Rioja Weingüter investieren im Rueda

25.02.2015 - arthur.wirtzfeld

SPANIEN (Rueda) - Eine Reihe von Spaniens großen Weinproduzenten, darunter auch Ramon Bilbao und Bodegas Riojanas, investieren in diesem Jahr mehr als zwölf Millionen Euro in den Erwerb von Rebflächen in der DO Rueda, was in der Weinszene nicht nur den Fokus auf diese Weinregion legt, sondern auch deren Ruf hervorhebt. Laut der Aufsichtsbehörde für Weinbau im Rueda würde die Bodega Riojanas nicht nur bestehende Rebflächen übernehmen, sondern ebenso wie die Bodega Ontanon neue Rebflächen kultivieren. Auch der Sherryproduzent des Tio Pepe, Gonzáles Byass, plant dieses Jahr mit einem Budget von fünf Millionen Euro in neu anzulegende Rebflächen im Rueda zu investieren.

 

Das Engagement der bisher rein spanischen Investoren führt nach vorläufigen Schätzungen dazu, dass 70 neue Weinbergsflächen unter der DO Rueda entstehen werden. Einer der Hauptgründe für die Aktivitäten ist das wachsende Profil der Weißweine aus dem Rueda, insbesondere des Verdejo. Die DO Rueda hat derzeit rund 13.000 Hektar unter Reben. Laut der regionalen Aufsichtsbehörde werden die bestehenden Ertragsflächen schon in 2015 erweitert werden. Ramon Bilbao, die bisher noch keine eigenen Rebflächen im Rueda besitzen produzieren dennoch einen Verdojo, allerdings in Kooperation mit Diez Siglos, die im Rueda ansässig sind. Und Pablo Orio, Direktor bei der Bodega Riojanas meint: „Auch wir besitzen bisher keine eigenen Anbauflächen im Rueda und dennoch haben wir einen Verdejo im Programm, dessen Trauben wir allerdings von lokalen Erzeugern beziehen.“

Die zunehmenden Aktivitäten der spanischen Weinszene hatten im vergangenen Jahr ihre Startphase. In 2014 kaufte eine Gruppe von fünf spanischen Erzeugern Weinberge in der DO Rueda - während Spaniens Großwinzer Miguel A. Torres etwa zur gleichen Zeit für 3,8 Millionen Euro den auf Weißwein spezialisierten Erzeuger El Albar Lurton im Rueda übernahm. Ein weiterer großer Rioja-Erzeuger, die Marques de Caceres, kaufte ebenfalls im letzten Jahr 125 Hektar Weinberge im Rueda und kommentierte den Erwerb mit den Worten, dass deren Stammregion Rioja über kein ‚geeignetes Terroir’ für den Verdojo, verfügen würde.

„Wir glauben an das Potenzial des Verdejo aus dem Rueda - mehr noch als an die heimischen Weißweinsorten des Rioja. Womit wir aber keine Kritik an den weißen Rebsorten des Rioja üben wollen“, sagt Raquel Zaldivar von Ramon Bilbao, die jüngst 60 Hektar Rebflächen im Rueda erworben haben und das ausschließlich zur Produktion eines eigenen Verdejo. „Die Böden und das Klima der indigenen Region Rueda sind derart optimal für den Verdejo, an dessen Qualität Winzer mit der gleichen Sorte im Rioja oder im La Manche nicht heranreichen“, kommentiert Arancha Zamacola von der Aufsichtsbehörde des Rueda.