Mehltau bedroht Rebflächen im Bordeaux
17.06.2008 - arthur.wirtzfeld
FRANKREICH (Bordeaux) - Die technischen Institute im Bordelais melden eine Gefahr von Schimmelpilzbildung, die womöglich noch ernster zu nehmen sei als der Mehltaubefall der Rebflächen im letzten Jahr, ja sogar noch den schlimmer ausfallen könnte, als im Jahr 1988.
Grund dafür seien die hohen Niederschläge in diesem Frühjahr in der Region, einhergehend mit den über 2,5 Grad Celsius höheren Durchschnittstemperaturen, wie offizielle Stellen berichten. Beide Phänomene, Feuchtigkeit und Wärme, auftretend über einen längeren Zeitraum, sind die besten Voraussetzungen für den Mehltau.
Das französische Insitutut Technique de la Vigne et du Vin zeige sich besorgt, da man erst in den nächsten Wochen die Auswirkungen völlig erkennen und die Situation letztlich bewerten könne. Bereits jetzt könne man einen bis zu 30 % Befall feststellen, so ein Sprecher des Institutes.
Die Bezeichnung Mehltau ist ein Sammelbegriff für diverse durch Pilzbefall hervorgerufene Pflanzenkrankheiten. Kennzeichnend für "echten Mehltau", der sich auf der oberen Blatthälfte ausbreitet, ist ein weißlicher Belag (Pilzrasen). Der Pilz verankert sich mit dem Blatt und kann sich so ernähren und ausbreiten.
Bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts ist auch der "falsche Mehltau" eine gefürchtete Pflanzenkrankheit im Weinbau Europas bekannt. Es gibt verschiedene Arten der Eipilze, die man mit dem Sammelbegriff "Peronosporade" zusammenfasst. Der "falsche Mehltau" siedelt sich im Gegensatz zum "echten Mehltau" auf der Unterseite des Blattes an und zeigt einen leicht grau-blauen flächigen Pilzrasen.