Prinz Löwenstein beim Autorennen tödlich verunglückt

29.04.2010 - R.KNOLL

DEUTSCHLAND (Amorbach) - Er war auf einem guten Weg und hatte viele Pläne für die Umstrukturierung und Entwicklung des Weingutes Fürst Löwenstein, das in Franken und im Rheingau mit Toplagen begütert ist. Gerade erst hatte er Gebäude im Rheingau aufgegeben und den fränkischen Betriebssitz von Kreuzwertheim nach Kleinheubach verlegt, wo sich Schloss und Schlosspark der traditionsreichen Adelsfamilie Löwenstein befinden. Im ehemaligen Marstall aus dem 17. Jahrhundert, ergänzt durch einen Neubau, sollte der Jahrgang 2010 aus beiden Anbaugebieten vinifiziert werden. „Das Weingut wird in den Mittelpunkt der fürstlichen Betriebe gerückt“, verkündete Carl Friedrich Erbprinz zu Löwenstein noch im Dezember 2009 erfreut. Ergänzend sollten ein Restaurant und ein Schlosshotel entstehen.

 

Er kann das alles nicht mehr erleben. Am vergangenen Samstag kollidierte er bei einem Lauf zur deutschen Langstrecken-Meisterschaft auf dem Nürburgring mit seinem Aston Martin mit zwei anderen Fahrzeugen. Sein Wagen kam von der Strecke ab und fing Feuer. Löwenstein konnte sich nicht mehr aus den Flammen befreien, jede Rettung kam zu spät. Nach offiziellen Angaben verstarb er an einer Rauchgasvergiftung.

Der Hobby-Rennfahrer, der schon häufiger an solchen Rennen teilgenommen hatte, galt als routinierter Fahrer und Kenner der Strecke. Er wurde nur 43 Jahre alt und hinterlässt eine Frau und vier Kinder, das jüngste Kind ist gerade ein Jahr alt. In der Weinszene wurde sein Ableben am Sonntag Vormittag kurz vor Beginn der Mainzer Weinbörse bekannt, wo er präsent sein wollte. Im Kreis seiner Kollegen, die dem vor einigen Jahren begonnenen Weinengagement des engagierten, sympathischen Erbprinzen sehr wohlwollend gegenüber standen (einige arbeiteten mit ihm in der fränkischen Trias-Gruppe harmonisch zusammen), herrschte erkennbare Betroffenheit.

Carl Friedrich zu Löwenstein war der älteste Sohn von Fürst Alois Konstantin zu Löwenstein und seiner Frau Anastasia, Prinzessin von Preußen. Der Senior des Hauses (68) ist im Finanzdienstleistungssektor in Frankfurt tätig und verwaltet das Stammvermögen des Hauses. In der Weinbranche wird angenommen, dass er sich in nächster Zeit wieder in die Leitung des Weingutes und der sonstigen vom Sohn auf den Weg gebrachten Projekte einbringen wird. 

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