Château Lafitte gewinnt Markenstreit in China

14.09.2015 - arthur.wirtzfeld

CHINA (Beijing) - Château Lafitte aus dem Côtes de Bordeaux hat nach zwei Jahren Kampf vor chinesischen Gerichten seine Ansprüche gegen Château Lafite Rothschild durchsetzen können. Demnach kann Château Lafitte ab sofort wieder eigene Weine unter eigenem Namen in China anbieten. Für Château Lafite Rothschild sei "die Angelegenheit aber noch nicht beendet", so ein Sprecher des weltbekannten Premier Cru Erzeugers aus dem Pauillac.

 

Der Streit um die Verwendung des Namens 'Lafitte' begann schon vor zwölf Jahren. Zwischen 2003 und 2008 stritten sich beide Erzeuger vor französischen Gerichten. Ein Berufungsgericht entschied in 2008, das Château Lafitte seinen Namen in Frankreich unverändert führen darf. Der Erzeuger führt seinen Namen zurück auf das Jahr 1763. Damals war Raymond Lafitte Eigner des Château.

In China überhäufte Château Lafite Rothschild den ungeliebten Konkurrenten mit sehr ähnlichem Namen mit Hunderten von Klagen, alle im Prinzip gegen die unbefugte Nutzung des Namens gerichtet waren. Im Jahr 2013 versuchte Château Lafite Rothschild dann parallel beim chinesischen Markenamt die Löschung des dort registrierten Namens Château Lafitte zu erwirken.

Seit Ende August kann Philippe Mengin, Eigner von Château Lafitte, aufatmen, von dessen Produktion rund 50 Prozent in China verkauft wird. Das State Administration For Industry & Commerce (SAIC) entschied, dass dem Antrag von Château Lafite Rothschild nicht stattgegeben wird, mit der Begründung, dass es "keine Gefahr hinsichtlich einer Verwirrung der Verbraucher gäbe". 

"Auf dieses Ergebnis mussten wir lange warten", sagt Philippe Mengin sichtlich erfreut. "Unsere Marke bleibt in China geschützt, ebenso in Frankreich. Da wir zuvor schon einen Schutz in Frankreich erwirkt hatten, gab es unserer Meinung nach auch keinen Grund, uns unseren Namen in China zu verweigern. Schließlich bewegen wir uns in verschiedenen Preisklassen und richten uns an verschiedene Verbraucher."