, in dem unterschiedlichste Interpretationen des Chianti Classico entstehen: von eleganten feinziselierten Tropfen in den Ortsteilen Monti oder Ama bis hin zu facettenreichen Weinen aus Brolio oder Gaiole selbst. Castello di Brolio zum Beispiel – hier wurde 1872 durch Barone Bettino Ricasoli die Chianti-Formel erfunden – hat sich mit seinen 235 Hektar Rebbergen zu einem Nukleus des modernen Chianti Classico entwickelt. Zu verdanken ist das Francesco Ricasoli, der das Gut seit 1993 leitet. Der Winzer steht aktuell auch der Winzervereinigung Viticoltori di Gaiole vor und ist mit einer Zonierung seiner ausgedehnten Rebberglagen ein Vorreiter der Erkundung des Terroirs. 19 unterschiedliche Bodentypen wurden so auf Brolio unterschieden – Kalk, marine Sedimente, Schwemmböden, Galestro oder Arenarie (Sand-Fels-Formationen). Bodentypen, die zwar auch in anderen Zonen des Chianti zu finden sind, aber aus Brolio eine ideale Experimentierstube machen. Jede Lage wird daher separat vinifiziert. Jüngstes Ergebnis sind drei Lagen-Sangiovese, die den Chianti Classico unterschiedlichst interpretieren: Die Gran Selezione Ceniprimo 2016 stammt von einer Einzellage in 300 Metern Meereshöhe mit punktgenauer Textur. Die Gran Selezione Roncicone 2016 ist ein Cru in 320 Metern Meereshöhe mit burgundermässiger Eleganz. Und die Gran Selezione Colledilà 2016 schliesslich die Frucht eines Rebbergs in 380 Metern Meereshöhe (siehe Weintipp). Francesco Ricasoli: «Die Weine sind das Resultat von mehr als zehn Jahren Arbeit: Die Erforschung des Terroirs sehe ich daher als ersten wichtigen Schritt, um Chianti Classico von Format zu produzieren.»
Castellina in Chianti
Castellina in Chianti ist nach Greve in Chianti die zweitgrösste Gemeinde, in der Chianti Classico produziert wird. Dementsprechend heterogen ist zudem das Gebiet, die grössten Unterschiede gibt es zwischen den warmen tieferen Lagen und den gut ventilierten höheren Positionen. Weingüter wie die der Famiglia Cecchi setzen daher selbst innerhalb der Gemeinde auf unterschiedliche Weine aus unterschiedlichen Tenute: In Villa Cerna wird auf 250 Metern Meereshöhe ein warmer klassischer Sangiovese-Stil produziert, auf Villa Rosa in mehr als 400 Metern werden hingegen auf Galestro- und Alberese-Böden elegante, feinkörnige Chianti Classico gekeltert.
Auch der Winzer Guido Serio, Besitzer des Weingutes San Fabiano Calcinaia und Präsident der lokalen Winzervereinigung, sieht eine Stärke von Castellina in Chianti in der Vielfalt seiner Rebberge: «Generell kann man aber Castellina Alta und Bassa unterscheiden.» Seiner Meinung nach könnten die neuen Unterzonen die Initialzündung sein, den Chianti Classico – allen Supertuscans zum Trotz – zum Aushängeschild der Toskana zu machen. Serio: «Mit dem Chianti Classico haben wir ein grosses Erbe, das es zu bewahren gilt.»
San Casciano in Val di Pesa
San Casciano liegt im Nordwesten des Chianti Classico im Val di Pesa und war eine der letzten Kommunen, die einst Teil des Chianti Classico wurden. Eingeteilt ist die Gemeinde in zwei Anbauzonen: San Casciano im Norden und Mercatale im Süden. «Sangiovese entwickelt sich in den beiden Gebieten unterschiedlich, Finesse und Eleganz dominieren aber in den Weinen aus beiden Zonen», sagt Antonio Nunzi Conti, Besitzer der Villa Barberino und Präsident der Associazione Classico San Casciano. 80 Hektar Grundbesitz, davon mehr als ein Viertel Chianti-Classico-Rebberge, sind die Eckdaten seines Gutes.
Für Antonio Nunzi Conti ist ohne Zweifel die Gran Selezione die qualitative Spitze des Chianti Classico: «Idealerweise als Gran Selezione und Einzellagenwein, reinsortig aus Sangiovese, ist es die Eccellenza delle nostre Eccellenze.» Seine Gran Selezione Vigna Elisa 2013 zeigt sich auch mit drei Jahren Fassreife fruchtig, elegant und mit viel Schliff. «Typisch für einen Wein aus San Casciano», meint er.
Radda in Chianti
Radda umfasst einige der höchsten Rebberglagen des Chianti: Der Klimawandel habe daher den Weinen von Radda besonders genützt, meint Roberto Bianchi, Besitzer des Weingutes Val delle Corti am Ortsrand der kleinen Gemeinde: Die Reben in durchschnittlich 500 Metern Meereshöhe mit Böden, die von kalkhaltigem Mergel und Galestro geprägt sind, können nun optimal ausreifen und ihre Mineralität, die Frische und ihren Schliff optimal zum Ausdruck bringen.
Auf den ersten Blick ist klar: Reben, Olivenbäume und Wälder bilden rund um Radda eine gesunde Mischung. Fast zwei Drittel der Rebflächen in Radda seien daher biozertifiziert, erklärt Bianchi. Wie auch sein Weingut, in dem er präzise Weine keltert. Wie seine Riserva, die aus einem 45 Jahre alten Rebberg stammt. Sie zeichnet sich durch Charakter und belebende Säure aus und ist überdies elegant und lang. «Molto raddese», meint Roberto Bianchi. Denn ein Mix aus Frische und Charakter in den Weinen sei die Quintessenz von Radda, sagt der Winzer. An dieser Quintessenz wollen auch die Vignaioli di Radda feilen, die sich im September 2018 zusammengeschlossen haben.
San Donato in Poggio
San Donato in Poggio liegt an der westlichen Grenze des Chianti Classico in einer fruchtbaren hügeligen Landschaft. 13 Mitgliedsbetriebe haben sich im Februar 2018 zusammengefunden, erzählt Laura Bianchi, Besitzerin des Weingutes Castello di Monsanto und Gründungsmitglied der Vereinigung, um diesem kleinen, aber einzigartigen Teil des Chianti eine Stimme zu geben: Der Einfluss des Tyrrhenischen Meeres sorgt für eine permanente Ventilation der Trauben, die Böden bestehen vorwiegend aus Galestro und sind die Basis eleganter langlebiger Weine. Das beweist Il Poggio, die historische Einzellage von Monsanto, mit ihren Lehm-Kalk-Böden. Laura Bianchi: «Das ist der Weinberg, der mich am meisten über das Gebiet und Sangiovese gelehrt hat.» Das Alterungspotenzial der Weine von Monsanto demonstriert ein Chianti Classico 1964 mit seiner überaus würzigen Nase, der Finesse, der noch immer vifen Säure. «Wenn die Weine von San Donato in Poggio noch in 50 Jahren so dastehen, haben wir alles richtig gemacht», schmunzelt die Winzerin.
Montefioralle
Greve in Chianti ist die flächenmässig grösste Gemeinde des Chianti Classico. Lokale Initiativen verteilen sich demzufolge auf einzelne Teile der Gemeinde – wie zum Beispiel Panzano, Lamole oder Montefioralle. Die 14 Mitglieder umfassende Associazione Viticoltori Montefioralle wurde 2015 im gleichnamigen Weiler links des Flusses Greve gegründet. Gemein ist den Böden des kleinen Anbaugebietes ihre Vielfalt, Kalk und Sand findet man ebenso wie Terre Rosse. Viele der Weine sind daher ein Blend unterschiedlicher Lagen, weiss Lorenzo Sieni, Besitzer des Gutes Montefioralle und Sprecher der Weinbauerngruppierung. Vor allem in einer Richtung wollen die lokalen Winzer in Zukunft an einem Strang ziehen: Die Unterzone Montefioralle soll in Zukunft ein Hort nachhaltig produzierter Weine werden. Alle Mitglieder der Associazione Viticoltori Montefioralle konvertieren momentan oder produzieren bereits nach biologischen Kriterien.
Lamole
Der Ortsteil Lamole der Gemeinde Greve in Chanti ist eine der höchsten Zonen des Chianti, terrassierte Rebberge wechseln sich hier mit Olivenhainen und Wald ab. Nur wenige Produzenten nehmen die Mühe auf sich, in mehr als 500 Metern Meereshöhe Wein zu produzieren, meist sind es kleine Familienbetriebe. Wie das Weingut I Fabbri: Erst mit 37 Jahren hat sich Susanna Grassi entschieden, Winzerin zu werden, und übernahm I Fabbri – so benannt, weil hier einst ein Fabbri Ferrai (ein Schmied) – untergebracht war. Susanna Grassi ist von der Besonderheit der Zone überzeugt: «Alle Weine aus Lamole sprechen dieselbe Sprache, vereinen Frische und Filigranität.» Diesen Goût de Terroir würde man sogar in einer Blindverkostung erkennen, meint sie. «Zonen wie Castelnuovo Berardenga, San Casciano oder Lamole bringen ganz unterschiedliche Weine hervor. Die Unterzone auf dem Etikett hilft daher auch dem Konsumenten, die Vielfalt des Chianti Classico zu entdecken. Und Weine aus Lamole sind mit keinem anderen Gebiet zu vergleichen.» Davon ist auch Giovanni Manetti überzeugt: Auf sieben Hektar in rund 600 Metern Meereshöhe keltert er daher gemeinsam mit seinem Cousin Lorenzo Pisana Socci aus Sangiovese den Filetta di Lamole Chianti Classico DOCG. Der Jahrgang 2016 vereint die Textur eines Burgunders mit einem gesunden Mass Toscanità – und ist doch typisch Lamole.