Pierre Moncuit mit Valérie Charpentier

Pierre Moncuit heisst die Champagnermarke, weil sie einst von Grossvater Pierre gegründet wurde. Doch seit über 50 Jahren sorgen tüchtige Frauen für das Fortbestehen des bekannten Winzerbetriebs in Le Mesnil.

Es ist schon richtig: Mein Grossvater Pierre war der erste selbstkelternde Winzer der Familie. Er hat die Marke geschaffen. Doch er wurde tatkräftig von meiner Grossmutter Odile unterstützt, und spätestens seit 1980 verkörpert meine Mutter Nicole Champagne Pierre Moncuit. Sie ist die Winzerin und Weinmacherin hier. Sie signiert die Flaschen. Ich stehe ihr seit 2007 zur Seite. Trotz des Markennamens haben Frauen ihre Wichtigkeit bei Pierre Moncuit!

Ich habe eine Handelsschule besucht. Darum habe ich mich in den ersten Jahren vor allem um die Verwaltung gekümmert. Mein Onkel war für den Vertrieb zuständig. Er zieht sich nach und nach zurück, darum übernehme ich auch diesen Part. Ausserdem arbeitet mich Nicole in die eigentliche Weinbereitung ein. Was die Sache erleichtert: Wir besitzen beide eine ähnliche Nase, teilen die gleiche Philosophie, mögen den gleichen Stil von Wein. Zu einer Zeit, als Frauen im Keller noch als exotisch galten, musste Nicole beweisen, was sie konnte. So hat sie ihren eigenen Stil entwickelt. Sie stellt hohe Ansprüche an sich, wurde so zur Perfektionistin. Reinheit, Echtheit, Transparenz und Eleganz sind ihr wichtig. Mit vordergründiger Ornamentik kann sie hingegen nichts anfangen. Ich kann mich damit voll identifizieren.

Natürlich haben sich unsere Weine im Laufe der Zeit leicht verändert. Wir dosieren immer weniger. Doch das Terroir bleibt. Le Mesnil ist eine Grand-Cru-Lage der Côte des Blancs, die besonders mineralische Weine ergibt, die sich erst mit der Zeit ausdrücken. Wir möchten unsere Weine nicht zu früh ausliefern. Wir gönnen ihnen die Kellerruhe, die sie brauchen, um ihre ganze Finesse und Komplexität zu entwickeln. Unsere Kunden fragen nach dem Jahrgang 2008 – wir liefern erst den 2006er aus.