Interview mit Rudi Bindella

Herr Bindella, wo leben Sie am liebsten?

In Zürich, wo ich aufgewachsen bin. Und in Montepulciano auf unserem Weingut Vallocaia – und dort am liebsten im Geschäft, im Zusammenwirken mit unseren wertvollen Mitarbeitenden.

Wenn Sie gerade keinen Wein trinken, was trinken Sie?

Mineralwasser und einen echten italienischen Ristretto (Caffè senz’acqua).

Was war Ihre prägendste Begegnung in der Weinszene?

Die ersten Begegnungen mit Antinori, als ich meinen Vater in jungen Jahren auf seinen Geschäftsreisen begleiten durfte.

Und in der Kunstszene?

Die Treffen mit der Zürcher Künstlerin Hanny Fries und dem Luzerner Bildhauer Rolf Brem. Daraus entstanden bleibende Freundschaften.

Ihr ganz persönlicher Lieblingswein, der nicht von der Tenuta Vallocaia stammt?

Einfache Frage, anspruchsvolle Antwort: die Wahl treffen aus einer reichhaltigen Palette. Das sind die beiden Meisterwerke Tignanello und Sassicaia, die ich zu Beginn meiner ersten Lernzeit im Weingeschäft kennenlernte.

Welcher Wein ist für Sie eine Sünde wert?

Die ganz grossen weissen Burgunder.

Ihr erstes prägendes Weinerlebnis?

Die Mithilfe bei den anstrengenden Erntearbeiten in der Westschweiz. Dabei entstand eine besondere Wertschätzung der Handarbeit und des Weins.

Was ist Ihre grösste Passion?

Die Zusammenarbeit mit Menschen und die Bodenbearbeitung, zum Beispiel im Garten.

Welchen Wein haben Sie allzeit griffbereit im Kühlschrank?

Rosé-Schaumwein aus Norditalien und der Champagne.

Natur- oder Orange-Weine sind...?

...eine neue, interessante Nische.

Sangiovese ist für Sie...?

...eine grossartige italienische Traubensorte mit beachtlichem Entwicklungspotenzial.

In welchem Lokal haben Sie die beste Mariage aus Ambiente, Essen und Wein erlebt?

Da gäbe es eine längere Liste für die Schweiz und das Ausland. Ein Beispiel : «Auberge de l’Ill im Elsass».

Was trinken Sie nach einer Weinprobe?

Am liebsten den Wein weiter, der mich begeistert hat...

Welchen Wein empfehlen Sie für die Hochzeitsnacht?

Einen Supertuscan.

Ihr bestes Katermittel ist...?

Glücklicherweise kenne ich nur meinen Hauskater...