Chinesischer Zoll zerstört Weinlieferung aus Spanien

05.08.2013 - arthur.wirtzfeld

CHINA (Xiamen) – Chinesische Zollbeamte haben eine Weinlieferung aus Spanien beschlagnahmt, nachdem man bei den obligatorischen Stichproben einen erschreckend hohen Eisengehalt festgestellt hatte. Laut chinesischen Presseberichten handle es sich um trockene Weißweine mit zu hohem Gehalt an Eisen, was sich negativ auf die Gesundheit der Verbraucher auswirken würde. Das am Hafen von Xiamen ansässige Institut Haicang, zuständig für Inspektion und Quarantäne, habe bei Stichproben der Lieferung aus Spanien Eisengehalte ermittelt, die bis zu 50 Prozent über den Grenzwerten gelegen hätten.

 

Ohne den spanischen Erzeuger zu informieren, zerstörte der Zoll die komplette Charge von 375 Kartons – es betraf alle 2.250 Flaschen – wobei man sich nicht die Mühe machte, gesamte Lieferung zu prüfen. Die Beschlagnahme und Vernichtung der Weine ist dabei kein Einzelfall. Erst vor wenigen Monten entdeckte der chinesische Zoll bei Sendungen von Cognac ebenfalls weit überhöhte Werte an Phthalate (Weichmacher). Die Wissenschaft bewertet Phthalate als gesundheitlich problematisch, da sie wie Hormone wirken können und beispielsweise Unfruchtbarkeit, Übergewicht und Diabetes beim Mann bewirken können aber auch den Hormonhaushalt, vor allem bei männlichen Föten oder Kindern stören können.

Schon die Entdeckung der Phthalate in der Lieferung von Cognac der Marken Rémy Martin und Frapin aus Frankreich führte zu einer Verschärfung der Regeln sowie damit verbunden zu intensiveren Kontrollen, was letztlich auch mit erheblichen Verzögerungen bei der Zollabwicklung einhergeht.

Der Hafen der Metropole Xiamen in der Provinz Fujian im Südwesten Chinas, direkt gegenüber Taiwan, hat sich in den letzten Jahren zu einem Importzentrum für Wein entwickelt. Rund 40 Prozent aller Weinlieferungen ins Reich der Mitte werden hier bereits angelandet und verzollt. Bereits in 2011 wurde hier die Marke von 10 Millionen Litern importierter Weine überschritten, mit ständig steigender Tendenz.