Endgültig erste Klasse
Troplong Mondot
mit Aymeric de Gironde
Sein Talent als feinfühliger Assembleur wurde ihm in seiner Heimat Cognac buchstäblich in die Wiege gelegt. Auf Troplong Mondot kann er aus dem Vollen schöpfen – mit grossem Erfolg, wie sein erster Jahrgang belegt.
Ich stamme aus der Region des Cognac. Die Kunst der Assemblage wird da grossgeschrieben. Ich habe gelernt, dass die Summe interessanter ist als jeder ihrer Teile – dass es gerade darum so wichtig ist, jeden Bestandteil präzise herauszuarbeiten, soll das Ganze Bestand haben. Je charaktervoller ein Bestandteil, desto komplexer das Ganze. Wenn vier, fünf Leute rund um einen Tisch sitzen und diskutieren, ist das ganz einfach interessanter und bereichernder, als wenn sich nur zwei Personen austauschen. Was das mit Troplong Mondot zu tun hat? Ganz einfach: Das illustriert ideal die Art und Weise, wie ich an dieses Cru herangetreten bin. Troplong Mondot, das ist erst einmal eine ganz einmalige Lage. Der Weinberg von Troplong liegt an einem Stück in 360 Grad rund um eine Anhöhe. Da gibt es Parzellen in jeder Himmelsrichtung, solche, die oben liegen, und solche weiter unten. Ferner ist auch die Geologie unserer Böden auf dieser Anhebung eine ganz besondere und einmalige. Sie sind nicht erodiert (ausgewaschen) wie anderswo in Saint-Émilion und bestehen aus Lehm und grossen Steinen. Doch es gibt hier auch Stellen mit klassischen Lehm-Kalkböden. Zählt man das alles zusammen – Orientierung, Höhe, Geologie, Morphologie, Sorten – kommt man auf eine immense Fülle von Ausdrücken und damit zu sehr unterschiedlichen Lots von Grundweinen, mit denen man spielen kann.
Ich habe die Leitung von Troplong am ersten Erntetag übernommen und konnte daher den Weinbereitungsprozess beeinflussen. Der Aktionär, die Gruppe Kor, liess mir freie Hand mit der Auflage, aus diesem einmaligen Gut ein echtes Spitzencru zu machen. Statt wie bisher alle unsere 45 Lots gleich zu behandeln, habe ich versucht, deren Unterschiede herauszuarbeiten. Bei der Assemblage liess ich mich weniger vom Intellekt als vielmehr vom Instinkt leiten. Ich denke, das Resultat kann sich sehen lassen!
«Die Assemblage, eine Kunst, die ich in meiner Heimat Cognac gelernt habe, ist die erfolgreiche Summe einer grossen Anzahl von Details, die es zu pflegen gilt. Auf Troplong Mondot habe ich freie Hand, mit einer einzigen Auflage: aus diesem bereits ausgezeichneten Wein einen einmaligen zu machen. Detailpflege beginnt nicht erst mit der Weinbereitung. Ein Beispiel: Der Grossteil unserer ganz besonderen Böden wird heute durch Pferde bestellt.»
Aymeric de Gironde