Brunellos von Antinori regelkonform vinifiziert
19.07.2008 - arthur.wirtzfeld
ITALIEN (Florenz) - "Die ermittelnde Staatsanwaltschaft ist mittlerweile davon überzeugt, dass unser Wein zu 100% aus Sangiovese-Trauben besteht", meldet das toskanische Weinunternehmen Antinori. Dies kommt nun einem Freispruch gleich.
Die ursprünglich von den Behörden beanstandeten und dann konfiszierten Flaschen wurden nun wieder für den Verkauf frei gegeben, nachdem die Analysen eindeutig ergeben haben, das die Brunellos von Antinori regelkonform vinifiziert worden sind.
Antonri räumt allerdings ein, dass sich in ihren Büchern ein "technischer" Fehler eingeschlichen habe und somit der Verdacht der Behörden auch zunächst berechtigt gewesen sei, aber letztlich hätte sich der Verdacht als ein Irrtum erwiesen.
Der Fehler bestand in einer falschen Deklaration von Weinbergen in den Büchern. Man habe 3 Hektar Rebflächen, deren Ertrag nicht für den Brunello bestimmt gewesen seien, fälschlicherweise als mit Sangiovese-Reben bepflanzt deklariert. In Wirklichkeit habe man aber Petit Verdot-Reben* in diesen Weinbergen gepflanzt. "Man bedauere diesen Fehler sehr" wie ein Sprecher von Antinori zugab.
*Petit Verdot (deutsch: kleiner Grünling), eine sehr spätreifende Rebsorte, wird vor allem im Bordolais angebaut. Man fügt sie in kleinen Mengen in die Cuvée, um Weinen mehr Stärke und Langlebigkeit zu geben. Weine aus Petit Verdot-Reben ergeben sehr kräftige, farbintensive und robuste, manchmal große Rebsortenweine. Auch Antinori nutzt das Traubenmaterial der Petit Verdot-Reben, um einigen ihrer Weine zu mehr Struktur zu verhelfen.