Best of Brunello di Montalcino DOCG Riserva 2018

Es sind oft die kleinen Jahrgänge, die mit der Zeit für erfreuliche Überraschungen sorgen. Das war in kühlen Jahren wie 2014 so und auch in heissen wie 2003. Auch die Brunello-Annata 2018 galt im Vorjahr nicht sicher als Spitzenjahrgang. Dafür überrascht die Riserva um so mehr.

Mit den Jahrgängen 2013, 2015, 2016 und 2019 hatten Brunello-Liebhaber in den vergangenen Jahren keinen Grund zum Lamentieren. Leider verdunkeln hin und wieder auch Wolken das strahlende Sangiovese-Firmament, und so bildeten 2017 und 2018 – der eine Jahrgang trocken und heiss, der andere kühl – eine Herausforderung für die Winzer. Längst aber haben die Produzenten gelernt, mit dem Klimawandel umzugehen, mit Hitze, Trockenheit, Hagel und Frost.

Jüngstes Beispiel für diese Anpassungsfähigkeit der Produzenten ist die Riserva 2018, die bei der «en primeur»-Verkostung Benvenuto Brunello in Montalcino vorgestellt wurde: Das Resultat ist überraschend gut gelungen. Die Riservas 2018 sind zugängliche, verblüffend frische, leicht zu trinkende Weine, die aber auch ein solides Alterungspotenzial haben. Obwohl es auch wieder einmal sehr schön ist, einen Jahrgang kaufen zu können, den man nicht Jahre in den Keller legen muss, bevor man ihn geniessen kann. Die Expertenkommission des Konsortiums hat dem Jahrgang übrigens vier von fünf Sternen verliehen.

Nochmals zur Erinnerung: Brunello di Montalcino muss zu hundert Prozent aus Sangiovese-Trauben bestehen. Im Keller sind mindestens zwei Jahre Ausbau im Eichenfass vorgesehen und mindestens vier Monate (sechs für die Riserva) in der Flasche. Schon 1966 erhielt Brunello di Montalcino die DOC-Ursprungsbezeichnung, ein Jahr später, 1967, schlossen sich die Produzenten im Winzerkonsortium Brunello di Montalcino zusammen. Am 1. Juli 1980 war Brunello der erste italienische Wein, der die Bezeichnung DOCG erhielt. Aktuell werden mehr als neun Millionen Flaschen Brunello produziert, Tendenz stabil, weil keine neuen Lagen ausgewiesen werden. Von Bedeutung im Gebiet ist auch der Rosso di Montalcino, die fruchtigere, jüngere Variante eines Sangiovese-Weines, der im zweiten Jahr nach der Lese auf den Markt kommt.

Die Rebberge für Rosso und Brunello sind ausschliesslich um den Hügel, auf dessen Spitze Montalcino thront, zu finden. Galestro findet man auf den 2100 Hektar Rebbergen für Brunello (von insgesamt rund 3500 Hektar Rebbergen im Gemeindegebiet) ebenso wie Alberese und Ablagerungsböden mit sandigen Komponenten. Je nach Lage der Rebberge sind sie entweder vom kontinentalen Klima des Inlandes, vom Orciatal oder vom Einfluss des Tyrrhenischen Meeres geprägt.

consorziobrunellodimontalcino.it