Deutsche Winzer haben Vertrauen in den Erfolg von Hagelfliegern

16.08.2013 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Lüdinghausen) - Ein Großteil der deutschen Winzer befürwortet den Einsatz von Hagelfliegern. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage der Kleffmann Group, ein international agierendes Institut für Agrarmarktforschung. Dabei wird bei einem drohenden Unwetter mithilfe von Flugzeugen ein Gemisch aus Silberiodid-Aceton in die Wolken gesprüht, um der Bildung großer und gefährlicher Hagelkörner entgegenzuwirken. Auf diese Weise sollen die Rebflächen zum Teil vor Hagelschlagschäden bewahrt werden.

 

Von 600 befragten deutschen Weinbauern sind 53 Prozent von der Wirksamkeit der Maßnahme überzeugt. Haupteinsatzgründe sind nach Meinung der Befürworter die Begrenzung von Schäden an den Weinreben (34 Prozent) sowie die Ertrags- und Qualitätssicherung (11 Prozent).

Hingegen stehen 17 Prozent der Befragten diesem Verfahren zur Hagelabwehr kritisch gegenüber. Sie halten den Erfolg der Maßnahme für ungewiss (17 Prozent) oder sehen für ihre Region keinen Bedarf (17 Prozent). Andere scheuen die hohen Kosten (15 Prozent) oder fühlen sich durch eine Hagelversicherung bereits ausreichend abgesichert (14 Prozent).

Im Zuge der Klimaveränderung - auch sensibilisiert aufgrund jüngster Hagelschäden in verschiedenen Weinlagen Deutschlands – finden Vereine zur Finanzierung der Hagelabwehr weiteren Zuspruch. So gibt es seit vielen Jahren in Deutschland Zusammenschlüsse von Landwirten, Verbänden, Wirtschaft und Politik, die den Einsatz von Hagelfliegern gemeinsam finanzieren. Von den in Deutschland befragten Winzern gaben 10 Prozent an, bereits Mitglied in einem Verein zur Hagelabwehr zu sein.

Besonders bei den Weinbauern aus den Gebieten Ahr, Mosel und Rhein (50 Prozent), Württemberg (40 Prozent) und der Pfalz (57 Prozent) besteht Interesse an einer zukünftigen Mitgliedschaft. Passend dazu glauben Winzer aus diesen Anbaugebieten, dass ihr Betrieb in einer Region liegt, die überdurchschnittlich häufig von Hagelschlag betroffen ist.

Die vorgetragenen Zahlen basieren auf einer Marktforschung der Kleffmann Groug mit Sitz im westfälischen Lüdingshausen. Hier ist man spezialisiert auf den Agrarsektor und mit 350 Mitarbeitern in 18 Ländern tätig.

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