Schweizer kaufen Vinum

21.02.2009 - arthur.wirtzfeld

SCHWEIZ (Zürich) - Langsam wird es konkret. "Noch vor den Osterfeiertagen" soll  das Weinmagazin Vinum mit seinen Ausgaben in Deutschland, der Schweiz und in Spanien verkauft werden, wie Maili Wolf, Verwaltungsratsdelegierte der Intervinum AG in Zürich gestern der Schweizer Presse mitteilte.

 

Scheinbar habe eine Schweizer Investorengruppe Interesse bekundet, die "europäische" Weinfachzeitschrift Vinum zurück in die eidgenössische Heimat zu holen. Vermutlich wird ein Management-Buy-out* aus dem derzeitigen Kreis der verantwortlichen Mitarbeiter, womöglich gestützt von noch unbekannten Geldgebern, die Vinum übernehmen.

Verkäufer ist der Landwirtschaftsverlag in Münster, derzeitiger Eigentümer, der sich 2002 eingekauft hat und seit Sommer 2008 die Mehrheit inne hatte. "Mit dem Lifestyle-Charakter der Vinum konnte sich der Landwirtschaftsverlag nie anfreunden",  begründete Maili Wolf die Verkaufsabsichten gegenüber der Presse und wehrte Branchengerüchte über finanzielle Schwierigkeiten ab: "Darüber darf ich mich nicht äußern".

Insgesamt soll das Abenteuer Vinum den Landwirtschaftsverlag nahezu 5 Millionen Euro gekostet haben. Der Verkauf wäre dann auch das endgültige Aus für die deutsche Redaktion der Vinum, die noch in Mainz als selbständige Redaktion wirkt. Falls die Schweizer dann ernst machen, kehrt die Vinum nach rund 30 Jahren ihrer Gründung in Zürich wieder in die Schweiz zurück.

* Der Begriff Management-Buy-out (MBO) bezeichnet einen Eigentümerwechsel eines Unternehmens, bei dem das Management die Mehrheit des Kapitals von den bisherigen Eigentümern erwirbt. Sofern die Belegschaft das Unternehmen übernimmt, wird dies als Employee Buy-out bezeichnet.