Wein & Kulinarik
Selbstgemachte Frühlingssnacks
Text und Fotos: Ulrike Palmer

Die ersten Sonnenstrahlen wärmen, frisches Grün sprießt – Zeit für leichte, knackige Snacks! Microgreens, Knäckebrot, Dukkah und Pickles bringen Geschmack, Nährstoffe und Abwechslung auf den Teller. Schnell gemacht, vielseitig kombiniert – perfekt für einen genussvollen Frühlingsstart.
Knäckebrot

Bloß nicht kompliziert, leicht soll es sein, was jetzt auf den Tisch kommt. Mit selbstgemachtem Knäckebrot wird ein echter Klassiker entstaubt. Ob als knusprige Grundlage für herzhafte Beläge, als Ergänzung zu Salaten oder einfach als gesunder Snack für zwischendurch.
Knäckebrot hat seinen Ursprung in Schweden und wurde dort bereits vor Jahrhunderten als haltbares Brot zur Vorratshaltung gebacken. Und an Stangen unter dem Dach gelagert. Einige Knäckebrotsorten haben dieses Loch auch heute noch. Durch diese lange Haltbarkeit und den hohen Ballaststoffgehalt ist es eine gesunde Alternative zu herkömmlichem Brot. Heute gibt es unzählige Varianten, Knäckebrot mit Roggen oder Hafer, mit Körnern, Saaten oder als Low-Carb-Version mit Nüssen und Kernen.
Rezept (für 2 Bleche)
120 g | Mehl, Roggen oder Weizen |
100 g | Haferflocken |
100 g | Sonnenblumenkerne |
50 g | Sesam oder Leinsaat |
50 g | Kürbiskerne |
2 EL | Öl |
3 g | Salz, Pfeffer, evtl. weitere Gewürze |
500 ml | Wasser |
Zubereitung
Alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Die Masse abgedeckt 30 Minuten quellen lassen. Anschließend dünn auf einem mit Backpapier belegten Blech ausrollen. Den Backofen auf 160 °C Umluft vorheizen. Das Blech auf mittlerer Schiene platzieren und etwa 45 Minuten backen. Um gleichmäßige Stücke zu erhalten, nach 10 Minuten Backzeit den Teig mit einem Messer oder Pizzaroller vorsichtig einritzen. Während des Backens gelegentlich die Ofentür kurz öffnen, um den Dampf entweichen zu lassen. Sobald das Knäckebrot goldbraun und knusprig ist, aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen. Für extra Knusprigkeit bei leicht geöffneter Ofentür für weitere 10 Minuten nachtrocknen. Luftdicht aufbewahren, damit es schön knusprig bleibt.

Der passende Wein
Weingärtner Markelsheim eG
2023 «Markelsheimer Propstberg» - Silvaner Kabinett halbtrocken
12 Vol.-%
In der Nase Noten von reifer Birne und Honigmelone mit einem Hauch Banane. Auch am Gaumen äußerst aromatisch, mit dezenter Säure und harmonisch eingebundener Süße. Ein Weißwein, der viel Trinkspaß verspricht.
Preis: 5,50 Euro | markelsheimer-wein.de
Highlight
Wer es ungewöhnlich mag, mischt Aktivkohle in den Teig für eine schwarze Optik. Zerbröselte Algen im Teig sorgen für ein leichtes Meergefühl, getrocknete Tomaten für einen fruchtigen Geschmack. Scharfe Gewürze machen aus Knäckebrot eine gesunde Chipsalternative.
Dukkah

Auch wenn die Pflanzen im Gewächshaus oder auf der Fensterbank noch etwas warten müssen, bis sie ausgepflanzt werden können: Mit Microgreens bekommt man innerhalb weniger Tage frisches Grün. Und dazu sind sie echte Vitaminbomben und bringen Würze und Frische auf den Teller. Sie enthalten oft mehr Nährstoffe als ihre ausgewachsenen Verwandten. Besonders geeignet sind Radieschen, Erbsen, Senf oder Sonnenblumen. Microgreens verfeinern Salate, Sandwiches oder Suppen und geben Omeletts und Quark eine aromatische Note. Für den schnellen Frühlingssnack Knäckebrot mit Frischkäse bestreichen, eine Handvoll Microgreens dazu und als Topping Dukkah darüberstreuen.
Dukkah ist eine Gewürzmischung, vermutlich aus Ägypten, und besteht aus Nüssen, Sesam und Gewürzen. Eine knusprige, aromatische Mischung, die viele Gerichte aufpeppt. Es ist weder Paste noch Pulver, hat eine eigene crunchy Textur. Und wird mit Öl verrührt auch zum Bestreichen von Grillgemüse benutzt.
Rezept (für 3–4 kleine Schraubgläser)
150 g | Haselnüsse |
5 EL | Sesamsamen |
2 EL | Pfefferkörner |
5 EL | Koriandersamen |
1 EL | Fenchelsamen |
2 TL | grobes Salz |
Evtl. 2 TL getrockneter Thymian, Oregano |
Zubereitung
Die Nüsse, Samen und Gewürze in einer trockenen Pfanne unter ständigem Rühren rösten, bis sie duften und leicht knacken. Die Bestandteile werden einzeln geröstet, um das Verbrennen der kleineren Samen zu verhindern. Nach dem Rösten die Nüsse in ein Geschirrtuch packen und gegeneinanderreiben, um die Häutchen zu entfernen. Alle Zutaten abkühlen lassen. Anschließend die Nüsse grob hacken oder im Mörser zerstoßen. Das Salz dazugeben. Gewürze ebenfalls leicht reiben, damit sie ihr Aroma entfalten. Die fein gehackten Kräuter wie Thymian oder Oregano untermischen. Die fertige Mischung in ein luftdichtes Glas füllen – sie bleibt so wochenlang aromatisch. Perfekt als Dip mit Olivenöl und Brot, als knusprige Kruste für Fleisch, Fisch oder als Topping für Gemüsegerichte.

Der passende Wein
Weingärtnergenossenschaft Metzingen-Neuhausen eG
Riesling «Edition M» trocken
12,5 Vol.-%
Ein markant mineralischer Riesling, der in der Nase feine Aromen von Apfel, Birne und Zitrus zeigt. Zarte Pfirsichnoten. Am Gaumen feine Mineralik, saftig und frisch, mit einer gut eingebundenen, festen Säure.
Preis: 8,50 Euro | wein-metzingen.de
Highlight
Anzucht für zu Hause: Ein paar Samen und eine flache Schale mit Erde und schon kann’s losgehen. Die Erde anfeuchten, die Samen aussäen, mit einer dünnen Schicht Erde bedecken. Regelmäßig besprühen und nach ca. 7 Tagen ernten. Für mehr Geschmack verschiedene Sorten einsäen.
Pickles

Eingelegtes Gemüse hat eine lange Tradition: Schon vor Jahrhunderten wurde Gemüse zur Haltbarmachung fermentiert oder in Essig eingelegt. Besonders in Asien und Skandinavien sind Pickles ein fester Bestandteil der Küche. Sie bringen Frische, Säure und Würze in viele Gerichte und sind schnell gemacht.
Geeignetes Frühlingsgemüse sind Radieschen, Möhren, Gurken, Kohlrabi, Frühlingszwiebeln.
Mit Kräutern und Gewürzen lassen sich die Pickles noch interessanter und abwechslungsreicher machen.
Dill oder Estragon für ein frisches Aroma, Senfsamen oder Pfefferkörner für leichte Schärfe oder Koriandersamen oder Kreuzkümmel für eine exotische Note. Perfekt sind Pickles zu Burgern, Sandwiches und Bowls. Sie verleihen Salaten und Käse eine spannende Note. Und geben gegrilltem Fleisch, Fisch oder Tofu eine fruchtig-saure Tiefe. Pickles lassen sich in wenigen Minuten zubereiten und noch am selben Tag verzehren. Und machen sich damit gut als individuelles Gastgeschenk.
Rezept
200 ml | Wasser |
100 ml | Apfelessig oder Weißweinessig |
1 EL | Zucker |
1 TL | Salz |
Zum Würzen Senfsamen, Pfefferkörner, Wacholderbeeren |
Zubereitung
Das geschnittene Gemüse wird in ein sauberes Glas geschichtet. Ideal sind Schraubgläser wie Marmeladen- oder Senfgläser. Die Stücke sollten nicht zu groß sein – dünne Scheiben oder Stifte nehmen die Aromen besser auf. Besonders gut lassen sich Möhren mit Kohlrabi, Frühlingszwiebeln und Lauch kombinieren. Wasser, Essig, Zucker und Salz werden zusammen aufgekocht und über das geschichtete Gemüse gegossen. Wer es aromatischer mag, gibt Dill, Senfsamen, Pfefferkörner oder Knoblauch dazu. Nach einer Stunde sind die Pickles bereits genussfertig, intensiver wird das Aroma nach ein bis zwei Tagen. Im Kühlschrank halten sie sich bis zu zwei Wochen. Wer es länger einlegen möchte, kann das Gemüse in sterilisierte Gläser füllen und gut verschlossen aufbewahren.

Der passende Wein
Winzer vom Weinsberger Tal eG
2024 Weissburgunder trocken - «Rebsortenlinie»
13 Vol.-%
In der Nase duftig, zeigt er Aromen von Aprikose, Zitrone und Vanille. Mit seinem zarten Schmelz und der milden Säure ist er ein idealer Begleiter für frühlingshafte Salat- und Gemüsegerichte.
Preis: 6,95 Euro | weinsbergertal-winzer.de
Highlight
Eingelegtes Gemüse hat weltweit Tradition. In Japan heißt es Tsukemono – zum Beispiel süßsauer mit Rettich oder Ume-Pflaume. In Korea gehört Kimchi aus fermentiertem Kohl auf jeden Tisch, in Indien sind es Pickles aus unreifen, noch grünen Mangos oder Limetten.