London Cru weiterhin erfolgreich

11.10.2014 - arthur.wirtzfeld

UK (London) - Das im Herzen der britischen Hauptstadt gelegene Boutique Weingut London Cru schickt sich an, seinen zweiten Jahrgang zu vinifizieren. Jüngst sind 3.000 Kilogramm Bacchus-Trauben von den Sundhurst Vineyards aus dem südenglischen Kent eingetroffen. Die Menge reicht aus, um rund 2.000 Flaschen Wein zu produzieren. Die ersten Weine der London Cru aus südfranzösischen und italienischen Trauben kamen 2013 auf den Markt, begleitet von durchaus wohlwollenden Kritiken der Weinkenner.

 

„Wann immer wir es mit Trauben aus England versuchen sollten, dann jetzt. Denn das Traubenmaterial ist dieses Jahr sehr gut“, erklärt Gavin Monery, ein aus Australien stammender Winzer und nun Kellermeister bei London Cru. „Bereits im letzten Jahr wollten wir es probieren aber wir konnten keine Trauben aus den englischen Weinbergen finden, die unseren Spezifikationen genügt hätten.“

Die Bacchus-Trauben, die am 30. September in London ankamen waren Tags zuvor geerntet worden. Weine mit Trauben aus England zu produzieren ist nur ein Projekt der London Cru. Das Boutique Weingut, gegründet von Cliff Roberson, Gründer des Roberson Weinhandels sowie Investor Will Tomlinson, erwartet noch eine Lieferung von Granacha-Trauben. Diese stammen von einer 90 Jahre alten Anlage von Buschreben, die auf über 1.000 Meter über dem Meeresspiegel in der spanischen Region Aragon gerade geerntet werden.

„Wir werden dieses Jahr insgesamt 33 Tonnen Trauben vinifizieren – für mehr reicht unsere Kapazität im Moment nicht“, sagt Monery. „Auch unser Team muss sich erst einspielen. Beispielsweise sorgen wir dafür, dass die Trauben nicht zur gleichen Zeit gelesen und somit auch einige Tage versetzt bei uns ankommen. Damit nehmen wir dem Produktionsteam den Druck.“

Die ersten Weine, ein Chardonnay, ein Cabernet Sauvignon und ein Barbera, wurden letzte Woche für den Verkauf freigegeben. Auf den Etiketten steht „Weißwein 1“ und „Rotwein 1, 2 und 3“, nachdem die britische Food Standards Agency (FSA) der London Cru jegliche Erwähnung von Rebsorten und Jahrgang auf den Etiketten verboten hat. „Es gibt die Hoffnung, dass die FSA ihre Haltung aufweicht und die Regeln für das nächste Jahr lockert. Ich bin da optimistisch“, sagt Monery.