Knoten gelockert: Badische Weinwerbung mit erstem Rückkehrer
21.11.2010 - arthur.wirtzfeld
DEUTSCHLAND (Karlsruhe) - Karlsruhe. „Der Knoten ist gelockert, aber er ist noch nicht geplatzt.“ fasst Sonja Höferlin, Geschäftsführerin Badischer Wein GmbH*, die aktuelle Situation der Badischen Weinwerbung zusammen. Bestehende Mitglieder, Nicht-Mitglieder und diejenigen, die als Noch-Mitglieder ihre Kündigung eingereicht und damit ihren Austritt bereits vorbereitet haben (wir berichteten), sitzen wieder am gemeinsamen Verhandlungstisch. Erste Vorschläge, wie man in Zukunft auch den größten Weinerzeugern in der Werbegemeinschaft gerecht werden kann, liegen vor und werden im Gesellschaftergremium des Badischen Weins diskutiert. Einen bedeutsamen Schritt ist in dieser Woche auch die Erste Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim e. G. gegangen, die ihren Wiedereintritt bekannt gegeben hat und damit ein klares Zeichen pro Gemeinschaftswerbung setzen will.
Die Rücknahme der im Dezember 2009 ausgesprochenen Kündigung wurde anlässlich der Mitgliederversammlung in der Durbacher Winzergenossenschaft e. G. in dieser Woche bekanntgegeben. Wolfgang Grether, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der WG Schliengen, nennt die Beweggründe: „Wir haben Vertrauen in die Badische Weinwerbung und die dort neu geschaffenen Strukturen. Das vorgelegte Konzept ist Erfolg versprechend, wir sind auf einem guten Weg.“
Diese vorsichtige Aufbruchstimmung zeigt sich auch in den derzeitigen intensiven Gesprächen. Auf Seiten des Badischen Weins laufen die Fäden dieser Gespräche ebenso wie aller anderen Aktivitäten in Höferlins Händen zusammen. Die Knoten darin zu lockern und dabei den roten Faden nicht aus den Augen zu verlieren sei die große Aufgabe der 2009 gegründeten Gesellschaft. „Mein Ziel ist, dass wir alle an einem Strang ziehen. Das Motto muss heißen: Knoten lösen, nicht zerschlagen! Das gehen wir mit Beharrlichkeit und Fingerspitzengefühl an und sind guten Mutes, die losen Fäden wieder zu einem reißfesten Seil verflechten zu können“, sagt Sonja Höferlin.
Nach den Kündigungen einiger Winzergenossenschaften im vergangenen Jahr sowie des Badischen Winzerkellers Breisach Anfang September kommt nun neue Bewegung in den Kreis der bestehenden, Noch- und Nicht-Mitglieder. Die jüngsten Gespräche dienen als gute Basis, noch weiter aufeinander zuzugehen. Die Badischer Wein GmbH unterstreicht, dies im Sinne aller gestalten zu wollen. „Wir wissen, dass es eine schwierige Phase für alle Beteiligten ist. Ich wünsche mir, dass unsere Mitglieder den Mut und Optimismus aufbringen, sich auch weiterhin für die Badische Weinwerbung zu engagieren“, sagt Höferlin.
Wichtig sei vor allem das Vertrauen zu den handelnden Personen, eine tragbare Lösung zu finden, was der ausdrückliche Wunsch aller an den Gesprächen Beteiligten sei. Dass eine Lösung nicht leicht sein wird und wohl von mehreren Seiten Zugeständnisse erfordert, dessen ist man sich bewusst. „Es ist der einzige Weg, auf freiwilliger Basis in Zukunft erfolgreich für badischen Wein zu werben. Dies lohnt sich für alle und ist für mich der rote Faden und Fundament aller Bemühungen.“ betont Höferlin.
*Badischer Wein GmbH: Die Badischer Wein GmbH wurde 2009 gegründet. Hervorgegangen ist sie aus der ehemaligen Weinwerbezentrale badischer Genossenschaften e. G., die seit 1952 Werbung für badische Weine betreibt. Die Gesellschaft ist eine nicht auf Gewinn ausgerichtete Marketinggemeinschaft der badischen Weinerzeuger. Die Kosten für Marketingaktivitäten werden auf freiwilliger Basis von den Mitgliedern getragen. Ziel der Werbegemeinschaft ist die Steigerung des Bekanntheitsgrades des Badischen Weins und die Stärkung der Dachmarke, die für Einzigartigkeit und Vielfalt, Lebensfreude und Genuss steht. Aktuell gehören 137 Winzergenossenschaften, Weingüter und Weinkellereien zur Badischer Wein GmbH.