VDP fordert: Chancen der EU-Weinmarktreform nutzen!

28.03.2009 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Gau-Algesheim) - Die VDP Prädikatsweingüter sehen große Chancen in der Reform des europäischen Weinmarktes durch die EU, wie der Verband jetzt gezielt zur ProWein mitteilt. Um diese Chancen zu nutzen, habe der VDP Vorschläge erarbeitet, die dem deutschen Weinbau insgesamt zugute kommen und ihn für die Zukunft richtig aufstellen sollen. Die verbandsinterne Klassifikation der VDP Prädikatsweingüter soll von den Neuregelungen des europäischen Weinrechts aber nicht berührt werden.

 

Die Prädikatsweingüter vertreten demnach folgende neue Regelungen :

1. Absenkung der zulässigen Höchsterträge bei garantierten Ursprungsweinen (g. U.) mit dem Ziel, Qualitätsweine mit der zukünftigen Bezeichnung "garantierten Ursprungs" (g. U.) von einfacheren Weinen abzugrenzen. Zudem eine gesetzliche Beschränkung auf 7500 Liter Ertrag pro Hektar.

2. Beschränkung der Rebsortenverwendung: Namen von Rebsorten in Verbindung mit dem Namen eines Anbaugebiets auf wenige regionaltypische Rebsorten beschränken. Alle übrigen Rebsorten sollen nur mit einer niedrigeren Kategorie vermarktet werden, wie der "geschützten geographischen Angabe" (g. g. A.).

3. Einheitlicher, strenger, qualitätsgebundener Rahmen für die Verwendung engerer Herkunftsangaben, etwa Name des Ortes oder der Lage

4. Strengere Anforderungen hinsichtlich Rebsorte und Ertrag bei der Verwendung von Prädikaten wie Kabinett und Spätlese.

5. Keine Freigabe des Weinanbaus auf Flächen außerhalb der bisherigen Weinbaugebiete.

Das Statement von Steffen Christmann, Präsident der Prädikatsweingüter Deutschlands: "Das neue Bezeichnungsrecht bietet die historische Chance, klare und allgemeinverständliche Regelungen zu treffen, die Produzenten wie Konsumenten zugute kommen. Diese Chance darf nicht dadurch verspielt werden, dass wiederum neue Begriffe geschaffen und eingeführte Begriffe einfach weiterverwendet werden dürfen. Nur wenn der Anspruch auf Klarheit und Wahrheit wirklich eingelöst wird, kann die gesamte deutsche Weinwirtschaft ihre Produkte, die der Markt in ihrer Unterschiedlichkeit nachfragt, auch als solche kenntlich machen. Die Winzer, die sich dazu entscheiden, Weine hoher Qualität zu erzeugen, können so für diese Qualitäten endlich auch Erlöse erzielen, die der Güte der Weine entsprechen."

Auf der morgen startenden ProWein, wo der Verband sich traditionell präsentiert, können Weinprofis, Händler und Journalisten weitere authentische Meinungen der VDP-Erzeuger und -Vertreter erfahren und mit diesen gemeinsam diskutieren.