Deutscher Rotweinpreis 2024

Grosse Winzer, grosse Rote!

Text: Harald Scholl, Foto: GettyImages / Klaus Vedfelt, Niklas Hutt, z.V.g.

Wenn man in der 38. Auflage eines Wettbewerbs noch ins Staunen kommen kann, muss es sich um etwas ganz Besonderes handeln. Der VINUM Rotweinpreis brachte überraschende Bewertungen, in der Spitze ging es weit über die 94-Punkte-Marke hinaus. Auch unser Ehrentitel «Roter Riese» ist etwas Besonderes: Zum ersten Mal hat ein Betrieb den Titel zum zweiten Mal errungen.

Ein Merkmal der Routine ist die häufig mit ihr einhergehende Langeweile. Nach 38 Jahren Deutschem Rotweinpreis wäre es kein Wunder, wenn sich selbige während des mehrtägigen Wettbewerbs eingestellt hätte. Aber davon konnte auch in diesem Jahr keine Rede sein. Die Verkostung der mehr als 1400 Weine war im Gegenteil einmal mehr unerhört spannend. Es tauchen immer noch neue Betriebe auf, von denen auch der erfahrenste Verkoster noch nie gehört hat. Oder bekannte Betriebe, die zum ersten Mal überhaupt ihre Weine angestellt haben. Einfach weil sie vorher noch keine Rotweine im Portfolio hatten. Die deutsche Rotweinszene ist ohne Frage so lebendig wie eh und je, sie ist genauso dynamisch wie vor 38 Jahren, als unser Kollege Rudolf Knoll diesen Wettbewerb ins Leben rief. Was sich allerdings seitdem geändert hat: das Niveau. War es zu Beginn des Rotweinpreises noch eine Bemerkung wert, dass deutscher Rotwein mit der internationalen Elite mithalten kann, so ist das heute selbstverständlich. Also doch: Routine.

ROTWEIN DES JAHRES

1. Platz | 97 Punkte

Weingut Aldinger, Württemberg

Untertürkheimer Gips Marienglas Spätburgunder trocken VDP.Großes Gewächs 2022

2024 bis 2047

Leuchtendes Granatrot. Eher dreckige Reduktion, kurzfristig ein Hauch Bauernhof. Mit Luft dann spürbare Holzwürze mit feinem grünen Touch. Brombeere, Walderdbeere, duftend mit Estragon und Zitronenthymian. Fenchelsalat. Angetrocknete Orange. Weisse Schokolade. Am Gaumen anfangs plakativ, dann eher verschlossen, eingebundene Säure und feinkörniges Tanninnetz. Herb-saftiges Ende mit feinem Schmelz.

45 Euro | www.weingut-aldinger.de


ROTER RIESE 2.0

Weingut Rings, Freinsheim (Pfalz)

Andy und Steffen Rings Weg, der 2007 begann, kommt einer Senkrechten gleich. Damals wurden die ersten Weine von den Kollegen des «VINUM Weinguide» verkostet, seitdem haben sich die Rings-Brüder in Rekordgeschwindigkeit von unbekannt auf fünf (!) Sterne hochgearbeitet, sind 2015 Mitglied im VDP geworden – und jetzt «Roter Riese»! Und das zum zweiten Mal nach 2020! Das haben die Rings-Brüder nicht mit ihren gefeierten Topweinen – hoch bewertet, rar und nicht ganz günstig – geschafft. Nein, es sind die bezahlbaren Weine, zwei Spätburgunder und eine Bordeaux-Cuvée, die zum Durchschnittsergebnis von 92,33 Punkten bei drei Weinen führten. Wer Pinot Noir und Cabernet gleichermassen so gut versteht, ist zu Recht ein «Roter Riese». Vor allem der Sieg in der Kategorie 1b (Spätburgunder bis 39,99 Euro) mit über 200 angestellten Weinen ist ein echtes Glanzstück. Aber der Jahrgang 2022 ist den beiden Rings-Brüdern eben ausgesprochen gut gelungen. Wobei das nicht die ganze Wahrheit ist. Denn die Rings sind ein gelebtes Familienunternehmen. Schwester Simone, Steffens Ehefrau Anne und Andi machen den Keller, Steffen verantwortet die Weinberge, und die Mama ist als gute Seele auch noch mit an Bord. Zudem gibt es keinen angestellten Kellermeister oder Aussenbetriebsleiter – dazu macht den beiden Brüdern die Arbeit viel zu viel Spass. Was man in den Weinen schmeckt.

Das Können und der gelungene Jahrgang 2022 sind eigentlich keine Alleinstellungsmerkmale, sondern gelten in der ein oder anderen Weise auch für die nächstplatzierten Betriebe. Mit Martin Waßmer sowie den Weingütern Aldinger, Rudolf May und Jürgen Frey konnten namhafte Vertreter in der Gesamtwertung auf die Plätze verwiesen werden. Zum Teil nur mit wenigen Zehntelpunkten Vorsprung. Aber am Ende zählt jedes Pünktchen, auch nach dem Komma. Der Sieg in der Kategorie 1b und der zweite Platz in Kategorie 8 (Cuvées) machten den Gesamtsieg der Rings-Brüder komplett. Wir können jedem Weinfreund nur dringend anraten, sich um die Weine der Rings-Brüder zu bemühen.


Entdeckung des Jahres

Weingut Vincenz Richter, Meißen

Ein Sieg in der Kategorie 2 (Spätburgunder Vintage) kann als Sieg in der Königsklasse angesehen werden. Gereifte Weine sind etwas Besonderes, wer hier punkten will, muss schon tief in die Schatzkammer greifen. Der Siegerwein war eine Überraschung in mehr als nur einer Hinsicht. Ein Rotwein aus dem Anbaugebiet Sachsen von solcher Klasse, das war bisher noch keinem der Verkoster untergekommen. Nur rund 500 Hektar ist das östlichste deutsche Anbaugebiet gross, und Pinot Noir ist dort eine Nebensorte. Und jetzt das! Dabei hat das Weingut eine lange Geschichte, man hätte es also durchaus kennen können. Gegründet 1873 durch Vincenz Anton Richter, einen Oberst der kaiserlichen Armee, ist es mittlerweile seit fünf Generationen im Familienbesitz und wird von Thomas Herrlich geführt. Sohn Julian Herrlich, 29, und Maximilian Gasch, 28, haben diesen Ausnahme-Pinot gekeltert, der es in dieser neu eingeführten Kategorie gleich an die Spitze des Podiums geschafft hat. Wir beglückwünschen das Weingut Vincenz Richter zu diesem grossartigen Wein.


Kategorie 1a: Spätburgunder bis 19,99 Euro

1. Platz | 94 Punkte

Weingut Rebholz, Baden

Bohlinger Spätburgunder vom Vulkan 2022

2024 bis 2030

Traditionelle Machart. Brillantes Rubinrot. Dann alles in Balance. Der Wein hat Struktur, Frische und Zug. Trinkanimation und Seidigkeit machen hier wirklich Freude. Ein Archetyp der Rebsorte und Kategorie. Alles an ihm wirkt fröhlich und gut verwoben. Motiviert zum Weitertrinken.

18 Euro | www.rebholzwein.de

2. Platz | 93 Punkte

Weingut Mössner-Burtsche, Baden

Pinot Noir trocken Barrique 2020

2024 bis 2030

Stabiles Rubinrot. Komplexer Duft von saftiger Süsskirsche, Flieder, Waldboden und einer feinen Holzreife. Am Gaumen sorgt eine angenehme Säure für viel Spannung bei einer kirschig-pflaumigen Frucht. Zartbitter-schoki. Auch ein Hauch von frisch geteerter Strasse. Da steckt noch Reifepotenzial drin!

18 Euro | www.weingutmoessner.de

3. Platz | 92 Punkte

Weingut Braunewell, Rheinhessen

Essenheimer Spätburgunder trocken Kalkmergel 2020

2024 bis 2030

Brillantes Farbspiel. Dichtes Rubinrot. Verhalten in der Nase. Tiefe, dunkle Kirschfrucht. Am Gaumen Vanille, reife, feine Kirschfrucht, Struktur und Frische. Am Gaumen kommen dann auch noch Röstaromen und Pfeffer. Gute Komplexität. Engagierter Wein, der auch eine Kategorie höher sicher bestehen könnte. Kein zarter Pinot-Stil, aber mit viel Zukunftspotenzial.

16,90 Euro | www.braunewell-wein.de


Kategorie 1b: Spätburgunder bis 39,99 Euro

1. Platz | 94 Punkte

Weingut Rings, Pfalz

Kallstadt Spätburgunder unfiltriert 2022

2024 bis 2032

Opulente Nase. Von leichter Reduktion geprägt, schwarze Kirschen, luftgetrockneter Schinken, getrocknete Tomaten, geröstete Pinienkerne. Animierender Duft, der am Gaumen intensiver wird. Im Mund tiefe schwarze Frucht mit perfektem Eichenholz, das noch deutlich im Vordergrund steht, aber auf eine grosse Zukunft hindeutet. Reifer Gerbstoff und fein abgestimmte Säurestruktur.

32 Euro | www.weingut-rings.de

2. Platz | 93 Punkte

Weingut Steitz, Rheinhessen

Fürfelder Eichelberg Spätburgunder 2020

2024 bis 2032

In der Nase reife Erdbeere, Rauch, Leder, Tabak, Waldboden, Holunderbeeren, Brombeere, Cassis. Am Gaumen frisches Säurespiel, leicht, feinfühlig, komplexes Aromenspiel. Samtige Gerbstoffe, geschmeidig-würziger Abgang, sehr ausgewogen. Perfekt trinkreif, seriös und spassig zugleich.

30 Euro | www.weingut-steitz.de

3. Platz | 93 Punkte

Weingut Zimmerle, Württemberg

Korber Berg Spätburgunder Goldadler 2020

2024 bis 2030

Saftige und dabei würzige Nase, sehr zugänglich. Klare Kirschfrucht, Erdbeere, Brombeere, Marzipan, dazu Rosmarin, grüner Tee und Eukalyptus. Am Gaumen Pflaume und Kirsche, straffes Tannin von neuem Holz, vitale Säure, athletische Figur. Sanfte Länge, gutes Potenzial.

36 Euro | www.zimmerle-weingut.de

 

 


Kategorie 1c: Spätburgunder ab 40 Euro

1. Platz | 97 Punkte

Weingut Aldinger, Württemberg

Untertürkheimer Gips Marienglas VDP.Großes Gewächs 2022

2024 bis 2047

Leuchtendes Granatrot. Markante Reduktion, mit Luft spürbare Holzwürze mit feinem grünen Touch. Brombeere, Walderdbeere, duftend mit Estragon und Zitronenthymian. Fenchelsalat, getrocknete Orange, weisse Schokolade. Am Gaumen anfangs plakativ, dann verschlossen, eingebundene Säure und feinkörniges Tanninnetz. Herb-saftiges Ende, mit feinem Schmelz.

45 Euro | www.weingut-aldinger.de

 

2. Platz | 95 Punkte

Weingut Martin Waßmer, Baden

Bad Krozinger Steingrüble GC 2021

2024 bis 2046

Duftig, dunkle Kirsche, Lakritze, Salzkaramell, frischer Thymian, schwarzer Pfeffer. Getrocknete Orangenschale am Gaumen, dann prägnante Holzwürze, roter Pfeffer, sehr dunkle Frucht. Viel, aber sehr feinkörniges, seidiges Tannin. Säuredrive. Rote und Schwarze Johannisbeere bleiben endlos lang.

45 Euro | www.weingut-wassmer.de

 

3. Platz | 95 Punkte

Weingut Bernhard Koch, Pfalz

Hainfelder Letten Pinot Noir Réserve 2022

2024 bis 2042

Zuerst Zündholz, dann filigran, getrocknete Rosenblätter, rote Kirsche, Heidekraut, Schafgarbe, etwas Leder. Elegant, saftig, viel feinkörniges Tannin, Säurerückgrat, angenehmer Schmelz. Zeigt Vanille, Sandelholz, rotbeerig mit Himbeere und Roter Johannisbeere.

50 Euro | shop.weingut-koch.com

 


Kategorie 2: Spätburgunder Vintage Jahrgang 2019 oder älter

1. Platz | 94 Punkte

Weingut Vincenz Richter, Sachsen

Meissen Kapitelberg Pinot Noir 2019

2024 bis 2030

Die Nase ist erstmal fein, floral geprägt von getrockneten Stock- und Pfingstrosen. Dann viel Holz, dahinter versteckt sich auch etwas Grünes von Zuckerschoten. Eichen-holzsüsse, Fenchelsaat. Das Holz aktuell dominant, harmoniert aber mit Säure und Gerb-stoff. Ein Kraftprotz mit Zukunft.

78 Euro | weingut.vincenz-richter.de 

2. Platz | 93 Punkte

Freiherr von Gleichenstein, Baden

Oberrotweiler Eichberg Baron Philipp 2019

2024 bis 2034

Brillantes Granatrot. Kirsche, Himbeere, Pfingstrose, geröstete Mandeln, feinste Preiselbeerkonfitüre. Die Tannine füllen den ganzen Mund auf sehr angenehme Weise, alles wirkt harmonisch zusammen und hat Länge und Zug. Die Säure ist da, in Kombination mit dem Gerbstoffgrip verspricht das noch viele Jahre Genuss.

50 Euro | www.gleichenstein.com

 

3. Platz | 93 Punkte

Weingut Karl Wegner, Pfalz

Dürkheimer Fronhof Pinot Noir R Pharos 2017

2024 bis 2029

Orangenjoghurt, Zimt und Süssholz. Am Gaumen präsente Säure, wirkt dennoch fein gereift mit zarter, rotbeeriger Frucht. Warmes, gutes Mundgefühl. Bilderbuchmässig gereifter deutscher Pinot.

69,90 Euro | www.weingut-wegner.de

 


Kategorie 3: Lemberger

1. Platz | 93 Punkte

Weingut Wöhrwag, Württemberg

Untertürkheimer Herzogenberg Lemberger VDP.Großes Gewächs 2021

2024 bis 2026

Im Auftakt mit deutlichen reduktiven Noten, danach viel Frische, Heu- und Kieselsteinnoten, gesalzene Pistazien, saftige Weisse Johannis-beeren, Limette und feiner Feuersteinrauch. Ähnlich im Mund, viel saftige Frucht, markante Basiswürze. Ohne Frage ein polarisierender Wein.

27,50 Euro | www.woehrwag.de

 

2. Platz | 92 Punkte

Weingut Weihbrecht, Württemberg

Lemberger trocken S 2020

2024 bis 2027

Zeigt in der Farbe erste Reife. Kirschfrucht mit roter Paprika auch etwas Rote Bete, dazu kommen rauchige und erdige Anklänge, offenes Kaminfeuer, getrockneter Salbei, zart ätherische Noten. Sehr klar und frisch am Gaumen, klare Erdbeerfrucht, dazu Holzrauch, alles am rechten Platz. Harmonie der Aromen, Säure und Tannine. Hat Zug vom Anfang bis zum Ende.

10,90 Euro | www.weingut-weihbrecht.de

 

3. Platz | 91 Punkte

Weingut Kron, Rheinhessen

Abenheimer Klausenberg Blaufränkisch Kaiser 2020

2024 bis 2030

Saftige Rote Johannisbeere und Himbeere im Duft, das Holz trägt die Frucht und überlagert sie nicht. Trinkfluss, Aromen von Süsskirsche am Gaumen, im Nachhall etwas Karamell. Gute Länge, die von der Frucht getrieben wird und nicht vom Tannin. Nicht so ernsthaft wie die Württemberger Lemberger, eher verspielt.

12 Euro | www.weingut-kron.de

 


Kategorie 4: Cabernet-Familie

1. Platz | 93 Punkte

Weingut Fritz Waßmer, Baden

Herbolzheimer Kaiserberg Cabernet Franc 2021

2025 bis 2035

Kühle, dabei würzige Nase: Pfeffer, Haselnuss, getrocknete Cranberrys. Am Gaumen Brombeere und reife Himbeeren. Graphit, Holzkohle. Präsentes, geschliffenes Tannin, das den Wein langlebig und anziehend macht. Top-Cabernet-Franc mit Reifepotenzial.

78 Euro | www.weingutfritzwassmer.de

 

2. Platz | 92 Punkte

Weingut Fritz Waßmer, Baden

Staufener Schlossberg Cabernet Sauvignon trocken 2021

2024 bis 2033

Kühle, herbe Nase, grüne Paprika und grüner Pfeffer, gepaart mit etwas Zartbitterschokolade und Amarenakirscheis. Laut und gar nicht brav. Tolles Spiel mit dem Holz am Gaumen, die Kirsche trifft auf feinkörniges Tannin. Angenehmer Trinkfluss und dabei noch ein mächtiges Reifepotenzial.

78 Euro | www.weingutfritzwassmer.de

 

3. Platz | 92 Punkte

Weingut Escher, Württemberg

Korber Sommer­halde Cabernet Franc 2021

2024 bis 2028

Fruchtig, zart parfümiert im Duft. Kirschen, Pflaumen, Himbeeren, Kardamom und schwarzer Pfeffer. Konzentriert und dicht am Gaumen, mit Zug und Eleganz, feinherbe Fruchtnoten mit delikater Würze. Alles ist dicht und warm. Tannine präsent, harmonieren mit der kraftvollen Frucht.

26 Euro | www.wein-escher.de

 


Kategorie 5: Merlot

1. Platz | 93 Punkte

Weingut Fritz Waßmer, Baden

Kenzinger Roter Berg Merlot 2021

2024 bis 2036

Saftiges Spiel aus Wildkirsche, Erdbeere, Himbeere und ätherischer Würze, Thymian, Schlehe und dezenter Moschuskick. Am Gaumen straff, vollmundig, jugendlich und stringent. Trotz Dichte sehr elegant und leichtfüssig, tolle Trinkanimation, puristische Stilistik.

78 Euro | www.weingutfritzwassmer.de

 

2. Platz | 92 Punkte

Landhaus Kronenberg – Bender, Pfalz

Merlot XXL 2021

2024 bis 2035

In der Nase leichte Schiesspulver-Noten, Tabak, Vanille, Thymian. Am Gaumen Dörrpflaume, weiche, abgerundete Tannine, angepasste Säure und erfrischendes Eukalyptus-Blatt. Vegetabile Aromen und Tabak, gebrannte Mandeln. Zeigt sich charaktervoll, im Finale mineralisch-salzig, schliesst mit Länge ab.

16,50 Euro | www.landhaus-kronenberg.de

 

3. Platz | 92 Punkte

Weingut Zaiß, Württemberg

Merlot Albert Gustav 1921*** 2019

2024 bis 2034

In der Nase Blaubeere, Würze und Waldboden, Walderdbeere, Lakritze und getrocknete Tomaten. Am Gaumen Saft und kühle Eleganz, Eukalyptus, schlank und mit gut eingepackter Säure. Die Komplexität nimmt in Nase und am Gaumen zu, je länger die Luft den Wein streichelt. Der Abgang packt das alles ein und geht schön in die Länge.

22 Euro | zaiss.com

 


Kategorie 6: Syrah

1. Platz | 94 Punkte

Weingut Spiess Riederbacherhof, Rheinhessen

Syrah R 2018

2024 bis 2032

Zeigt Schwarzkirsche, Lakritze, Menthol, frisch geriebene Blutorangenschale, schwarzen Pfeffer. Am Gaumen Cassis, Brombeere, Heidelbeere, Würze und Kräuter aus dem Garten. Stoffige Tannine, ausgleichende Frische, wunderbare Länge im Finale.

42 Euro | www.spiess-wein.de

 

2. Platz | 93 Punkte

Weingut Fritz Waßmer, Baden

Achkarrer Schlossberg Syrah 2021

2024 bis 2030

Reife, marmeladige Frucht in der Nase, gebratener Speck, Heidelbeere, Pflaume. Am Gaumen vertikal, Rosmarin, Lakritze, schwarzer Pfeffer, Schwarzkirsche und Veilchen. Elegante Frische und stoffige Tannine, insgesamt ausgewogen, erfrischend, geerdet, langes Finale mit Noten von frischem grünen Pfeffer.

78 Euro | www.weingutfritzwassmer.de

 

3. Platz | 93 Punkte

Weingut Landerer, Baden

Oberrotweiler Kirchberg Syrah 2022

2024 bis 2034

Helles, aber kräftiges Purpur. Feuerstein und Kirschjoghurt im Duft, rauchig, etwas Fruchtkaugummi. Klare, dunkle Syrah-Frucht plus weisser Pfeffer am Gaumen, etwas Milchschokolade. Sehr angenehmer Trinkfluss, seidiges Tannin, feine, stützende Säure. Das alles gibt ihm eine gute Länge.

35 Euro | www.weingut-landerer.de

 


Kategorie 7: St. Laurent 

1. Platz | 93 Punkte

Weingut H.J. Kreuzberg, Ahr

Dernau Hardtberg Frühburgunder VDP.Großes Gewächs 2022

2024 bis 2029

Mittleres Ziegelrot. In der Nase sehr würzig, elegant, mit filigraner Frucht und recht kräuterwürzigen Noten. Am Gaumen kommt dezente Extraktsüsse dazu, feine und gut integrierte Holznoten, Würze, schmelzende rote Frucht, mineralisch salzige Dimension. Ist ausgewogen, frisch, samtig strukturiert, mit harmonischem Abgang und guter Länge.

47 Euro | www.weingut-kreuzberg.de

 

2. Platz | 92 Punkte

Weingut Peter Kriechel, Ahr

Frühburgunder trocken Jubilus Goldkapsel 2022

2024 bis 2030

Reife Früchte und kühle Würze vermählen sich am Gaumen: reife Pflaume, Sauerkirsche, Graphit, feine Jalapeño-Noten und Bitterschokolade. Das Holz ist präsent, jedoch wunder-bar in das reife, aber nicht kratzige Tanningerüst eingebaut. Sehr dicht und füllig, aber nicht belegend.

29 Euro | www.weingut-kriechel.de

 

3. Platz | 92 Punkte

Weingut Trockene Schmitts, Franken

Randersackerer Sonnenstuhl Frühburgunder trocken Konsequent 2021

2024 bis 2028

Sehr frische Frucht, helle Holunderbeeren, Sanddorn, Zitronella, Minze und Zitrusfrucht. Sehr finessenreicher Stil, mit wenig bis kaum merklichem Holzeinfluss, stattdessen mit viel kräuterwürzig-steiniger Würze. Wunderbar transparent, zupackende Säure.

14,90 Euro | www.trockene-schmitts.de

 

 


Kategorie 8: Cuvées 

1. Platz | 94 Punkte

Weingut Peth-Wetz, Rheinhessen

Assemblage Reserve 2022

2022 bis 2034

Sehr aparte, kühle Nase, Kirschkern und Cassis, aber dabei auch Marzipan, Vanille und Schokolade. Am Gaumen treffen Herzkirsche und Cassis auf Kaffee. Hochwertiges Holz ist zu spüren: Das Tannin ist feinkörnig und trägt sehr gut. Dicht, ohne fett zu sein. Sehr ausgewogen, innovative Komposition.

29,50 Euro | www.peth-wetz.com

 

 

2. Platz | 93 Punkte

Weingut Rings, Pfalz

Das kleine Kreuz unfiltriert 2022

2024 bis 2028

Rubinrot. Ein Hauch von Reduktion in der Nase. Dann öffnet er sich. Cassis-Heidelbeer-Joghurt, Vanillepudding, saftige Frucht, jugendlich. Unkomplizierter Wein. Die Säure ist sehr präsent, verleiht Frische und Animation. Alles hat Zug. Gut gemacht.

25 Euro | www.weingut-rings.de

 

 

3. Platz | 93 Punkte

Weingut Julius Zotz, Baden

Badenweiler Römerberg Bammerthäusle 2020

2024 bis 2032

Komplexer und dabei einladender Duft von Schwarzkirsche, Fleisch, Feuerstein und Vanille. Am Gaumen harmonische rote Grütze, sehr angenehmer, sanfter Körper mit seidigen Tanninen. Die Säure ist gerade richtig, um Spannung zu erzeugen. Im Nachhall eine sehr angenehme Bitternote, die an Kirschkerne erinnert.

39 Euro | www.weingut-zotz.de

 


Kategorie 9: Deutsche Klassiker

1. Platz | 93 Punkte

Weingut Schlör, Baden

Schwarzriesling R Fyerst 1476 2020

2024 bis 2026

Betörende Dichte in der Nase: Cassis, kandierter Apfel, Lorbeer, Bohnenkraut, Zeder. Leichte Süsse von Zimt und Zwetschgen, Pfeffernote. Am Gaumen dicht, seidig, ätherisch-würzig. Langes Finale, samtige Tannine, feinkörnige Struktur.

65 Euro | www.weingut-schloer.de

 

2. Platz | 92 Punkte

Weingut Hofmann, Franken

Röttinger Feuerstein Tauberschwarz RR 2021

2024 bis 2027

Duftig und würzig in der Nase. Ein Hauch von Zigarrenkiste, Lorbeerblatt und Süssholz. Dörrpflaumen und Ansätze von getrockneten Trauben, Erdbeer-Noten, Darjeeling-Tee. Ausgewogen, würzig, frisch, mit animierender Gerbstoffstruktur im langen Abgang.

27 Euro | www.weinguthofmann.com

 

3. Platz | 92 Punkte

Weingut Hofmann, Württemberg

Markelsheimer Probstberg Tauberschwarz R 2021

2024 bis 2030

Aparte Nase, Schwarze Johannisbeere, La­kritze, leicht reduktive Noten. Am Gaumen kühl, Minze, Brombeere, Cassis, Zimtstange. Leichtfüssig trotz gesteigerten Alkoholgehalts, die Gerbstoffe moderat, die Säure ist präsent, aber harmonisch.

23 Euro | www.weinguthofmann.com

 


Kategorie 10: Deutscher Nachwuchs

1. Platz | 91 Punkte

Weingut Matthias Gaul, Pfalz

Tempranillo 2020

2024 bis 2026

Frische Frucht, Kirsche, Holunder, Sauerkirsche, saftige Art. Im Augenblick noch holzbetont, zart schokoladig. Das Tannin wird von frischer Säure sehr gut ausbalanciert, auch wenn es hoch dosiert ist. Kraftvoll und reichhaltig, sollte noch ein wenig liegen.

35 Euro | www.gaul-weine.de

 

2. Platz | 90 Punkte

Weingut Plag, Baden

Zweigelt Premium S 2022

2024 bis 2030

Duftet leicht nach Cranberry, Zimt und Lollipop. Am Gaumen dann guter Anschluss, Saft und feine Fruchtnoten zeigen sich auch hier. Das Tannin ist feinkörnig und dezent eingearbeitet. Gute Länge, mit viel Trinkfluss.

14,50 Euro | www.weingut-plag.de

 

3. Platz | 90 Punkte

Weingut Gold, Württemberg

Beinstein Zweigelt 2022

2024 bis 2028

Fruchtbetont mit etwas Röstnoten, ätherische und balsamische Anklänge, Klar, frisch und lebendig. Saftige Kirsche am Gaumen, eingebettet in Schokolade, auch etwas Weihrauch und Wacholder. Feinherbes Tannin, das sich noch jugendlich zeigt.

15 Euro | www.weingut-gold.de

 


Kategorie 11: Edelsüss

1. Platz | 95 Punkte

Jürgen Frey, Pfalz

Essingen Rossberg Saint-Laurent Beerenauslese 2020

2024 bis 2040

Frische und Botrytis, Zitronenmelisse, Ingwer, Meyer-Zitrone. Auch im Mund mit klarer Art, wieder Zitrusfrucht, Apfelschale, leichte Würze, komplex, öffnet sich. Saftig, die Säure passgenau in die Süsse eingebaut. Hat feines Tannin, Struktur und Tiefe. Klingt lang, klar und angenehm erfrischend aus.

28 Euro | www.edelsuesse-weine.de

 

2. Platz | 94 Punkte

Jürgen Frey, Pfalz

Essingen Osterberg Spätburgunder Beerenauslese 2020

2024 bis 2040

Goldgelb im Glas. Zarter Botrytiston, getrocknete Ananas, Quittengelee, ätherische Noten, Orangenabrieb, komplex und vielschichtig. Viel Saft und Fülle im Mund, reife Aprikose, gekonnte Balance zwischen Süsse und Säure, überaus delikat, animierend. Hallt lang und ausgesprochen klar nach.

30 Euro | www.edelsuesse-weine.de

 

3. Platz | 93 Punkte

Weingut Fritz Waßmer, Baden

Spätburgunder Weissherbst Beerenauslese 2020

2024 bis 2042

Goldgelb mit rötlichen Reflexen. Minze, Schweiss, getrocknete Aprikose, Thymian. Zitrischer Auftakt, Limette, Meyer-Zitrone, mit Luft etwas dunkler und aromatischer werdend. Gute Balance zwischen Süsse und Säure, altes Spiel, leichter Griff. Klares, an-haltendes Finale.

34,90 Euro | www.weingutfritzwassmer.de