Château Carbonnieux

Die Appellation Pessac-Léognan zählt insgesamt 1800 Hektar Reben. Die Crus Classés bringen es gemeinsam auf 600 Hektar Reben. Nur 80 Hektar davon produzieren trockene Weine weisser Farbe. Zu Carbonnieux gehört mehr als die Hälfte dieser Anbaufläche. Ich denke, das illustriert, wie wichtig die trockenen Weissen für Carbonnieux sind! Auf unserem Gut mit seinen fast hundert Hektar Reben verteilt sich die Anbaufläche zum gleichen Teil auf beide Farben. Klassiert sind die Roten wie die Weissen.

Als ich 1987 mit meiner Arbeit auf Carbonnieux begann, waren die Weissweine sogar gefragter als die Roten, nicht zuletzt dank der Arbeiten von Denis Dubourdieu, dessen Methoden wie Barriquevinifikation, Batonnage oder Maischestandzeit vor der Gärung die Produktion der trockenen Weissen in Bordeaux revolutionierte. Heute ist die Tendenz genau umgekehrt. Doch uns berührt das kaum. Auf Carbonnieux arbeiten wir weiterhin mit der gleichen Konsequenz und der gleichen Sorgfalt an unseren weissen wie an unseren roten Weinen, und ich kann versichern, dass dies auch weiter so bleiben wird.

Schon mein Vater Anthony war ein grosser Liebhaber alter Autos. Wir führen diese Tradition weiter. Carbonnieux ist ein viel besuchtes Gut. Wir sind stolz darauf, denn das erlaubt uns, einem breiten Publikum unsere Weinberge zu zeigen, unsere Arbeit zu erklären. Doch Besucher kommen nicht nur wegen dem Wein nach Carbonnieux, sondern auch, um unsere Sammlung von alten Wagen zu sehen und von den Nüssen unseres uralten Pekannussbaums zu naschen, den einst Thomas Jefferson pflanzte! Der Wagen, in dem mein Bruder Philibert, der seit 1992 auf dem Gut arbeitet, und ich selber sitzen, ist ein Wacheux, eine legendäre Marke der 20er Jahre. Er wurde 1904 gebaut. Ein Jahr mit besonderer Symbolkraft für Château Carbonnieux: Es ist das Jahr des ältesten Weins in unserem Keller!