Äusserst verführerisch
Chambertin Clos de Bèze – Weingeschichte über Eifersucht
Text: Arthur Wirtzfeld | Veröffentlicht: 7. Juni 2019
FRANKREICH (Burgund) – Zu den atemberaubenden und von Weinsammlern begehrten Weinen, von Château Petrus über Romanée-Conti bis hin zum Screaming Eagle, die zumeist in perfektem Zustand gelagert werden, gehört auch der Armand Rousseau, Chambertin Clos de Bèze. Dieser edle Tropfen aus dem Jahr 1985, der an das monastische Erbe Burgunds erinnert, hat Christie´s aktuell im Angebot. Der Chambertin Clos de Bèze lagerte bei Octavian Vaults, einem Spezialisten für Kellerdienstleistungen inklusive Zertifikat für rare und edle Weine – eine weitere Voraussetzung, die Gebote nach oben schnellen lassen.
Rückblick
Zu Beginn des 7. Jahrhunderts schenkte der Herzog von Burgund der Abtei von Bèze Ländereien für landwirtschaftliche Nutzung. Die Mönche, die es gewohnt waren, Wein zu Zeremonien und zum Essen zu trinken, beschlossen, die hier bekannte und angewandte römische Praxis des Weinbaus anzuwenden. Dazu bestimmten sie einen Teil des geschenkten Landes und benannten den Weinacker „Clos de Bèze“.
Etwa sechs Jahrhunderte später kostete ein Bewohner der Region namens Bertin den Wein der Mönche. Er erkannte eine herausragende Qualität und war derart angetan, dass er ein Grundstück (französisch Champion), grenzend an Clos de Bèze erwarb und Reben pflanzte. Bertin benannte seinen Weinberg „Champs de Bertin“, woraus die Einheimischen schnell den verkürzten Namen „Chambertin“ formten.
Die Mönche von Bèze, die nun Konkurrenz bekamen, erkannten wiederum die besondere Qualität der Weine von Chambertin. Auch blieb ihnen der Erfolg von Bertins Weinen nicht verborgen. Sie beschlossen daraufhin, auf der Erfolgswelle mitzureiten und benannten ihren eigenen Weinberg um in „Chambertin Clos de Bèze“. Es war die Kombination eines enthusiastischen Weinliebhabers, die Inspiration von Bertin und die Eifersucht der Mönche von Bèze, die letztlich den bis heute elitären Lagenamen Chambertin Clos de Bèze begründet haben.
„Die Domaine Armand Rousseau gehört zu den herausragendsten Produzenten des Burgund und war auch der leistungsstärkste burgundische Produzent bei den Lots von Christie's im vergangenen Jahr. Grand Cru Weine aus diesem Weingut zeigen unglaubliche Kraft, Gelassenheit und Präzision“, ist in der Beschreibung der Lots zu lesen. Der US-Weinautor Allen Meadows beschreibt den Armand Rousseau, Chambertin Clos de Bèze von 1985 als „äusserst verführerisch“ und Robert Parker bescheinigte diesem edlen Tropfen einen „Sinn für Reinheit“.
Octavian Vaults
Solche Weine sind selten auf Auktionen zu finden. Und wenn diese Raritäten aus behüteten Privatsammlungen oder besser noch bei Octavian Vaults aufbewahrt, dort bestens gealtert und zertifiziert wurden, dann erzielen sie im Sechser-Karton ab 25.000 Euro und im Zwölfer-Karton ab 45.000 Euro.
„Es gibt nichts, was Ihren Wein davon abhält, sein volles Potenzial auszuschöpfen, wenn er direkt vom Erzeuger oder von einem angesehenen Weinhändler zu Corsham Cellars kommt“, sagt Nigel Jagger, Gründer und Eigner von Octavian Vaults. „Das Zertifikat, dass wir jedem Wein ausstellen, ist durch Sicherheitsmerkmale wie ein maßgeschneidertes Hologramm, ein numismatisches Sicherheitsdesign, gedruckt auf Papier mit Wasserzeichen und versehen mit einer Audit-Nummerierung vor Betrug geschützt. Jeder Kiste oder Flasche, die unseren Weinkeller verlässt, wird ein Zertifikat zugeteilt, das den Nachweis für die Sorgfalt erbringt, die Ihrem Wein zuteil wurde.“
Die Kellerservices von Octavian Vaults bieten einzigartige Lagerumgebungen für die Reifung von edlen Weinen. Über 10.000 private Sammler vertrauen ihre Weine dem Team von Octavian Vaults an. Die Weine lagern etwa 30 Meter unterhalb der Wiltshire Hills, in der Grafschaft Wiltshire im Südwesten Englands. Diese Region ist bekannt für ihre frühzeitlichen archäologischen Stätten – dazu gehören auch die weltweit bekannten Kultstätte Stonehenge und Avebury, gelegen im Downland Wiltshires.