Annata mit Überraschungspotenzial

Best of Brunello di Montalcino DOCG 2017

Das Gebiet von Montalcino ist ganz in der Hand des Sangiovese: Seit Jahrhunderten hat er hier sein ideales Territorium gefunden, die Reben wachsen an den Hängen eines Gebirgszuges, der einst zum Teil aus dem Urmeer ragte.

Unterschiedlich ist die Zusammensetzung der Böden: Galestro findet man hier ebenso wie Ablagerungsböden oder Alberese, die Reblagen reichen bis in Höhen von 500 Metern. Je nach Lage der Rebberge sind sie entweder vom kontinentalen Klima des Inlandes oder vom Einfluss des Tyrrhenischen Meeres geprägt.

Von gerade mal 2100 Hektar Rebfläche und aus einer einzigen Rebsorte werden unterschiedlichste Interpretationen eines Brunello kreiert. Der Rest der insgesamt 3500 Hektar Rebfläche wird zu Rosso di Montalcino DOC, Sant’Antimo DOC oder Moscadello di Montalcino DOC gekeltert.

Sangiovese reift im sonnenverwöhnten Süden des Anbaugebietes schon ab der ersten Septemberhälfte. Brunelli von hier zeichnen sich daher oft durch mehr Alkohol, weniger Säure und mehr Dichte aus. Auch im Südwesten und Westen der Zone werden die Trauben zeitiger gelesen, die Rebberge liegen hier in rund 300 Metern Meereshöhe. Elegante und charaktervolle Weine stammen aus den Rebbergen im Norden und Nordosten Montalcinos.

Die Geburtsstunde des Brunello von Montalcino lag im 19. Jahrhundert, als eine kleine Gruppe Weinbauern begann, einen Rotwein aus lokalen Trauben herzustellen. Dieser Wein wurde als Brunello oder Brunellino bekannt. Mit Einführung der DOC zählte er bereits 1966 zu den ersten italienischen Weinen, die diese Ursprungsbezeichnung tragen durften. Im Jahr 1980 wurde er als erster Wein Italiens mit der DOCG gekennzeichnet. Ein Brunello darf erst fünf Jahre nach der Lese auf den Markt kommen, eine Riserva sechs Jahre (die Riserve 2016 haben wir in VINUM 03/22 präsentiert). Der Jahrgang 2017 wurde vom Konsortium mit vier von fünf Sternen bewertet, Grund war vor allem die extreme Trockenheit im Frühjahr und Sommer, die den Winzern den Spass an der Freud vergällte. Erst im Herbst konnte sich der Witterungsverlauf ausbalancieren und doch noch für ein Happy End sorgen: Die Brunelli dieses Jahres besitzen bei aller Dichte auch Finesse und Komplexität. Über das Lagerungspotenzial gibt es unterschiedliche Meinungen, aber man muss wahrscheinlich nicht jeden Jahrgang in den Keller legen und erstmal dort vergessen. Süffige Weine, wie ein Teil der 2017er, die schon bald Spass machen, haben durchaus ihren Reiz. Wobei einige Weine natürlich wiederum zum Besten gehören, was in Italien produziert wurde. Verkostet wurden die Weine erstmals bei der En-primeur-Veranstaltung Benvenuto Brunello in Montalcino.

Top 10 Best of Brunello di Montalcino DOCG 2017

RangBeschreibung
1
18,5/ 20
Punkte
Toskana «Il Cuore Antico», Toskana, Italien
Ciacci Piccolomini d'Aragona
2
18,5/ 20
Punkte
Toskana «Il Cuore Antico», Toskana, Italien
Talenti
3
18,5/ 20
Punkte
Toskana «Il Cuore Antico», Toskana, Italien
Siro Pacenti
4
18,0/ 20
Punkte
Toskana «Il Cuore Antico», Toskana, Italien
Tenute Silvio Nardi
5
18,0/ 20
Punkte
Toskana «Il Cuore Antico», Toskana, Italien
Mastrojanni
6
18,0/ 20
Punkte
Toskana «Il Cuore Antico», Toskana, Italien
Poggio di Sotto
7
18,0/ 20
Punkte
Toskana «Il Cuore Antico», Toskana, Italien
Casanova di Neri
8
18,0/ 20
Punkte
Toskana «Il Cuore Antico», Toskana, Italien
Giodo
9
18,0/ 20
Punkte
Toskana «Il Cuore Antico», Toskana, Italien
Capanna
10
18,0/ 20
Punkte
Toskana «Il Cuore Antico», Toskana, Italien
Tenuta Luce