Warum sollte man Champagner wie Bier einschenken?
Von Arthur Wirtzfeld
Die Gemeinsamkeiten von Champagner und Bier beschränken sich im Allgemeinen auf die Kohlensäure - doch nun gibt es neuerdings eine weitere Gemeinsamkeit: den wissenschaftlich fundierten Rat, Champagner wie Bier einzuschenken. Diese neue Empfehlung entstammt einer Studie französischer Wissenschaftler, die auf der Suche nach der bestmöglichen Art des Einschenkens als Ergebnis ausweist, Champagner auf eine „Bier ähnliche Weise“ in ein schräg gehaltenes Glas entlang des Glasrandes einfließen zu lassen.
Die Bier-Einschenk-Methode
Nach dieser Art des Eingießens, so argumentieren der französische Forscher Gérard Liger-Belair und sein Team in ihrer Studie, kann der Champagner seinen vollen und besten Geschmack entwickeln. Denn die feinen Aromen stecken in der Perlage – deren Prickeln entweichen die Düfte, die das eigentliche Geschmackserlebnis beim Genuss eines Champagners bringen. Flößt man nach der „Bier-Einschenk-Methode“ ein, bleibt eine höchstmögliche Konzentration von CO2 erhalten, die Perlage kann sich somit bestmöglich entwickeln und größtmögliche Geschmacksnuancen zur Nase transportieren.
Die Wissenschaftler wiesen auch nach, dass sich mittels der „Bier-Einschenk-Methode" doppelt so viele Bläschen entwickeln können, als wenn man gerade von oben herab eingießt. Denn trifft der Champagner beim Eingießen ohne durch die Glaswand abgebremst zu werden in einem Schwung den Boden des Glases wie ein unkontrollierter Wasserfall, entweicht dabei so viel CO2, was eine geringere Perlage mit sich bringt und was wiederum mit einer Reduzierung des Genusses einhergeht.
Das Ziel ist formuliert
*Die Studie „On the Losses of Dissolved CO2 during Champagne Serving“ erschien im Journal of Agricultural Food Chemistry (ACS Publications) und wurde von Liger-Belair, Professor an der Universität Reims und auch Autor von „Uncorked: The Science of Champagne“ veröffentlicht. Mehr zur Studie „On the Losses of Dissolved CO2 during Champagne Serving“ von Prof. Liger-Belair auf der Webseite der ACS Publications.