Einbruch im Weinkeller der L'Oréal-Milliardärin Liliane Bettencourt

FRANKREICH (Rennes) - In den Landsitz der reichsten Frau Frankreichs, der L'Oréal-Milliardärin Liliane Bettencourt, ist eingebrochen worden. Aus der Villa an der bretonischen Küste seien nach ersten Ermittlungen "einige Flaschen edlen Weins" sowie ein oder zwei Wertgegenstände gestohlen worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Das luxuriöse Anwesen bei Paimpol an der westfranzösischen Côtes d'Armor ist von einem Park umgeben, durch Zäune gesichert und nur vom Meer aus zu sehen.

Zum Zeitpunkt des Einbruchs in der Nacht zum Dienstag befand sich niemand in der Villa. Vermutlich zwei Einbrecher drangen durch ein Kellerfenster in das in den 20er Jahren von L'Oréal-Gründer Eugène Schueller, dem Vater von Liliane Bettencourt, gebaute Anwesen ein. Die entwendeten Weinflaschen waren keine wertvollen Sammlerstücke relativierte mittlerweile die zuständige Staatsanwaltschaft nach weiteren Ermittlungen, sondern es handle sich schlicht um "gute Weine".

Liliane Bettencourt steht im Zentrum einer Reihe von Affären in Frankreich, die auch die konservative Regierung von Präsident Nicolas Sarkozy erschütterten. Neben Steuerhinterziehung wird ihr vorgeworfen, illegale Parteispenden an die konservative Regierungspartei UMP übergeben zu haben. Das Vermögen der 89-jährigen Hauptaktionärin des Kosmetikkonzerns L'Oréal, die wegen Demenz entmündigt ist, wird auf 17 Milliarden Euro geschätzt.