Kanada droht mit höheren Zöllen für US-Weinimporte

12.11.2013 - arthur.wirtzfeld

KANADA (Ottawa) - Die US-Weinerzeuger sind indirekt in einen Handelsstreit zischen Kanada und den USA verwickelt, der den Zugang zu einem ihrer wichtigsten Exportmärkte behindern könnte. So warnte Gerry Ritz, Kanadas Minister für Landwirtschaft diese Woche vor Vergeltungsmaßnahmen auf eine Reihe von US-Importen, einschließlich Wein, wenn die USA weiterhin eine mittragende Rolle Kanadas in der World Trade Organisation (WTO) ignorieren.

 

Ein Sprecher des kanadischen Ministeriums für Landwirtschaft bestätigte diese Überlegungen auch hinsichtlich der Weinimporte, für die "... Sondersteuern auf der Agenda ständen". Sofern die USA sich weiterhin gegen Änderungen der Kanadier für ihre Kennzeichnungen des Ursprungslandes stellen, die wegen bestimmter Konzessionen der WTO nötig sind, sei man bereit auch "... Weinimporte zu erschweren".

Der Handelsstreit kann die US-Weingüter durchaus in Bedrängnis bringen, denn Kanada ist nach der Europäischen Union der größte Exportmarkt für die Weinindustrie der USA. Die Exporte nach Kanada stiegen in 2012 um 14 Prozent auf einen Wert von 434 Millionen US-Dollar (cirka 325 Millionen Euro). "Handelskriege auf dem Rücken von Produzenten sind völlig unnötig und wir werden uns gegen eine Tariferhöhung beim Weinimport in Kanada wehren", kommentiert ein Sprecher des kalifornischen Weininstituts die kanadische Hiobbotschaft.

Und in der Tat - von Handelskriegen zivilisierter Nationen profitiert vordergründig niemand. Nur die Weinimporte aus Europa könnten bei erhöhten Zöllen auf US-Weine eine Zeit lang profitieren, nachdem auch vor kurzem die EU ein Freihandelsabkommen mit Kanada unterzeichnet hat.