2000 Euro Geldbuße für Zerstörung gentechnisch veränderter Rebstöcke
19.11.2009 - arthur.wirtzfeld
FRANKREICH (Colmar) - Wegen der Zerstörung von 70 gentechnisch veränderten Rebstöcken auf einem Versuchsfeld im Elsass ist ein französischer Biologe zu einer Geldstrafe von 2000 Euro verurteilt worden. Das Gericht in Colmar blieb damit am Donnerstag weit hinter der Höchststrafe von dreieinhalb Jahren Haft und 35.000 Euro Buße zurück. Der 46 Jahre alte Elsässer, der seit Jahren gegen gentechnische Experimente mobil macht, war im September über den Zaun des Versuchsfelds geklettert und hatte die Pflanzen abgeschnitten. Anschließend stellte er sich selbst der Polizei.
Vor Gericht sagte der Biologe aus, er habe "im Namen des Umweltschutzes" eine Debatte über gentechnisch veränderte Organismen auslösen wollen. Das staatliche landwirtschaftliche Forschungsinstitut INRA kritisierte die Strafe als zu mild. Sie sei kein starkes Signal für all jene, die mit solchen Aktionen die "öffentliche Forschung" gefährdeten.
Das Straßburger Verwaltungsgericht hatte das fragliche Versuchsfeld Ende September für illegal erklärt, weil Auflagen der EU-Richtlinie für die Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen nicht eingehalten wurden.