EU plant Importverbot für Schampanskoje & Co.

26.06.2014 - arthur.wirtzfeld

BELGIEN (Brüssel) - Die Europäische Union will in Kürze ein Importverbot für Waren von der durch Russland annektierten ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim erlassen. Wie ein EU-Diplomat am Mittwoch gegenüber den Medien äußerte, wollen die EU-Finanzminister die Strafmaßnahme am Montag bei ihrem Treffen in Luxemburg beschließen. Ein weiterer Diplomat gab an, dass alle 28 EU-Mitgliedstaaten hinter dem Plan stünden. Von der Krim gelangt hauptsächlich Wein und Sekt* in die EU.

 

Seit der Eingliederung der Krim in die Russische Föderation im März verhängte die EU Sanktionen gegen insgesamt 61 Russen und Ukrainer, die für den Schritt verantwortlich gemacht werden. Sie erhielten Visasperren, zudem wurden ihre Guthaben in der EU eingefroren. Auch die USA ergriffen entsprechende Maßnahmen. Wirtschaftssanktionen wurden bislang nicht verhängt. Der Handel zwischen der EU und Russland flaute aber trotzdem deutlich ab, unter anderen weil der russische Rubel inzwischen massiv an Wert verlor.

*Sekt: Das bekannteste Weingetränk der Krim ist der nach der Halbinsel benannte Krimsekt, Schampanskoje oder im Volksmund "russischer Champagner" genannt. Der Schaumwein, erstmals 1799 in den Krim-Städten Sudak und Aluschta erzeugt, war lange Zeit ein exklusives Getränk für den Zarenhof in St. Petersburg. Erst nachdem der Krimsekt in 1900 auf der Weltausstellung in Paris präsentiert und mit dem "Grand Prix" ausgezeichnet wurde, erlangte er internationale Bekanntheit.

Der weiße Krimsekt wird aus Trauben der Rebsorten Pinot Gris, Riesling, Aligoté und Chardonnay gekeltert, der rote Krimsekt aus den Sorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Saperawi und Matrassa hergestellt. Das Verfahren zur Herstellung ist dem des Champagner gleich. Entgegen dem Champagner führt der Krimsekt keine Schutzbezeichnung. Auch Traubensaft aus Teilen außerhalb der Krim können verwendet werden. Jährlich werden über 50 Millionen Flaschen produziert, die u.a. die Markennamen Krimskoye, Krim, Zarskoje, Ukrainskoje oder Fürst Alexej tragen.